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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Reichtum mehrten.
    Welche Schicksale mochten dort ihren Weg nehmen? Wer hatte geliebt? Wer trug Hoffnung? Wer hatte gemordet? Wer sehnte sich?
    Markosa Lightgarden hatte noch nie einem Menschen vertraut und einer Frau am allerwenigsten. Diesmal war es anders. Die Fremde, die ihm ihren Namen noch nicht genannt hatte, liebte ihn auch. Warum sonst hatte sie nach ihm gesucht? Sie fühlte sich geborgen und ihre Mütterlichkeit und Empathie hatte ihm Tränen in die Augen getrieben. Er hatte sich deren nicht geschämt. Warum sollte er? Sie war die Frau, die er stets gesucht hatte und die ihm nicht in sein Bett gefolgt war.
    Nicht in sein Bett!
    Zuerst hatte Markosa dies als einen Affront aufgenommen. Noch nie hatte ein Weib sein Bett verschmäht, doch sie, die schöne Fremde, tat es. Noch nie hatte ein Weib seinen Kuss abgewehrt, doch sie hatte es getan. Sie hatte ihn angeblickt und Markosa war in ihren dunklen Augen versunken und gesagt: »Zuviel auf einmal wollen ... das ist vom Bösen!«
    Und Markosa hatte genickt und gefragt: »Was ist der Mensch?«
    Und sie antwortete: »Sag es mir, schöner Markosa.«
    »Der Mensch ist Begierde.«
    »Und deshalb wird sein Wille so oft zu einem Dämon von Unterwelt.«
    »Ist das nicht zu einfach?«
    »Ist es das? Beherrsche deine Begierde und du bist ihr Meister. Es stärkt dich und macht dich zu einem guten Menschen.«
    Markosa lachte. So etwas hatte noch nie ein Weib, eine Frau, zu ihm gesagt. Er war ein guter Mensch, oh ja! Nur weil er begehrte, war er nicht schlecht ... oder?
    Sie nahm seine Hände und streichelt seine Finger. »Du bist ein armer reicher Mann, Markosa Lightgarden, und ich will dich gerne wieder sehen. Doch nun muss ich gehen. Ich werde dich finden. Du wirst nicht lange auf mich warten müssen.«
    »Wohin? Wohin gehst du?« Markosa erkannte, dass er jammerte. Das war nicht er, das war ein anderer Markosa, einer, der nicht loslassen wollte. War es der Alkohol, lag es daran, dass er von der Strafe erzählt hatte, kam es davon, dass er ... Vertrauen! empfand? »Ich liebe dich, du Schöne. Ich möchte dich bei mir haben, an meiner Seite. Ich möchte dich küssen, liebkosen und mit dir aufwachen. Ich kann nicht mehr klar denken, mein Herz reißt entzwei, wenn du nicht bei mir bist. Nein, es reißt nicht entzwei, wie könnte es?«
    Sie blickte fragend.
    »Du hast es mir genommen. Mein Herz ist in deinem Besitz. Ohne dich habe ich nichts mehr, und mein Reichtum ist nur eine Farce.«
    Ihre Augen leuchteten, und ohne das s es ihr bewusst war, feuchtete sie ihre Lip pen an. Ihr Blick war abgeklärt und tief . Er z eugte von Erfahrung , a ußerdem nahm Markosa bei ihr eine Traurigkeit wahr, die hinter knorrigen Wurzeln und dornigem Gestrüpp zu lauern schien .
    »Erzähle mir über dich«, versuchte er sie bei sich zu halten. »Sage mir, wer du bist und warum wir uns begegneten? War es der Wille der Götter? War es Schicksal oder Zufall? Warum trafen wir zusammen?«
    Unvermittelt schimmerten in ihren Augen Tränen. Das erschütterte ihn so sehr, dass ihm die Worte fehlten. Er fand sie erst, nachdem er sich ein weiteres Bier bestellt hatte und murmelte: »Du bist ebenso traurig wie ich, schöne Frau. Du suchst die Liebe, ebenso wie ich. Du bist auf einer Reise, doch du kennst dein Ziel nicht. Nun bist du angekommen, verstehst du? Ich bin dein Ziel.«
    »Ja«, sagte sie mit bebenden Lippen. »Du bist mein Ziel.«
    »Dann komme mit mir.«
    »Wohin sollten wir gehen, Markosa?«
    »Ich besitze ein großes Haus, ein leeres Haus. Dort bedrückt mich alles so sehr, dass ich mich in einen Nebentrakt eingenistet habe , wie ein Vogel, der auf den Wind wartet, mit dem er ziehen kann.«
    »Du bist ein vermögender Mann. Du hast Sklaven , und es mangelt dir an nichts.«
    »Doch! Es mangelt mir an Liebe.«
    »Jemand wie du kann jede Frau in seinem Bett haben.«
    »Doch keine war je so interessant, dass ich sie länger als drei Tage ertragen habe . Bei dir ist das anders. Mit dir möchte ich reden, fühlen , mich mitteilen. Du sollst all meine Fehler und Stärken kennen lernen. Du wirst mich nehmen, wie ich bin. Denn du bist gescheit und du bist anders. Ganz anders.«
    »Bin ich das? Oder malst du nur ein Bild deiner Träume?«
    Markosa leerte sein Glas in einem Zug und beugte sich weit über den Tisch. Bei den Göttern, sie war so weit von ihm entfernt, denn sie saß ihm gegenüber. Er hätte gerne über einen Schlangenhals verfügt, um sie zu umgarnen und zu küssen, doch dafür hätte er

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