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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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und um Haaresbreite das Leben genommen hatte: S einen Vater!
    Korgath krümmte sich unter der Erniedrigung und kroch auf allen Vieren zum Zelteingang. Er hatte sich beschmutzt. Connor würde ihm jemanden schicken, der ihn reinigte ... später. Er vertrat ihm den Weg wie einem Hund, dem man den Aus gang verwehrt.
    »Du kannst nicht weiter, begreifst du nicht? Die Kette ist zu kurz und du wirst sie nicht zerreißen können. Du bleibst hier, bis der Sommer kommt. Dann werde ich dich an den nächsten Sklavenhändler verkaufen. Bete zu Gordur, dass ein Schiff hier anlegt, sonst wirst du in diesem kleinen Zelt verrotten.«
    »Du bist mein Sohn«, jammerte Korgath, dem man das Gesicht entwürdigend glatt rasiert hatte, wodurch er erstaunlich jung aussah . »Wie kannst du so etwas tun?« Seine Kniescheiben waren blutig und aufgerissen, nachdem Connor es sich nicht hatte nehmen lassen, seinen Vater mit der Mardorre zu bestrafen. Es waren denkwürdige Momente gewesen , und Connor hatte sich nicht einen Herzschlag lang daran e rfreut. Vielmehr hatte ihn all das mit einer so tiefen Traurigkeit erfüllt, dass er am liebsten geweint hätte.
    Doch das konnte er sich nicht erlauben.
    Er war der neue Clanführer und auf ihn hörte man. Er war ein Vorbild, ein harter Barbar, der sich wie ein echter Barke zu benehmen hatte. Erstaunlich war gewesen, mit welcher Selbstverständlichkeit man ihn akzeptiert hatte, lediglich Xenua musterte ihn mit hasserfüllten Blicken.
    Als sie noch mit Connor das Lager geteilt hatte, war sie eine atemberaubend schöne Frau gewesen, inzwischen war sie nur noch ein Schatten ihrer selbst, da sie stämmig und feist geworden war, wie viele Frauen, nachdem sie ein Kind geboren hatten. Xenua interessierte ihn nicht, auch nicht das blonde Mädchen, dass vermutlich seine Tochter war.
    Ihn interessierte hier nichts !
    Er wäre gerne bei Frethmar gewesen, doch die Rache hatte ihn in den Norden geführt. Er dachte an den Zwerg und daran, dass er und Haker inzwischen vermutlich schon in Lindoria waren. Was mochte ihnen widerfahren sein? Er zwang sich, weitere Fragen zu verdrängen und verließ das Zelt, ohne seinem Vater geantwortet zu haben.
    Er streckte sich und blickte über die weiße Landschaft. Den Gäulen stand weißer Atem vor den Nüstern. Alles war still, die meisten Barbaren hatten sich in ihre schützenden Zelte oder Hütten zurückgezogen.
    Connor befand sich in einem furchtbaren Konflikt.
    Der Feldzug gegen Dandoria war vorübergehend aufgehoben, was nicht so bleiben durfte, denn das Schiff der Barken musste inzwischen vor Dandoria auf Lichtsignale warten, um die Stadt von der Seeseite her anzugreifen. Barken waren ungeduldige Männer, und falls es den Clanleuten einfiel, Mittlands Hauptstadt auf eigene Faust anzugreifen, würden sie sterben.
    Auch erstaunlich war, dass Snækollur Hnefisson alle Nachfragen nach seinen Begleitern mit den Worten abtat: »Es ist eine unruhige Stadt! Wir wurden überfallen!«
    Er deckte Connor , und das war ihm nicht recht. Was bezweckte Snækollur damit? Warum log er? Hatte er Korgath so sehr gehasst? Ein Wort des Alten , und man würde Connor, der Snækollurs Gefährten getötet hatte, in Stücke reißen. Niemand wendete sich gegen seine eigenen Leute. Niemand. Auch nicht der neue Clanführer.
    Rache war etwas anderes.
    Das war ein Ehrenhandel.
    Connor war mit Snækollur nach Norden gegangen und hatte seinen besten Freund im Stich gelassen, um Genugtuung zu fordern. Er hatte sie erhalten. Ihm war bewusst gewesen, dass er selbst danach das Opfer seines Clans würde, doch sein Drang nach Gerechtigkeit hatte ihn so lange gequält, bis er die erste Gelegenheit wahrgenommen hatte.
    Doch nun war alles anders gekommen. Unterwegs hatte Snækollur immer wieder betont, er würde von dieser ‚unangenehmen Sache’ nicht sprechen. Ja, der alte Lehrer wollte Connor zurückhaben, wollte, dass er sich gegen seinen Vater stellte, wollte Connor als Clanführer und hatte ihn dabei unterstützt, als die Wargen sie in der Nacht angriffen.
    Ich bin sein Instrument! , dachte Connor und er fing an zu frieren. Er hat meine Rachegelüste ausgenutzt, um den Clan zu verändern.
    Es wurde Zeit, Snækollur danach zu fragen.
    Connor hatte Glück. Der alte Kämpe war alleine in seinem Zelt und rauchte. Sein Weib war mit den anderen Weibern im Getreidehaus, wo sie tat, wozu Weiber da waren.
    Connor setzte sich auf die weichen Felle , und Snækollur reichte ihm einen Krug mit Blauwein. Connor trank,

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