Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
sie es mit ihm getan hatten. Und er würde dabei lachen und Vergnügen empfinden.
Katraana hatte Recht!
Mittland wartete auf ihn, auf Dogdan den Unseligen!
Er sah auf die Dunkelelfe hinunter. »R ... rrrache!«
»So gefällst du mir, Dämon«, sagte sie. »Endlich begreifst du, was wir beide schaffen können. Einen Zusammenschluss von Unterwelt und Mittland. Dämonen werden sich über das Land ergießen und wir werden endlich den uns angestammten Platz einnehmen.« Sie drehte sich um. »Folge mir!«
Mit gebeugten Schultern tapste er hinter ihr her , und sie führte ihn durch mit blauen Maguslichtern erleuchtete Gänge, bis er den schalen Wind der Höhlen roch. Sie trat auf eine Balustrade hinaus und deutete in die Tiefe von Unterwelt. »Schau es dir an, Dogdan. Ich werde dich lehren, was du wissen musst, mehr, als Murgon di r hätte beibringen können. Sieh sie an, diese jämmerlichen Kreaturen. Sie beugen sich vor dir, sie fliehen und fürchten dich, denn du bist, was sie nie sein werden. Du bist doppelt so groß wie ich , und du glühst wie Feuer. Du wirkst unverletzlich und stark. Der Golem, den Murgon schuf, war nur ein Weg zu deiner jetzige Ge stalt. Vielleicht musstest du leiden , um der zu werden, auf den ich gewartet habe.«
Also bin ich der Herr von Unterwelt, der neue Herr! , dachte Dogdan und wurde sich zum ersten Mal seiner Präsenz bewusst. Es w ar unübersehbar. Wer zu ihm auf blickte, fürchtete sich vor ihm, weniger vor Katraana. Sie ahnten, wer nach Unterwelt gekommen war , und die Dämonen hielten den Atem an.
Katraana starrte ihn an und machte zwei, dann noch einen Schritt zurück.
Sie fürchtet mich! , schoss es durch Dogdans Schädel und triumphierte still.
»Nicht du bist Herr von Unterwelt, Dämon, sondern ich bin die Herrin. Ich kann dich jederzeit unterwerfen und werde es tun, solltest du weiterhin so denken!«
Ich will nicht, dass du meine Gedanken liest!
»Es lässt sich nicht vermeiden«, sagte sie , und in ihrer Stimme schwang etwas mit, das Dogdan beunruhigte. Es gab nichts, das er vor ihr verheimlichen konnte. Solange das so war, konnte er nichts tun, ohne sich zu offenbaren. Das gefiel ihm nicht, überhaupt nicht. Sie nahm ihm etwas, dass ein Mensch Autonomie genannt hätte, Dogdan hingegen nur empfand, ohne das Wort zu kennen. Wenn sie lebte, nahm sie ihm die Freiheit!
Sie lachte hart. »Du bist schlauer, als ich dachte.«
Auch sie schien sich in ihm zu täuschen und ihn für einen tumben Dämon zu halten, für einen Golem, der nichts wusste, nichts war und nicht sein durfte, lediglich gesteuert von einem Befehl. Er war ihr Instrument, nichts anderes war er. Sie bediente sich seiner Kraft und seiner ... Ausstrahlung! Nun war es doch da, dieses Wort, nach dem er gerungen hatte. Es hatte ihn angeflogen wie ein bunter kleiner Vogel und sich in seinen Verstand genistet. Ausstrahlung! Ein gutes Wort.
»Ich ... bin ... Herr!«, brüllte er, und als seine Laute in die Höhle echoten, huschten Dämonen in ihre Verstecke oder liefen quiekend und jammernd davon.
11
Connor tötete Snækollur Hnefisson in der folgenden Nacht.
Ich hätte es viel früher tun sollen! , sagte er und schlug dem Alten den Schädel ein. Es war weder eine Großtat, noch zeugte sie von Heldenmut. Es war eine pragmatische Handlung. Connor ging in Snækollurs Zelt, schwang den Hammer und schon war es vorbei . Der Alte sank zusammen , aus seiner Nase rann Blut, auch aus den Ohren und schließlich aus den Augen. Er zuckte nicht, sagte nichts, sondern war auf der Stelle tot. Connor nickte hart, spuckte aus und verließ das Zelt.
Er ging zu seinem Vater und sagte ihm, was er getan hatte. Korgath grinste und antwortete: »Wie verzweifelt musst du sein, wenn du zu so einer Tat fähig bist?«
»Ich werde sagen, dass du dich von deinen Ketten befreit hast, um mich zu töten. Versehentlich hat es Snækollur getroffen, denn es war dunkel und du warst verwirrt. Man wird dich morgen in Stücke reißen.«
Korgath wurde blass. »Das wird dir niemand glauben. Jeder weiß, dass meine Augen besser sehen, als ...«
»Man wird auf das hören, was ich sage. Ich bin der Clanführer.«
Korgath kicherte. »Du bist maßlos und verrückt, mein Sohn.«
»Das mag sein. «
»Und du bist leer. Du hast Rache an mir genommen , und nun ist nichts mehr in dir. Nur noch Dunkelheit und Leere. Ich weiß nicht, warum du Snækollur getötet hast , und noch weniger weiß ich, warum du es mir erzählst. Aber mir scheint klar zu sein,
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