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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Pfeil nur einmal spalten kann.«
    Bama ließ nicht locker. »Ich weiß noch nichts über diese Fardas, aber sie scheinen magische Wesen zu sein und gefährlich obendrein. Das bedeutet, sie stellen für Dandoria eine Bedrohung dar, wenn nicht für das ganze Mittland. Irgendetwas muss sie bewogen haben, ein Portal zu benutzen, das sie auf die andere Seite des Mittmeers bringt. Ich glaube, dass wir denen hier begegnen. Also sind auch wir in größter Gefahr.«
    »Mal wieder ... Es läuft mal wieder alles durcheinander«, murrte Bob. »Dabei wollten wir lediglich das Elixier und das Ei nach Amazonien bringen.«
    Bama streifte den Häuptling der Barbs mit einem schrägen Seitenblick , und Bob wurde rot. Er benahm sich wie ein quengel nder Junge und schämte sich dafür. Aber er hatte Durst und Hunger, und ein Barb musste stets satt sein. Ja, das musste er!
    Laryssa verzog das Gesicht. » Nun haben wir das Ei und Agaldirs Elix ier und sind weiter von Amazonien entfernt , denn je. Langsam gebe ich die Hoffnung auf, die Männer unseres Volkes zu retten . Inzwischen werden viele von ihnen an der Seuche gestorben sein. Letztendlich werden wir dann doch zu einem Volk, das auf Männerjagd geht, so wie es uns Nordengrol weismachen will!«
    Bob senkte den Blick. Bama murmelte: »Lass t uns nicht die Hoffnung verlieren.«
    Laryssa straffte sich, doch in ihren Augen schimmerten Tränen. »Wir müssen einen Ort finden, an dem wir überleben können. In dieser Hitze werden wir es nicht lange aushalten.« Laryssa suchte die Wüste ab, aber so weit das Auge reichte, war nur Sand zu sehen, der sich in weichen Dünen wie ein sanft welliges Meer erstreckte.
    Bama stützte sich auf ihren Car nusstab , und Bob öffnete sein Wams. Er hechelte und bat still um eine kühle Brise.
    Laryssa hob den Kopf und begutachtete den Stand der Sonne. »Ich vermute, sie wird bald untergehen. Der Himmel beginnt schon, sich rot zu färben. Wir sollten die Düne hochsteigen und versuchen, von dort aus etwas zu sehen. Je nachdem, wo wir gelandet sind, dürfte die Oase nicht weit entfernt sein.«
    »Und das weißt du alles aus den Aufzeichnungen dieses Blinden Magisters?«, fragte Bob erstaunt.
    Laryssa nickt knapp. »Er hat manchen Unsinn geschrieben, aber vermutlich nur über uns Amazonen, denn es ging das Gerücht, er hasse Frauen. Seine geographischen Aufzeichnungen hingegen sind ziemlich korrekt, nehme ich an. Zumindest meine Region zeigen sie sehr genau. Warum also nicht auch diese?«
    Bob und Bama schwiegen und quälten sich hinter Laryssa, die nach wie vor behände wirkte, durch Hitze und Sand die Düne hoch. Auf dem Kamm angekommen, öffnete Bob sein Wams noch weiter und setzte sich auf den Hosen boden. Sand, nichts als Sand.
    »Dort hinten ist etwas«, sagte Laryssa. »Ich kann nicht erkennen, was es ist, aber ...«
    »Ich sehe es auch. Es könnten Felsen oder Palmen sein«, stimmte Bama ein.
    Sie starrten über die flimmernde Ebene.
    »Das ist ein halber Tagesmarsch«, sagte Laryssa. »Unser Wasservorrat reicht dafür. Wenn es dunkel wird, versuchen wir uns an den Sternen zu orientieren.«
    »Kannst du das?«, fragte Bama.
    Laryssa nickte. »Du nicht?«
    Nicht das erste Mal auf seiner Reise haderte Bob damit, in der relativen Isolation seiner kleinen Insel aufgewachsen zu sein und gelebt zu haben. Sich nach den Sternen zu orientieren war dort nicht nötig. Alles war unkompliziert und überschaubar. Der Tagesablauf hatte seinen eigenen Rhythmus , und das Leben fand in immer gleichen Zyklen statt. Er war glücklich gewesen, gewiss – dennoch fehlte es ihm an Kenntnissen, die er nun dringend benötigte. Genau genommen wusste er ... nichts! Was er gelernt hatte, hatte ihm die Reise beigebracht. Und er hatte schnell lernen müssen. Die Reise hatte ihn verändert. Würde er jemals wieder in der Einsamkeit und Beschaulichkeit seines Dorfes leben können? Jetzt, nachdem er gesehen hatte, was die Welt bereithielt, Helles und Dunkles - wenn man danach griff?
    Sie rutschten die Düne hinab und hinterließen Sandwolken, die sich nur langsam setzten. Es war fast windstill . Staub hing in der Luft. Vor ihnen waberte und flirrte es . und manchmal gaukelte ihnen dieses Bild einen See vor, den es nicht gab , und falls doch, rückte er in derselben Geschwindigkeit von ihnen weg, wie sie darauf zugingen.
    Sie hielten an und teilten das Wasser. Jeder hätte am liebsten den gesamten Vorrat getrunken, doch die Vernunft siegte. Bob kaute auf den Resten von Agaldirs Brot.

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