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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Über der Region lagen Stille und Ruhe, gespenstisch und beängstigend.
    Was dann geschah, würde Hargor nie vergessen, denn es überforderte seine Auffassungsgabe. Die Schatten veränderten sich, gewannen Struktur, festigten sich und wurden zu ihm! Zu dem Mann in der weißen Kleidung. Die drei anderen Zweibeiner hatten sich auf den Bauch geworfen, als hätten sie vor, sich in den Sand zu graben. Sie mussten schreckliche Angst haben.
    Ein Schatten nach dem anderen wurde zu ihm . Erst waren es zwei Handvoll, dann drei und schließlich, denn es geschah überall gleichzeitig, waren es unzählige. Eine ganze Armee Männer in weißer Kleidung.
    Warum wurden sie zu diesem Mann? Was geschah dort unten?
    Das ist der Gegner! , hallte es in Hargors Kopf, und bevor er wusste, was geschah, schnellte der Schwarze in die Tiefe und aus vier Mäulern schossen Flammen.
     
     
    Es war ein tosender Wirbel aus Feuer und Glut!
    Bob, Bama und Laryssa starrten sich verzweifelt an.
    Warum, fragte sich Bob, hatten die Fardas nicht den schwarzen Drachen gespiegelt oder sie drei?
    Er sah hunderte, nein, unzählige Lessans , und in jedem einzelnen Blick stand die Antwort:
    Er wollte diesen Kampf und er wollte ihn gewinnen, denn er war der Herrscher der Fardas, Herr der dämonischen Dunklen Brüder. Er hätte die Macht des weißen Drachen nutzen können, doch diese hätte sich gegen ihn umgekehrt . Das wusste er. Nur er alleine wollte Sharkan, den Vierköpfigen besiegen. So würde der Weg frei sein, um das Mittland zu beherrschen , und nur so konnte der Lessan sich als alleiniger Herrscher fühlen.
    Feuerstöße peitschen über sie hinweg , und nicht weit entfernt gingen weißgekleidete Gestalten in Flammen auf, kreischende Wesen, tobende Ma’murd el Shakiras, die verbrannten wie trockene Äste.
    Pfeile wurden in den Himmel gesandt , doch die meisten prallten von den Schuppen des Drachen ab. Der Ork beugte sich ganz eng über den Hals, um nicht getroffen zu werden. Der Drache wich den Pfeilen aus und brüllte sein Feuer hinaus, denn einige Pfeile steckten in den Ritzen zwischen den Schuppen und schienen ihm Schmerzen zu bereiten.
    Bob wusste, dass er sterben würde.
    Eine tiefe dunkle Trauer bemächtigte sich seiner. Bama sah ihn an. Über ihnen, rundherum, überall tobte ein Kampf der Dämonen, ein Armageddon dunkler Mächte , und sie waren nicht mehr als Ameisen, die sich direkt unter einem gigantischen Schuh befanden, ohne jede Chance. Während die Hitze sie zu verzehren drohte, Schreie ertönten, brennende Gestalten an ihnen vorbei taumelten und der Sand schmolz, nahmen sie sich in den Arm.
    Sie drückten sich aneinander und Bob streichelte Bamas Haar. Er versuchte, sie ein letztes Mal zu riechen und wahrzunehmen, doch der Gestank brennenden Fleisches und schmelzenden Sandes machte es ihm unmöglich. Er spürte ihre Angst und ihre weichen zitternden Rundungen. Sie lagen nebeneinander im Sand wie in einem Bett der Liebe, und ihre Körper schienen sich zu vereinigen, so fest und intensiv umklammerten sie sich.
    Direkt neben ihnen spritzte Sand auf, als hätte eine Kanonenkugel eingeschlagen. So viel Sand, der sich über Bob und Bama senkte. Laryssa lag etwas weiter entfernt auf dem Rücken, die Arme ausgebreitet und starrte in den Himmel. Ihr Gesicht war regungslos und mit Sand bestäubt. Auch sie wartete auf den letzten, alles verdunkelnden Feuerstoß.
    Während ihrer Reise hatten sie mehrfach dem Tod ins Auge geblickt, d och noch nie hatte es so klar gewirkt – so endgültig! Vielleicht hörte man auf, sich zu fürchten, wenn man die Hoffnung verloren hatte? So musste es sein, denn Bob wurde ganz ruhig , und er war bereit, bis es so weit war, für Bama da zu sein, sie zu liebkosen, zu streicheln und es ihr so leicht wie möglich zu machen. Sie hatten eine gute lange Zeit gehabt und stets war sie seine beste Freundin gewesen. So, wie er es sich einst erträumt hatte. Bross und Broom hatten ihm dieses Geschenk gemacht und er hatte es dankbar angenommen. Bama hatte ihm einen wunderbaren Sohn und eine wunderschöne Tochter geschenkt, und wenn die Götter es so wollten, wie es geschah, würde es richtig sein. Bob wusste, dass jeder eine Aufgabe im Leben hatte und für etwas gut war.
    Irgendwann würde sich zeigen, warum sie diesen letzten höchsten Preis bezahlen mussten. Sie würden es nicht mehr erleben, aber Bob zweifelte keinen Augenblick daran, dass alles einen Sinn hatte.
    In diesem Moment kehrte sein Glaube zurück.
    Und damit war er

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