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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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nehmen, auch wenn er dieses Spiel verlor! Er hatte nichts zu verlieren, was die beste Voraussetzung für ein Vabanquespiel war.
    »Ich schwöre, dass ich Euch und Eure Männer laufen lasse, wenn Ihr mir einen Gegenwert bietet, der sich lohnt.«
    »Zu vage«, lehnte der Pirat ab.
    Die Unruhe, die nun über dem Deck schwebte, war dunkler als die schwarzen Wolken, die von Norden heranzogen. Ein Hauch von Meuterei lag über dem Jagdschoner.
    Wandrom Hard nagelte den Piraten mit seinem Blick fest, sie verkeilten sich regelrecht ineinander , und Hard meinte, die Gedanken des düsteren Mannes zu lesen.
    »Euer Gut gegen Eure Freiheit. Ich schwöre es«, sagte Hard , und so war es heraus. Es war nicht mehr umkehrbar. Ein Schwur war ein Schwur.
    Der Erste, der Zweite, bis hin zum Smutje , lösten sich aus ihrer Habachtstellung . Murmeln. Lachen. Flüche.
    »RUHE!«, donnerte Kapitän Hard und reckte das Kinn. Wenn er weiteres zuließ, würde ihm die Situation entgleiten. Es wurde stiller, aber nicht jeder folgte seinem Befehl. Die Sache musste schnell abgeschlossen werden, bevor der Sturm kam, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
    »Wo ist das Pergament?«, schnappte er, wobei sein Blick über die Köpfe seiner Mannschaft streifte. Eine Böe fing sich im Großsegel , und der Schoner schlingerte.
    Der Piratenkapitän hob schwerfällig die Hände, d enn die Ketten hinderten ihn. Er zog mit einigen Verrenkungen ein zusammengefaltetes Pergament aus der Innentasche seiner farbenfrohen Jacke. Sofort war der Erste heran und riss ihm das Dokument aus den Fingern. Ronsbecker zog ein Gesicht. »Keine Sorge, ich fresse es nicht.«
    Der Erste reichte es Hard. Sofort erkannte er die Umrisse des Meeres. Das Pergament zeigte Dandoria, Berge, kleine Ortschaften, Städte und Hügel. Es handelte sich um ein sehr genau kartographiertes Werk, ein wahrer Künstler musste es gezeichnet haben, die Karte war genauer als die, die unter Deck im Kartenraum lag und für Messungen und Navigationen aller Art genutzt wurde.
    »Und was soll ich damit?«, zischte Hard, den es heiß überlief. Hatte der bärtige Mann ihn tatsächlich reingelegt? Gut, die Karte war sehr genau und wäre hilfreich, doch das konnte, das durfte nicht ausreichen, um den Piraten und dessen Männer freizulassen.
    »Schaut genau hin, Kapitän.«
    Hard rückte die Brille auf die Nasenspitze. Liebe Güte, wonach sollte er suchen? Orte, an denen Schätze versteckt waren? »Was soll das, Ronsbecker?«, krächzte er. Schweiß lief ihm über den Rücken. Er hasste es, ein Spiel zu verlieren. Konnte er sich so sehr in diesem Mann getäuscht haben? Ja, verflucht! Was hatte er von einem Piraten erwartet? Die Ehrlichkeit eines Ehrenmannes?
    Über dem Schoner lag eine Stille, die dickflüssig war wie bitterer Sirup. Wie ein sich aufbauendes Unwetter, bevor die Blitze einschlagen.
    Eine weitere Böe traf den Schoner. Sie mussten hier weg, damit die längs t seits liegende Abraxas der Piraten ihr Schiff nicht zerschlug.
    Der Himmel öffnete sich und Regen peitschte. Die Mannschaft wurde unruhig. Sie wartete auf Befehle. »Sagt mir auf der Stelle, was es mit der Karte auf sich hat, sonst breche ich meinen Schwur«, sagte Hard. »Ihr seht, wie sich das Wetter ändert. Wir haben keine Zeit mehr für Spielchen. Ich warte noch drei Sekunden ...«
    »Portale, Kapitän Hard«, gab der Pirat zurück. Auch er blickte argwöhnisch in den Himmel. Es war seltsam. Den Tod schien er nicht zu fürchten, das Wetter schon.
    »Portale?«, stieß Hard hervor. Was sollte der Unsinn?
    »Geheime Portale«, sagte der Pirat. »Durch diese könnt Ihr an alle Orte reisen, zu denen Ihr wollt. Von einem Augenblick zum anderen. Ich würde sagen, Ihr haltet die Lösung des größten Geheimnisses von Mittland in der Hand. Die Karte ist von unschätzbarem Wert!«
    Hard starrte den Piraten an wie einen Geist. Ronsbecker grinste. »Sie macht Euch zum mächtigsten Mann aller Zeiten, Wandrom Hard.«
    Hard stand der Mund offen.
    Zum mächtigsten Mann aller Zeiten! , hallte es in ihm wider.
    Der Pirat lächelte . »Ich hoffe, dieser kleine Handel ist meine Freiheit und die meiner Männer wert. Außerdem ...« Er runzelte die Brauen. »Außerdem befürchte ich, Ihr werdet bei dem, was sich dort oben zusammenbraut, jede Hand benötigen.«
    Ein Donner unterstrich die Worte des Piratenkapitäns , und sein Gesicht glühte weiß im darauf folgenden Blitz.

7
     
    Connor von Nordbarken blickte den Mann an , der ihm die Frau , die Mutter

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