Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
Zucken durch den Drachenkörper , wieder rieselte Eis über Hargors Rücken, doch inzwischen war er an Schrecken und Angst so gewöhnt, dass er es zuließ und nicht weiter beachtete.
    Eine Art mutiger Wahnsinn hatte ihn ergriffen , und er war nicht bereit, sich von diesem Scheißdrachen unterbuttern zu lassen. Dieser Sharkan hatte ihm zu gehorchen. Hatte ihm gefälligst zu gehorchen! Irgendwann war Schluss mit lustig! Sharkan war sein Kind. Ohne ihn, ohne Hargor den Ork, wäre dieses Monstrum vermutlich nicht mehr am Leben.
    Sharkan brüllte auf!
    Er warf alle Köpfe nach hinten und seine Klauen stachen in die Luft.
    Seine Flügel vibrierten, flatterten wie die eines Kolibris , und aus den vier Mäulern sprangen zuckende Flammen.
    Hargor konnte sich nur mit Mühe an den vorstrebenden Nackenschuppen festhalten. Er begriff, dass Sharkan zornig war. Zornig auf ihn? Würde er ihn abwerfen? Sich des großmäuligen Orks entledigen?
    Hargor wollte etwas sagen, wollte betteln, wollte bitten, denn die Schwärze unter ihm schien unendlich , und er ahnte, dass er dem Tod näher wa r denn je . Aus Sharkans Geist krachte eine so grelle und dichte Gedankenwelle in Hargors Schädel , dass er die Augen zusammenkniff und trotzdem fahle Funken sah. Noch erkannte er kein einzelnes Wort, doch dann war es, als fächele jemand Rauch vor einem Bild weg und es klärte sich und die Worte waren deutlich.
    Der Weiße Drache!
    Hargor wartete.
    Der Weiße Drache ist tot!
    Bei den Göttern, was bedeutete das?
    Der Weiße Drache ist tot. Mein Feind ist gegangen. Nun, Hargor, gehört mir Mittland! Nun habe ich nichts mehr zu befürchten. Die Zeit für meine Rache ist gekommen!
    Sharkan schoss davon. Richtung Westen!

25
     
    »Seid Ihr verrückt geworden?«, schrie der Häuptling der Barbs.
    Der Torso des weißen Drachen hatte aufgehört zu zucken , und die Zuschauer wichen stöhnend zurück, als sich Ma’murd el Shakira geschmeidig erhob. Laryssa sprang ebenfalls auf. Bob und Bama hangelten sich aneinander hoch , und alle starrten auf den Lessan, dessen Erscheinung sich veränderte.
    Sein Gesicht wurde dunkler, als es sowieso schon war, die weißen Zähne wurden länger und spitzer. Sein Umhang bauschte sich , und Bob wäre jede Wette eingegangen, dass die Arme und Beine wuchsen und die Hände sich in Krallen verwandelten. Der Lessan riss das Maul auf , und eine weiße Wolke strömte aus seiner Kehle. Seine Augen glühten blutrot und die schwarzen Haare standen ihm stachelig vom Kopf ab. Mit tierisch anmutenden Bewegungen schritt er einen, dann noch einen Schritt vom Feuer weg und hob die Arme. »Darauf habe ich mein Leben lang gewartet. Auf das Kind der Sonne. Nun ist es Vergangenheit.«
    Laryssa sperrte den Mund auf und stieß hervor: »Was bist du? Warum hast du das getan?«
    Der Lessan wirbelte zur Seite und seine Klaue wies auf die Amazone, die aus dem Stand mehr als drei Schritte nach hinten geschleudert wurde und an den Stamm einer Palme krachte .
    Frauen und Männer kreischten und flüchteten.
    Kinder jammerten und weinten.
    Einige Tapfere verharrten, redeten durcheinander und gestikulierten wild.
    Der Lessan grinste dämonisch , und aus seinem Maul wischte eine gespaltete Zunge über seine Lippen. »Niemand fragt, denn alle Fragen sind beantwortet.« Seine Stimme klang tief und dumpf und schien nicht aus seinem Körper zu kommen, sondern aus den Tiefen des Sandes.
    Bama klammerte sich an Bob, der wie gelähmt seinen Augen noch immer nicht traute. In welchen Alptraum waren sie geraten?
    »Nun ist de r Weg frei für meine Brüder, für die Dunklen Brüder«, sagte der Lessan oder das, was von ihm noch erkennbar war - sagte das Lessan-Ding. »Sharkan wird uns nicht belästigen, denn Drachen spüren, wenn ein anderer Drache stirbt. Er wird herkommen , u nd es gibt eine letzte Schlacht . Das Kind der Sonne kann uns nicht mehr gefährlich werden. Der Weg zur Eroberung des Mittlandes ist frei.« Diese Worte schwebten über dem Feuer und dem Dorfplatz , und das Lessan-Ding schüttelte sich vor Lachen.
    Nun gaben auch die Tapferen auf und flohen , lediglich Bob, Bama und Laryssa blieben, wo sie waren.
    Gelähmt vor Furcht!, dachte Bob. Ja, er fürchtete sich. Er fürchtete sich so sehr, dass er nicht imstande war, sich zu bewegen. Seine Freude über die Geburt des weißen Drachen war so groß gewesen, dass das, was geschehen war, ihn komplett aus der Bahn geworfen hatte. Dieses Ei, dieses verdammte weiße Ei, das ein kleiner Barb auf Fuure

Weitere Kostenlose Bücher