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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Göttin Antiana und zu Chutos, dem Geschlechtslosen. Es war eine schöne Zeremonie. Plötzlich öffnete sich die Felswand , und Urmutter Mahiras Leichnam verschwand. Einfach so - vor unseren Augen.«
    »Mmpf!«
    »Wir waren erschüttert und überfielen Mutter Evany mit Fragen. Sie erklärte uns, dass die Urmutter durch ein Portal in eine fremde Welt gegangen sei. Wohin, wisse niemand – vermutlich zu den Göttern. Sie selbst habe bisher nur von den Portalen und deren Wirkung gehört , aber es noch nie erlebt . Sie hatte die Schriften des Blinden Magisters Nordengrol gelesen. Zwar hatte dieser Narr viele unserer Mythen verfälscht, die uns als männermordende einbusige Hetären darstellen, aber mit den Portalen kannte er sich gut aus. Er schrieb, dass ganz Mittland von Portalen durchzogen sei. Wo sie sind, wissen nur wenig Auserwählte, es sei denn, man findet eines durch Zufall. Wohin sie führen, ist ebenso unbekannt, so dass es ein unwägbares Risiko darstellt, eines zu benutzen. Und letztendlich weiß auch kaum jemand, wie man es öffnet. Kurzum: Es gibt sie, aber sie sind ein großes Geheimnis.«
    »Und durch ein solches Portal sind wir gegangen«, stellte Bob fest.
    »Es kann nicht anders sein. So, wie sich die Wand der Höhle öffnete, war es auch bei Urmutter Mahira. Die Wand pochte wie ein Organ, brach zusammen , und die Urmutter verschwand. Als wir die Öffnung betraten, geschah nichts ...«
    »Was bei uns anders war«, fügte Bama hinzu.
    »Ja«, sagte Laryssa. »Anscheinend ist nicht jedes Portal gleich.«
    Sie schwiegen und starrten sich an.
    Bama brach das unangenehme Schweigen. »Und wo sind wir jetzt?«
    »Nordengrol beschäftigte sich nicht nur mit den Amazonen, sondern auch mit anderen Rassen und Mythen des Landes. Nachdem das mit der Urmutter geschehen war, las ich einige seiner Schriften. Manches fand ich zum Kotzen, anderes sehr erfrischend und vieles sehr interessant. Er schrieb auch über die Fardas.«
    »Fardas«, ließ Bob das Wort über seine Lippen gleiten.
    »Einst handelte es sich bei den Fardas um ein edles Wüstenvolk. Sie waren Nomaden und zogen mit ihren Reittieren durch die Wüste. Wo es ihnen gefiel, machten sie Rast. Als die Wüste immer heißer wurde, suchten und fanden sie eine Oase, die fortan die Oase der Fardas genannt wurde. An diesem Ort wurden sie sesshaft. Sie bauten Datteln an und andere Früchte. Sie machten die Oase urbar , und Schiffe aus ganz Mittland kamen an die Küste , um die wertvollen Güter aufzunehmen, die man hier erntete. Die Fardas wurden ein reicher und angesehener Stamm.«
    »Ich wette, dann ist etwas Schlimmes geschehen«, unterbrach Bama.
    »Ja,« sagte Bob. »Geschichten, die so schön beginnen, enden meistens tragisch.«
    Über ihnen wanderte die Sonne Stück für Stück , und sie mussten dem Schatten folgen. Obwohl sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt waren, fühlte Bob sich wie in einem Bratrohr. Am liebsten hätte er sich ausgezogen, denn unter der Wildlederkleidung juckte seine Haut , und Schweiß rann ihm über den Nacken den Rücken hinunter. Auch Bama litt, ihr Gesicht war rot , und ihre Haare klebten am Kopf. Lediglich Laryssa, die Hitze gewohnt war, schien sich nicht zu quälen.
    »So neugierig ich auch bin ...«, sagte Bob. »Und das bin ich tatsächlich, denn ich möchte mehr über die Fardas erfahren, sollten wir uns zuvor überlegen, wie wir aus der Hitze kommen, wo wir Wasser und etwas Essbares finden , und wo wir die nächste Nacht verbringen werden.«
    Laryssa stimmte ihm zu. »Wir werden noch genug Zeit haben, um über die Fardas zu sprechen. Zuerst sollten wir eines begreifen. Wie es aussieht, hat uns das Portal auf die andere Seite des Mittlandes geschickt.«
    »Auf die ...« hauchte Bob.
    »... andere Seite?« vervollständigte Bama.
    »Ja. Ich würde mein Leben darauf verwetten, dass wir in der Toten Wüste sind. Dort, woher die Fardas kommen.«
    Bama fasste sich erstaunlich schnell. »Aber das bedeutet, es muss ein anderes Portal geben, mit dem die Fardas nach Dandoria gekommen sind.«
    Einmal mehr war Bob stolz auf die Abgeklärtheit seines Weibes. Wo andere Weiber jammerten und zeterten, suchte sie nach Lösungen.
    »Das scheint logisch zu sein, Bama«, bestätigte Laryssa. »Ich fürchte aber, wir werden dieses Portal nicht finden.«
    »Wir haben das Portal hierhin auch gefunden«, sagte Bob.
    Laryssa lächelte. »Durch einen Zufall. Bei uns Amazonen gibt es eine Weisheit, die besagt, dass man einen Pfeil mit einem anderen

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