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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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»Ja?«
    » Ja, darf ich?«
    » Na klar«, sagte er, doch seine Körpersprache war hart, und es brauchte viel Liebe und Geduld von Ceyda, bis er sie warm und weich umfing, so, wie es ein guter Vater tut.
    Und es war wunderschön für Ceyda.
     
     
    »Wie soll es weitergehen?«, fragte Trevor und sah seinem Vater ins Gesicht. »Wie lange wollen wir uns noch anschweigen?«
    Chargos L-okien, der Meisterdieb und Verfasser der »Inneren Quinte« lehnte an der Kajüte, während über ihnen die Wolken Jagd aufeinander machten. »Es liegt bei dir, zu reden!«
    » Ich lernte Zola kennen. Es war grauenvoll. Sie war heruntergekommen, arm und ...«
    » Ich weiß.«
    » Ja, immer weißt du alles.«
    L-okien sagte sachlich: »Und sie wurde von einem Mann getötet, der sie für eine Mörderin hielt, vom Sohn von Darius Darken, diesem düsteren Mann, der zwei von uns tötete. Verdammt, was soll ich daran ändern?«
    » Du bist ein Arschloch, nicht wahr?« Trevor starrte den Mann an, der sein Vater war.
    » Ja, das bin ich, Sohn.«
    Trevor war verwirrt. Das hatte er nicht erwartet.
    Eine klare Antwort auf eine klare Frage, aber nicht die Antwort, die er sich erhofft hatte. Keine Entschuldigung, keine Verniedlichung. Am liebsten wäre er zu Frethmar gegangen oder zu Ceyda, die in der Kapitänskajüte war. Er war so furchtbar hilflos. Am liebsten wäre er davon gelaufen, denn schon jetzt ärgerte er sich, dass er das Gespräch zu diesem kalten Mann gesucht hatte. Bevor er gewusst hatte, dass Chargos L-okien sein Vater war, hatte er den Mann bewundert, wie sie alle in der Diebesgilde den großen Mann bewunderten, der Gedanken stehlen konnte. Er war ein Mythos gewesen, doch nun begriff Trevor, dass dieser Kerl kein Mythos war, sondern ein Schlappschwanz, ein Weichei, ein Mistkerl. Und er wollte sich abwenden, wollte sich um die Segel kümmern, darauf warten, dass Ceyda zu ich kam, die er über alles liebte, auch Frethmar war ihm recht, denn der Zwerg war ein Held, ein wahrer Kämpfer – alles war besser, als ....
    » Ja, ich bin ein Arschloch, Trevor. Denn ich ließ dich zurück, um die Innere Quinte zu erforschen. Das war wichtiger für mich, als mich an Weib und Kind zu binden. Und glaube mir, ich bereue es.«
    Trevor traute seinen Ohren nicht. Er erstarrte, dann sagte er: »Du lügst.«
    L-okien sah traurig aus, als er sagte: »Ich würde mir an deiner Stelle auch nicht glauben, Sohn.«
    » Nenne mich nicht so!«, schnappte Trevor, der sich gewünscht hatte, genau so genannt zu werden. »Ich bin nicht dein Sohn. Du hast Mittland ins Verderben gestürzt. Du hast dich Grodon verschrieben. Du bist ein Ungeheuer, und ich wundere mich, dass ehrenwerte Leute wie Frethmar und Connor dich akzeptieren. Vielleicht sind sie zu gut für dich. Sie reisen mit einem, der eine Welt zerstörte und behandeln dich wie ihresgleichen. Das, Va ... Chargos, hast du nicht verdient.«
    » Man sagt, du hast einem Mann die Eier gestohlen.«
    » Und?«
    » Dann höre auf, das Sensibelchen zu spielen, Sohn. Wer eine derart brutale Kreativität entwickelt, sollte mit vorschnellen Bewertungen ganz vorsichtig umgehen.«
    Trevor hatte das Gefühl, geschlagen worden zu sein. Er starrte den Mann an, der sein Vater war und sagte hilflos: »Ich musste es tun. Der König verlangte es.«
    » Musstest du?«, fragte L-okien zurück. »Weil du einen Ruf hattest, nicht wahr?«
    » Ja.«
    » Das ist es, mein Sohn. Wir sind Kinder der Diebesgilde. Und die sind niemals barmherzig.« L-okien drehte sich um und ging davon.
    Trevor starrte ihm hinterher. Er wollte noch etwas sagen, seine Lippen schnappten auf und zu, doch er schwieg.

17
     
    Die Hülle war milchig trübe und wölbte sich wie ein Himmel über sie. Schon bevor Dreanthor landete, löste sich der Schutz, der über den Gefährten gelegen hatte, auf, und sie atmeten reine Luft. Wind wehte durch ihre Haare, und alle starrten auf etwas, das sie nie für möglich gehalten hatten.
    Eine Stadt unter Wasser.
    Eine Stadt in den Tiefen des Meeres, wie eine vergessene Sage, ein verwegener Traum, eine pure Phantasie.
    Bob spürte Tränen auf seinen Wangen, ob aus Furcht, Verwirrung oder Verzückung, hätte er nicht sagen können. Bluma drückte sich an ihren Vater, der einen Kopf kleiner und doppelt so breit war wie sie, den sie aber stets Bobba nennen würde und über alles liebte.
    Aichame schluchzte, als die Panik sie verließ.
    Saymoon summte vor sich hin, und sein Blick schien in weiter Ferne zu schweben.
    Darius schnappte

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