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Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Titel: Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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gebeten, dort zu bleiben.«
    »Wir hatten eine Abmachung. Die können Sie doch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen, nur weil Hamilton Woodward ein Volltrottel ist.«
    »Ist er das?«
    »Ja.« Ihre Wangen brannten.
    »Soll das heißen, du flirtest nicht pausenlos mit irgendwelchen Männern?«
    »Natürlich tu ich das nicht.«
    Seine Augen glitten zu ihrem Mund, wie um sie an den Kuss zu erinnern.
    »Wenn der Brief nicht zutrifft«, sagte er gefährlich ruhig, »wie erklärst du dir dann, dass du dich heute Nachmittag bereitwillig mit mir eingelassen hast? Ist das für dich anständiges Benehmen?«
    Da sie nicht wusste, was sie darauf antworten sollte, drehte sie kurzerhand den Spieß um. »Ich finde, Sie sind mir eher eine Erklärung schuldig. Oder machen Sie sich über jede junge Frau her, die dieses Haus betritt?«
    »Hermachen?«
    »Sie können froh sein, dass ich müde von der Reise war«, versetzte sie betont schnippisch. »Sonst hätten Sie nämlich meine Faust zu spüren bekommen. Fragen Sie mal den Freund von Mr. Woodward.«
    Er ließ die Füße auf den Teppich sinken. »Soso.«
    Er glaubte ihr nicht. »Nett, dass Ihnen mein guter Ruf so am Herzen liegt, aber vielleicht sollten Sie sich mal an Ihre eigene Nase packen.«
    »Es ist nicht dasselbe. Du bist eine Frau.«
    »Ah. Und wo ist da der Unterschied?«
    »Das weißt du ganz genau«, entgegnete er gereizt.
    »Wenn Sie meinen.«
    »Ich will, dass du nach New York zurückfährst!«
    »Aber ich nicht.«
    »Du hast hier nichts zu wollen.«
    Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen, musste sie sich zähneknirschend eingestehen. Sie überlegte krampfhaft. »Sie möchten mich loswerden, stimmt’s ? Und damit diese lachhafte Vormundschaft, hm?«
    »Mit dem größten Vergnügen.«
    »Dann lassen Sie mich hier auf Risen Glory bleiben.«
    »Tut mir leid, aber deiner Logik kann ich nicht ganz folgen.«
    Sie bemühte sich um einen ruhigen Tonfall. »Es gibt da mehrere Gentlemen, die mich heiraten möchten. Ich brauche schlicht ein paar Wochen für meine Entscheidung, welchen ich nehmen soll.«
    Seine Stirn umwölkte sich. »Entscheide dich in New York.«
    »Sie sind vielleicht lustig! Ich habe drei harte Jahre hinter mir, und dies ist die wichtigste Entscheidung in meinem Leben. Das muss sorgfältig überlegt sein, und dazu brauche ich meine vertraute Umgebung. Sonst bekomme ich das nie auf die Reihe, und das wollen wir doch beide nicht, oder?« Ein besserer Vorwand fiel ihr nicht ein.
    Seine Miene verdüsterte sich zusehends. Er schlenderte zum Kamin. »Offen gestanden kann ich mir dich nicht als treu ergebene Ehefrau vorstellen.«
    Sie sich zwar auch nicht, trotzdem kränkte sie sein Einwurf. »Und wieso nicht?« Unvermittelt hatte sie Lilith Stelton vor Augen, die mit ihren Ansichten über Männer und Ehe gern hausieren gegangen war. »Jede Frau möchte schließlich heiraten, nicht wahr?« Sie imitierte sogar den naiven Augenaufschlag ihrer ehemaligen Klassenkameradin. »Was kann sich eine Frau mehr vom Leben wünschen als einen Mann, der für sie sorgt, schöne Kleider und ein Schmuckstück zum Geburtstag?«
    Cains Blick wurde eisig. »Vor drei Jahren, als mein Stalljunge, warst du zwar eine grässliche Nervensäge, aber du
hast gewissenhaft deine Arbeit gemacht. Die Kit Weston von damals hätte sich nicht für Kleider und Schmuck hergegeben.«
    »Diese Kit Weston war von ihrem Vormund auch noch nicht in eine Höhere-Töchter-Schule gestopft worden, wo junge Mädchen zu braven Ehefrauen verbogen werden.«
    Das konnte er ruhig wissen! Er reagierte mit einem gelangweilten Schulterzucken und lehnte sich an den Kaminsims. »Das ist doch Schnee von gestern.«
    »Nichtsdestotrotz habe ich mich in dem Pensionat so entwickelt, wie ich jetzt bin.« Sie nahm einen tiefen Atemzug. »Ich habe fest vor zu heiraten, möchte aber nichts überstürzen. Deshalb würde ich gern eine Weile hierbleiben.«
    Er musterte sie skeptisch. »Diese jungen Männer…« Er stockte und räusperte sich. »Küsst du die auch so wie… wie du mich geküsst hast?«
    Sie zwang sich, ihn fest anzusehen. »Es war die Erschöpfung von der Reise, wie oft soll ich das noch wiederholen? Außerdem sind diese Männer höflich und drängen sich nicht so auf wie Sie.«
    »Dann sind es Idioten.«
    Und was meinte er jetzt damit, überlegte sie fieberhaft. Cain löste sich vom Kamin. »Also gut. Du kannst einen Monat hierbleiben. Wenn du dich bis dahin nicht entschieden hast, fährst du zurück nach

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