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Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Titel: Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ihm entgegen. Als sie Brandons Miene gewahrte, verlor sich ihr strahlendes Lächeln. »Was ist passiert?«
    Er stapfte ungehalten weiter. »Cain hat seine Zustimmung verweigert.«
    Damit nahm er Kit sämtlichen Wind aus den Segeln.
    »Er findet, wir passen nicht zusammen. Einfach unfassbar, dass sich ein Parsell von einem Yankee-Schwein auf derart unverschämte Weise abfertigen lassen muss!«
    Kit packte ihn am Arm. »Wir dürfen das nicht auf sich beruhen lassen, Brandon. Es ist mir ungeheuer wichtig. Ich muss Risen Glory zurückbekommen.«
    »Er ist Ihr gesetzlicher Vormund. Ich weiß nicht, was man da noch machen kann. Er kontrolliert immerhin Ihr gesamtes Vermögen.«
    Kit merkte kaum, dass sie nicht über Liebe, sondern nur über die Plantage sprachen. Sie war tief entrüstet, dass er klein beigeben wollte. »Sie können von mir aus kneifen, aber ich nicht.«
    »Ich kann nichts weiter tun. Er wird seine Meinung nicht ändern. Das müssen wir eben akzeptieren.«
    Sie ließ ihn kurzerhand stehen, wirbelte herum und stapfte entschlossen zur Koppel.
    Brandon sah ihr für Augenblicke nach, dann strebte er zum Hauptportal und zu seinem Pferd. Sobald er im Sattel saß, fühlte er sich irgendwie erleichtert. Vermutlich war es so am besten. Sicher, sie war eine hinreißende Schönheit und Beinahe-Besitzerin einer einträglichen Plantage, trotzdem hatte sie etwas an sich, was ihm nicht behagte. Vielleicht lag es auch daran, dass ihm das kritische Urteil seiner Familie im Kopf herumgeisterte.
    Sie ist nicht die Richtige für einen Parsell, selbst wenn er ein armer Schlucker ist.
     
    Cain lehnte an dem weiß getünchten Zaun. Einen Fuß auf die unterste Latte gestützt, betrachtete er die grasenden
Pferde. Er drehte sich nicht einmal um, als Kit mit aufgebrachten Schritten hinter ihm aufkreuzte.
    »Was fällt Ihnen eigentlich ein? Wieso haben Sie Brandons Antrag abgelehnt?«
    »Weil ich nicht will, dass du ihn heiratest«, erwiderte Cain, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    »Ist das die Strafe für gestern am Teich?«
    »Damit hat es rein gar nichts zu tun«, sagte er tonlos. Da wusste sie, dass er log.
    Innerlich kochte sie vor Wut. »Zum Teufel mit Ihnen, Baron Cain! Sie haben die längste Zeit über mein Leben bestimmt. Entweder Sie teilen Brandon mit, dass Sie es sich anders überlegt haben, oder ich zahle es Ihnen empfindlich heim!«
    Sie war so winzig neben diesem Hünen, dass ihre Drohung absurd wirkte. Aber dennoch fest entschlossen, das war ihm klar.
    »Vielleicht hast du das ja schon.« Er stieß sich vom Geländer ab und verließ die Koppel.
    Kit stolperte blindlings durch den Obstgarten. Sie musste jetzt allein sein. Die Sache am Weiher … Warum hatte sie ihm da eigentlich die Wahrheit gesagt?
    Weil er sonst nicht aufgehört hätte.
    Krampfhaft versuchte sie sich einzureden, dass sie ihn noch umstimmen könnte – obwohl sie vom Gegenteil überzeugt war. Das hatte man davon, wenn man als Frau geboren wurde. Man war von den Entscheidungen irgendwelcher Männer abhängig. Würde sie jetzt als Nächstes etwa Bertrand Mayhew aus New York herzitieren müssen?
    Wie konnte Cain ihr so etwas antun?
    Die Frage beschäftigte sie den ganzen Nachmittag über. Beim Abendessen schob sie Appetitlosigkeit vor und schloss sich in ihrem Zimmer ein. Miss Dolly klopfte, Sophronia ebenfalls. Ungnädig schickte sie beide weg.
    Lange nach Einbruch der Dunkelheit vernahm sie ein energisches Klopfen an der Verbindungstür zu dem gemeinsamen Salon. »Kit, komm rein«, rief Cain. »Ich möchte mit dir reden.«
    »Solange Sie Ihre Meinung nicht ändern, sehe ich dazu keine Veranlassung.«
    »Du kommst jetzt sofort her oder ich komme zu dir. Was ist dir lieber?«
    Wütend kniff sie die Augen zusammen. Überlegte fieberhaft. Er ließ ihr keine Wahl. Wie in Trance schlich sie sich zur Tür und schloss auf.
    Er stand da, ein Glas Brandy in der Hand, sein Haar wirr.
    »Und, haben Sie Ihre Meinung geändert?«, fauchte sie.
    »Nein.«
    »Können Sie sich überhaupt vorstellen, wie es ist, wenn man ständig bevormundet wird?«
    »Nein. Deshalb habe ich für die Sache der Unionisten gekämpft. Und ich will mich auch gar nicht in dein Leben einmischen, Kit. Auch wenn es dir so vorkommt. Ich versuche schlicht, das Richtige zu tun.«
    »Das reden Sie sich nur ein.«
    »Sei ehrlich, du willst ihn doch gar nicht.«
    »Schätze, wir haben uns nichts mehr zu sagen.«
    Sie drehte sich um und trat den Rückweg in ihr Zimmer an, doch er packte sie am

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