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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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innerhalb vier Mauern auf, meine Welt hatte eine Ordnung. Und nun ...«
    Bluma ging zu ihr und legte ihr einen Arm um die Schulter. »Vielleicht muss man so viel erlebt haben, wie wir, um nicht mehr allzu verwundert zu sein.«
    Aichame lächelte schräg. Ihre Mundwinkel zitterten. »Und was tun wir nun? Ihr habt gehört, was der weiße Drache sagte. Im Grunde haben wir keine Wahl. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir etwas bewirken können.«
    Saymoon murmelte: »Und wenn wir uns nicht bald etwas einfallen lassen, werden wir über die Kuppel gebracht und sind so sinnlos geworden, dass er uns ersaufen lässt. Keine angenehme Aussicht.«
    Sie blickten sich an und wirkten wie Kinder, die man im tiefen Wald ausgesetzt hatte - ohne jede Aussicht auf Heimkehr.

18
     
    In der F erne tauchte die Silhouette von Gidweg auf. Frethmar wurde immer nervöser. Noch vor wenigen Tagen existierte seine Insel nicht mehr, da Trugstedt, die Stadt der Zwerge, abgebrannt war. Die Zwerge hatten ihre Erinnerungen verloren und waren über das Eiland geirrt wie verwirrte Mäuse.
    Dass sich nun eine andere Situation darstellte, begriffen die Gefährten schnell.
    Frethmar, Connor, Trevor , Ceyda und L-okien standen an der Reling und blickten zur Insel, als über ihnen Blitze ins Wasser schossen, ein tonloses, unheimliches Gewitter, das die Wolken türmte. Aus den schwarzen Gebirgen am Himmel schnellten Drachen nach unten, die über dem Schoner kreisten, aber nicht angriffen, sondern wie neugierige Möwen die Masten umkreisten.
    Nebel lag vor der Bucht, aus dem der Bug eines breiten Schiffs auftauchte, ein Bug, der ein geschnitztes Drachenmaul darstellte. Das Schiff hielt auf sie zu, und mit einer eleganten Bewegung legte es sich gegen den Wind und rauschte nahe an ihnen vorbei, beschrieb eine Kurve und kam zu ihnen zurück, wo es nur noch sanft dümpelte. Wer auch immer das Schiff befehligte, war ein Meister seines Fachs.
    Dieser zeigte sich hinter der Reling, umringt von einer Mannschaft, die allesamt schwarz gekleidet waren, archaisch behängt mit Ketten und Knochenschmuck.
    Frethmar traute seinen Augen nicht. Es handelte sich um Littr. An diesen Zwerg hatte er keine guten Erinnerungen. Bevor er reagieren konnte, brüllte Littr übers Wasser. »Folgt uns, und euch geschieht nichts.«
    Mehr nicht, nur das. Dann drehte er sich um, donnerte Befehle und das Schiff setzte sich mit beklemmender Leichtigkeit und sehr behände hinter den Schoner, um ihn in den Hafen zu begleiten. Die Drachen kreisten über ihnen, und Frethmar war sich sicher, dass sie angreifen würden, sollten die Gefährten sich davon machen.
     
     
    Sie betraten die Insel.
    Connor, die Hand auf dem Schwertknauf.
    Trevor, einen Dolch im Ärmel.
    Ceyda gespannt wie eine Feder, auch mit einem Dolch bewaffnet.
    Frethmar ließ die Axt am langen Arm baumeln.
    »Wir kommen in friedvoller Absicht«, sagte Connor.
    Der Zwerg in Schwarz, Littr, deutete eine Verbeugung an. »Was führt euch nach Gidweg?«
    » Erkennst du mich nicht?«, fragte Frethmar und fing sich einen harten Seitenblick von Connor ein, den er unterbrochen hatte.
    Littr starrte Frethmar an. »Woher sollte ich Euch kennen? Ihr seht nicht aus wie ein echter Zwerg. Helle Kleidung, keine Kopfbedeckung, der Bart ist ungepflegt und ohne Schmuck. Man könnte Euch für einen von uns halten, aber ich glaube das nicht.«
    » Littr!«
    Der Zwerg, der nun eine bedrohliche Haltung annahm, während seine Männer sich hinter ihm spannten, fragte kalt: »Woher kennt Ihr meinen Namen?«
    Frethmar wollte etwas sagen, als Connor ihn unterbrach. »Wir kommen vom anderen Ende von Mittland«, log er.
    » Ihr sagt die Unwahrheit«, lächelte Littr. »Eure Kleidung ist weder die der Männer von Rod Cam, noch die von Akish aus dem Süden. Ich sehe nicht einen Fetzen Drachenhaut an Euch. Wer über das Meer segelt, muss sich mit den Meeresdämonen messen und kleidet sich wehrhaft.«
    Seine Männer murrten.
    Littr lachte. »Keine Frau würde in fadenscheinigen Gewändern reisen, wenn sie aus einer der beiden Regionen käme. Und alle anderen Regionen sind tot, abgesehen vom hohen Norden, wo man die Schneedrachen züchtet. Also haltet mich nicht zum Narren, Mann mit den goldenen Haaren.«
    Frethmar begriff, dass sie in einer Zwickmühle waren. Die Wahrheit konnten sie nicht sagen, denn niemand hätte sie ihnen geglaubt. Sie wussten nicht, ob das Äußere der Zwerge die innere Neigung ausstrahlte. Sie wussten nichts !
    Über den Hafenplatz

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