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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Kehle. Lior fing sie auf.
    Kendrick hatte nicht damit gerechnet, dass Draehda noch lebte. Nicht nach dem, was den Assesinnen angetan wurde. Die beiden Kriegerinnen waren die mächtigsten in Draehdas Zirkel gewesen, ausgebildet in den Künsten des Kampfes und der Magie. Die einzigen Körper, die die Luachrach nicht verspeisen konnten. Sie hatten es versucht, doch es gelang ihnen nicht, sie von der Tür zu entfernen, um die Glyphen zu deaktivieren. Er hatte viel in seinem Leben gesehen, selbst ihm war ein solcher Anblick bisher erspart geblieben.
    Die Folterung hatte Tage gedauert. Derjenige hatte Draehdas Schutzmechanismen in Grund und Boden gestampft. Es gab zwei Möglichkeiten. Der Angreifer hatte sich als Freund getarnt und Draehda kannte ihn persönlich oder der Feind war dermaßen gewaltig, dass Glyphen keinerlei Schutz boten.
    In dem Raum lagen weitere Überlebende.
    „Sind das alle, die überlebten? Zehn, mehr nicht?“, fragte Dàn fassungslos.
    „Wieso habt ihr nicht um Hilfe gerufen?“ Morven hielt eine Flasche mit Wasser an Draehdas Lippen. Die Druidin hustete bei den ersten Schlucken.
    „Wir haben es versucht, allerdings legte sich das Urchaid, das Böse, auf uns.“ Sogar ihre Stimme klang verwundet.
    „Du bist die Armanach.“ Sie berührte Morvens Wange, als glaubte sie nicht, dass Morven neben ihr kniete.
    „Du befindest dich in großer Gefahr, Kind.“ Sie lächelte zaghaft. „Ich sehe, du besitzt mächtige Verbündete und einen würdigen Gefährten.“
    Ein Zittern lief über ihren Körper. Morvens Tränen tropften auf Draehdas Gesicht. Die Druidin seufzte, ehe sie in die Bewusstlosigkeit sank.
    „Wir sollten sie nach oben schaffen und Hilfe anfordern.“ Morris’ Augen funkelten golden. Morven schluckte und Kendrick verstand sie. Seine Zähne wirkten beeindruckend.
    Nur zwei der Verletzten waren in der Lage, auf eigenen Beinen zu stehen. Die Assesinnen hatten bis zum Äußersten gekämpft, die stärksten Kämpferinnen, die es gab. Stolze und ausgebildete Frauen. Sie würden diese Niederlage niemals vergessen. April Wind hatte sich einen mächtigen Feind erschaffen.
    Lior brachte Schutzglyphen an allen Türen und Fenstern der großen Halle an.
    Der blonde Hüne drehte sich zu Morven.
    „Morven ...“
    Sie hielt ihre Hand vor Liors Nase.
    „Ich vertraue dir, dass du mir nicht unnötig wehtust.“ Sie kniff die Augen zu. „Ich will nicht sehen, womit du mich schneidest.“
    Sie lehnte sich gegen Kendrick und er konnte der Liebe, die er für seine Gefährtin empfand, nichts mehr entgegensetzen.
    Ihre Hand sah winzig in der Pranke von Lior aus. Er warf ihm einen dunklen Blick zu und Lior grinste ihn breit an. Der Lugus fügte ihr einen kleinen Schnitt in der Fingerkuppe zu. Sobald ein Tropfen ihres Blutes auf die Glyphen traf, erwachten sie mit einem roten Schimmern. Ohne ihre Zustimmung konnte kein Wesen, von dem er wusste, die Halle betreten. Er hoffte es zumindest.
    Sie legten die Verwundeten vor den großen Kamin und allmählich erwärmte ein Feuer den Raum.
    Lior sprach mit Nosferat und forderte Unterstützung an.
    Sie versorgten notdürftig die Wunden. Kendrick seufzte erleichtert auf, als Morven es endlich aufgab, darüber zu rätseln, was die Verletzungen verursacht hatte.
    Dàn entdeckte Kartoffeln und Schinken in einem Vorratsschrank und mit Morris’ Hilfe bereitete Morven eine Suppe zu.
    Sogar die Verletzten schafften es, zu essen.
    Kendrick spürte Morvens Unruhe, als es nichts mehr zu tun gab, außer zu schlafen.
    „Morven.“ Die Druidin setzte sich auf.
    Sie umfasste Morvens Hände. Die Haut seiner Gefährtin schimmerte ineinem sanften Orange.
    „Du birgst starke Kräfte, Kind. Ein weiter und gefährlicher Weg liegt vor dir. Deine Mutter will dich auf ihre Seite ziehen.“
    „Das wird ihr nicht gelingen.“ Morven war ihre Wut und ihr Entsetzen anzumerken.
    „Sie wird dich in Versuchung führen.“
    Draehdas Gesicht verlor jegliche Farbe und Kendrick drückte sie auf die Decken zurück.
    „Das hat Zeit bis Morgen. Du solltest schlafen.“
    Der Anblick, wie zerbrechlich die mächtige Druidin wirkte, erschütterte ihn tief. Er konnte kaum glauben, dass er diese Gedanken führte. Draehda griff nach seiner Hand.
    „Söldner, für dich gibt es einen Ausweg. Hab Vertrauen.“
    Sie rechneten frühestens im Morgengrauen mit Hilfe.
    Kendrick lag mit Morven in einem Schlafsack. Als sie dachte, dass alle schliefen, weinte sie stille Tränen. Seine Handflächen absorbierten die

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