Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
»Diese Drei sind die Ausgeburt des Bösen, ziehen durch die Lande und ermorden harmlose Bürger. Wie wir sehen, macht dieser Connor auch vor einem König nicht Halt.«
»Agaldir? D er Mann hat sein Lebtag nichts Unrechtes getan. Er ist ein sehr angesehener Magier .«
Flacks Kopf ruckte hoch. »Ach? War er es nicht, der heute Nachmittag den Zauber über den Burghof legte?«
Der Elf senkte den Blick, doch als er seine langen Finger aneinander drückte, wirkte es, als wolle er sagen: Der Alte hatte sicherlich seine Gründe!
Flack lächelte und presste ebenfalls die Fingerspitzen seiner Hände zusammen, eine alberne Spiegelung des Elfen, die er im selben Moment auch genauso empfand. Er wandte sich an Snækollur. »Ihr hasst diesen Connor, nicht wahr?«
Snækollur schwieg.
»Warum sonst solltet Ihr einen Clansmann verraten?«
Snækollur schwieg noch immer , und Flack verdrehte die Augen. »Letztendlich soll es mir egal sein. Ich kenne den Mörder, ich weiß, mit wem er unterwegs ist , also werde ich ihn finden.«
Flack kniff die Augen zusammen. »Wenn ich erfahre, dass Ihr lügt«, seine Stimme klang messerscharf. »Wenn ich das erfahre, Barbar, schneide ich Euch eigenhändig die Haare vom Kopf, mitsamt der Haut.«
Sn ækollurs Gesicht wirkte ungerührt. »Ich werde morgen früh zu meinen Leuten aufbrechen. Also werden wir uns nie wiedersehen. Ich bin ein freier , unbescholtener Mann , und ich leiste dir und dem Elfen einen großen Dienst. Ohne mich hättet ihr erst sehr viel später vom Tod des Königs erfahren. Wie ich zu Connor stehe, spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass der Mörder gefasst wird. Es ist eine Unverschämtheit, mich in Ketten zu legen. So kann man mit mir nicht umspringen. Im Gegenteil erwarte ich eine Belohnung.«
Flack schoss hoch wie eine Schlange. Bevor Snækollur ausatmen konnte, war der Albino hinter dem Barbaren und drückte sein Skalpiermesser an dessen Kehle. Smækollurs Augen wurden groß wie Teller , und sein Körper sackte zusammen wie ein leerer Sack. Seine Lippen bebten. »Was ... was willst du? Was wollt Ihr?«
»Schön, wie schnell du höflich wirst, Barbar. Pah, wie du stinkst.«
Driúel starrte mit offenem Mund auf Flack.
Dieser flüsterte in Snækollurs Ohr. »Wenn ich den Mörder finde, nehme ich ihm seinen Skalp. Daran stirbt er unter großen Qualen. Er wird jede Sekunde seiner Untat bereuen und leiden. Allerdings mag ich es nicht, wenn man mich belügt. Ich habe noch nie jemanden getötet, der unschuldig war , und so soll es bleiben. Sollte ich erfahren, dass du mich belügst, stinkender Kerl, töte ich dich obendrein.«
»Warum sollte ich die Unwahrheit sagen?«, stotterte Snækollur.
»Um dir jemanden vom Halse zu schaffen.«
»Nein, so ist es nicht. Oder doch ... ja! Ja, so ist es. Ich möchte, dass Connor von Nordbarken stirbt, aber ich würde ihn niemals eines Verbrechens beschuldigen, das er nicht begangen hat. Das verbietet unser Ehrenkodex.«
Flack drückte die Klinge an Sn ækollurs Hals und ein feines Rinnsal Blut lief dem Barbaren in den Kragen. »Das leuchtet ein. Noch eine letzte Frage, Barbar! Was haben du und deine Männer in Dandoria gewollt? Warum seid ihr so weit weg von zuhause?«
Der Elf sprang auf. »Das geht zu weit, Flack. Diesen Mann haben wir nur deshalb in Eisen gelegt, damit er garantiert hier blieb, bis Ihr den Auftrag erhalten habt. Nun kann er gehen, wohin er will. Ich möchte nicht, dass in diesem Raum Blut vergossen wird, ist das klar?«
»Warum?«, wiederholte der Kopfjäger seine Frage, als habe der Elf nichts gesagt. »Verdammt!« Sein Kopf fuhr herum. »Setzt Euch, Driúel. Ich weiß, was ich tue. Und wenn dieses Stinktier sterben muss, soll es so sein. Entweder Ihr vertraut mir , oder Ihr könnt Euch jemand anderen suchen, der den Auftrag übernimmt!«
Der Elf setzte sich und seine Augen blitzten. Dennoch hielt er den Mund.
»Gut so«, nickte Flack und meinte zu Snækollur: »Also noch ein letztes Mal, Barbar. Was hast du mit deinen Männern in Dandoria gewollt?«
Snækollur Hnefisson war ein Mann des Nordens, hart wie Stein und kalt wie Eiswind, doch er erkannte, dass er in diesem weißhaarigen Kerl seinen Meister gefunden hatte. Dieser Wicht strahlte eine Kälte aus, die schlimmer war als ewiges Eis. Dennoch dachte er nicht daran, seine Männer und seinen Clan zu verraten. Also schloss er ergeben die Augen und murmelte: »Was meine Männer und ich hier wollten, geht Euch nichts an. Und wenn Ihr mich töten wollt, tut es.
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