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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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und tat, als sei ich so wie sie.«
    »Du bist ja ein richtiger Draufgänger.«
    Ökliz nieste. »I ch näherte mich ihr. Sie wies mich ab, aber die Natur hat mir einen Trieb geschenkt, den ich ausleben muss, wenn ich gesund bleiben will. Du musst wissen, wenn dieser Trieb mich fasst, bin ich ein Tier.«
    »Ein kleiner geiler Marder«, feixte Frethmar.
    »Noch so ein Satz , und ich schweige.«
    Frethmar räusperte sich, tat, als lausche er sehr angeregt und verschloss seine Heiterkeit.
    »Und was glaubst du, geschah? Sie wies mich ab. Zuerst ließ sie manches zu, doch dann wies sie mich ab. Ich kehrte zurück zu Vater Baum und jammerte und heulte. Tags darauf versuchte ich es erneut. Wir sprangen durch die Bäume , warfen uns Früchte zu und nagten an Blättern. Wir huschten durch das Unterholz und tollten am Flussrand. Ich war ein glücklicher Bailiff , und für eine Weile vergaß ich, was ich wirklich bin. Ich war wie sie , und meine Instinkte webten einen feinen strahlenden Faden, der mich direkt zu ihr führte. Als ich dann zu Vater Baum zurückkehrte, war ich glücklich und voll er Hoffnung. Ich weiß, ich weiß – vermutlich steuerte mich nur der Trieb, aber ist das bei euch Zweibeinern nicht auch so?«
    Frethmar verkniff sich eine Bemerkung und nickte ernst.
    »Am nächsten Tag erwachte ich mit Lust und Freude. Heute würde es so weit kommen, wie es die Natur verlangte. Ich suchte und fand sie , und was sah ich? Ein schwarzer , hässlicher Ottwack begattete sie. Immer und immer wieder , un d sie schrie und kreischte. M ir wurde schlecht , und ich war traurig.«
    Ökliz schwieg . Frethmar streichelte ihm mitfühlend den Nacken. Puh! Das nahm gewiss auch einen Bailiff mit.
    »Als ich zu Vater Baum zurückkehrte, war ich ein unglücklicher Bailiff. Was hatte ich erhofft? Ich war nicht wie diese ... diese triebhaften Tiere! Ich war anders. War ein Fremder im Wald und würde ein Fremder in der Stadt sein. Ich gehörte nirgend s hin. Vater Baum schüttelte sich und brummte , seine Äste zischelten, denn der Wind rieb sie aneinander. ‚Ich habe mich so gefreut’, sagt e ich vorwurfsvoll. ‚Und dieser Ottwack hat meine Hoffnungen zerstört.’«
    Ökliz schwieg und starrte vor sich hin.
    »Und was antwortete Vater Baum?«, wollte Frethmar wissen, der jetzt neugierig war .
    »Er sagte ganz ruhig: ‚Du hast dich gefreut. Ist das nichts?’ “
    Sie blickten sich an und schwiegen.
    Frethmar begriff, was Ökliz ihm damit sagen wollte , und für einen Moment war er versucht, den Vierbeiner in seine Arme zu nehmen und zu kuscheln. Stattdessen stand er auf, reckte sich und sagte hart: »Ja, Vater Baum hat Recht.«
    Ökliz quiekte: »Na klar hat te er das. Das hat er immer.«
    Aus der Dämmerung schälte sich eine Gestalt , und Frethmars Hand fuhr zur Ax t .
    »Lass die Waffe stecken«, hörte er die stahlharte Stimme des Kopfjägers. »Ich bin’s, Flack!«
    »Wo warst du?«, fragte Frethmar, als wisse er es nicht.
    »In Lindoria, mein Kampfgenosse.«
    »Wir wollten ...«
    Flack winkte ab. »Ich weiß, was du sagen willst, Fret. Ich habe mich umgeschaut. Einer alleine fällt nie so auf wie eine Gruppe.«
    »Eine Gruppe?«, fuhr Frethmar auf. »Wir sind, verdammt noch mal, nur zu zweit!«
    Haker Flack verzog das Gesicht. »Was du nicht weißt, Zwerg, ist – ich bin wie ein Schemen, und wenn ich nicht gesehen werden will, verschmelze ich mit den Schatten und dem Sonnenlicht. Zu zweit wäre uns das nie gelungen, außerdem beleidigst du unseren Bailiff, der unser Dritter ist.«
    Frethmar war baff. Haker hatte ihn kaltgestellt.
    Der Kopfjäger ging zum Pferd und nahm einen Schluck aus dem Trinkschlauch. »Ich habe den Tempel der Lam inspiziert. Ich vermute, es interessiert dich, was uns dort erwartet?«
    Frethmar nickte.
    Haker rieb sich über das Kinn. »Ich habe nichts über den Lichtwurm erfahren, das sage ich gleich, aber ich weiß jetzt , was die Lam-Sekte ist.«
    »Was?«
    »Heeh?«, quiekte Ökliz.
    Haker senkte die Stimme. »Die Ausgeburt des Dunklen, meine Freunde.«

6
     
    Kapitän Wandrom Hard war beliebt.
    Beliebt bei seiner Mannschaft, die er gerecht behandelte, beliebt bei den Gilden von Dandoria, d enen er wichtiges Gold sicherte und beliebt bei den Frauen.
    Das mit den Frauen währte lange in der Vergangenheit, denn er kreuzte seit drei Jahren auf See. Hard war Kapitän eines Kreuzers der Dandorianischen Flotte und seine Aufgabe war es , Piraten zu jagen, zu stellen und zu töten.
    Darin war er ein

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