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Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Titel: Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sittsam um die Knie schlang. Dann hob sie den Stoffsaum und zog sich mit einer flinken Bewegung das Nachthemd über den Kopf.
    Für den Bruchteil von Sekunden genoss er ihre nackte Schönheit, dann lag sie auf ihm. Ihr Haar bedeckte sie beide wie ein dichter, seidiger Schleier, als sie seinen Kopf zwischen ihre schlanken, jedoch zupackenden Hände nahm.
    Fordernd erkundete sie seinen Mund. Hemmungslos tauchte ihre Zunge in seine feuchte Höhle ein, saugte und leckte, bescherte ihnen beiden köstliche Wonnen. Dann koste sie seinen Körper. Ihr Mund streifte über Narben, Muskeln und straffe männliche Haut, bis sie lustvoll miteinander verschmolzen. Sie kamen gemeinsam, stöhnten gemeinsam … und sanken erschöpft in die Kissen.
    Die ganze Nacht hielten sie einander fest, liebten einander, wenn sie aufwachten, schlummerten eng umschlungen. Bisweilen plauderten sie über die Glut ihrer Körper, aber nie über das, was sie wirklich bewegte. Ungeachtet ihrer Intimität gab es Grenzen, die sie nicht zu überwinden wussten.
    Fass mich an … Streichel mich hier… Oh ja, oh ja, so ist es gut … Aber erhoff dir bitte nicht mehr davon. Erwarte ja nicht, dass sich am Morgen auch nur irgendetwas geändert hat. Ich ändere mich nicht. Sonst wirst du
mir nur wehtun … Forderungen stellen … Mich zerstören… Ich schenk dir meinen Körper, aber wage es ja nicht, mehr von mir zu verlangen.
    Am Morgen maulte Cain mit ihr, weil sie die Zeitung zerknüllt hatte, die er noch hatte lesen wollen. Kit fauchte zurück, dass er nicht ständig alles herumliegen lassen solle.
    Mit dem neuen Tag begannen die kleinen Animositäten wieder.

18
    Sophronia traf ihre Entscheidung kurz vor Weihnachten. James Spence hatte sich an der Straße nach Rutherford mit ihr verabredet. Er zeigte ihr den Kaufvertrag für ein Haus in Charleston, in dem bereits ihr Name vermerkt war.
    »Es ist ein sehr hübscher Bau, Miz Sophronia, rosafarben gestrichen und mit einem Feigenbaum im Vorgarten. Die hintere Veranda wird von Glyzinien umrankt.«
    Sie nahm die Dokumente an sich, ging sie sorgsam durch und sagte, dass sie es sich gern anschauen wolle.
    Als sie an jenem feuchten, ungemütlichen Dezembertag aus dem Küchenfenster über die abgeernteten Felder von Risen Glory spähte, erinnerte sie sich selbst daran, dass sie vierundzwanzig Jahre alt sei und die Eintönigkeit restlos satt habe. James Spence konnte ihr all das geben, was sie sich vom Leben erträumte. Er war höflich und zuvorkommend für einen Weißen. Er würde gut für sie sorgen und sie umgekehrt für ihn. Demnach würde sich für sie nicht allzu viel ändern … einmal abgesehen davon, dass sie mit ihm schlafen müsste.
    Bei der Vorstellung erschauderte sie, und sie rief sich
schroff zur Ordnung. Schließlich war sie keine Jungfrau mehr. Das Haus in Charleston würde schließlich ihr gehören  – und damit wäre sie letztlich versorgt. Außerdem wurde es Zeit für eine Veränderung. Wenn sie noch lange auf Risen Glory blieb, würde sie bei Magnus, Kit und dem Major irgendwann noch versauern.
    Magnus klebte mit seinen sanften, braunen Augen an ihr. Sie verabscheute die Schwermut in seinem Blick, wenn sie sich auch gelegentlich dabei ertappte, dass sie an jenen Sonntagnachmittag zurückdachte, wo er sie im Obstgarten geküsst hatte. Am liebsten hätte sie diesen Kuss aus ihrem Gedächtnis ausgemerzt, aber das konnte sie nicht. Er hatte sie nie wieder angerührt, nicht einmal in der Nacht, als Kit und der Major geheiratet hatten und sie notgedrungen in Magnus’ Haus übernachten musste. Warum konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen?
    Sie wünschte, alle würden verschwinden, auch Kit. Seit sie wieder mit dem Major ins Bett ging, hatte sie etwas rastlos Überspanntes an sich. Sie konnte nie lange bei einer Sache verweilen. Wenn Sophronia morgens die Eier im Hühnerstall einsammelte, gewahrte sie Kit irgendwo draußen auf Temptation. Und sie ritt wie der leibhaftige Teufel, kein Hindernis war ihr zu hoch, kein Sprung zu gefährlich. Sie ritt bei Wind und Wetter. Als hätte sie Angst, die Plantage könnte sich über Nacht in Luft auflösen, während sie sich mit dem Major in dem riesigen Bett vergnügte.
    Tagsüber lastete eine unerklärliche Spannung auf dem Haus. Soweit Sophronia wusste, hatte Kit seit Wochen kein persönliches Wort mit Cain gewechselt, und wenn der Major mit ihr redete, klang seine Stimme eisig. Na ja, immerhin versuchte er, mit ihr im Gespräch zu bleiben. In der Sache

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