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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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haben, weshalb sie überleben darf.«

19
     
    Trevor Dar’ont war stets jemand gewesen, der sich seiner Sache sicher war. So war er erzogen worden, so hatte er es gelernt.
    Auch jetzt!
    Obwohl er Ceyda in Gefahr brachte. Doch er hatte gelernt, was es bedeutete, einen Gegner in die Irre zu führen, um ihn abzulenken. Das gehörte zur hohen Schule der Diebeskunst. Und er hatte gelernt, dass man sich einen guten Preis stets mit einem enormen Risiko verdienen musste.
    Eigentlich erstaunte es ihn nicht, dass sein Vater laut aufschrie. Alle Blicke sausten zu dem großen Mann mit dem langen Mantel, der die Arme hob. Ein Ablenkungsmanöver, erkannte Trevor instinktiv.
    Er schnellte nach vorne, rascher, als man es wahr nahm, drehte sich, wirbelte herum wie ein Schatten, und bevor Littr, der schwarze Zwerg, einen Gedanken fassen konnte, riss er dessen Kopf nach hinten, während die Schlinge, tausendfach erprobt, dessen Hals umschnürte. Trevor dachte nicht nach, sondern handelte so, wie Grodon es ihn gelehrt hatte, zog die Schlinge mit einem Ruck zusammen und zerschnitt damit Bart und Kehlkopf des Zwerges, währenddessen L-okien dafür sorgte, dass Littr die Finger verlor, mit denen er das Messer hielt, welches Ceyda bedrohte. In solchen Fällen gab es nur eines: Konsequenz!
    Littr grunzte, wackelte mit den Armen, Messer und Finger tropften zu Boden, er ließ Ceyda los, und sank zu Boden, tot, bevor er aufprallte.
    Zw ei, drei, vier Zwerge sprangen heran, doch L-okien huschte schnell wie ein Blinzeln zwischen sie, und sein Dolch zerschnitt Kehlen wie ein Messer weichen Teig. Blut spritzte in hohen Fontänen, Bärte fielen zerschnitten zu Boden, unter drei, dann vier Zwergengesichtern öffnete sich ein roter, grinsender Schlund.
    Frethmar stan d der Mund offen.
    Connor stieß den Atem aus.
    Die ganze Aktion war über sie gekommen wie ein Blitzschlag, ein eleganter Tanz des Todes. So etwas hatten die Freunde noch nie gesehen. Die noch lebenden Zwerge schienen unschlüssig, wie sie sich verhalten sollten. Viele ihrer Kameraden wanden sich im Blut.
    Trevor und L-okien standen Rücken an Rücken, wobei sie wirkten, wie eine einzige Person.
    Frethmar hatte mit Connor viele Kämpfe bestritten und alle gewonnen, doch eine solche Einheit, ein so harmonische Koordination, hätte er niemals für möglich gehalten.
    Was besonders erstaunte, war die Geschwindigkeit, mit der all es geschah. Es grenzte an Magie und war doch nicht mehr, als das Resultat jahrelanger Ausbildung.
    Die v erbleibenden Zwerge nahmen die Beine in die Hand und liefen davon.
    Trevor wirbelte herum. »Und nun?«
    » Abhauen«, stieß Frethmar hervor. »Bevor die Drachen kommen oder Walberan mit seiner Kreatur. Hier will ich keine Sekunde länger bleiben.«
    Ceyda war bleich wie Papyyr, ihre großen Augen glitzerten wie im Fieber. »Er hätte mich töten können«, sagte sie tonlos.
    » Hat er aber nicht«, gab Trevor kurz angebunden zurück.
    » Hört auf, zu diskutieren«, schnappte Connor. »Zurück aufs Schiff!«
    Über ihnen verdichtete sich die Luft, erneut huschten Blitze über das Meer, und alle starrten nach oben, als es über ihnen schwappte, als teile ein Segel die Atmosphäre.
    Zwei Drachen standen wie Habichte über ihnen und verdrängten den schwachen Nebel mit ihren Flügeln. Aus ihren Nüstern schossen kleine Feuer.
    Vor den Gefährten wuselten Kleindrachen über den Kopfstein, was den Eindruck machte, als kämen sie aus verborgenen Löchern im Boden. Sie waren nicht größer als junge Crocker, manche noch kleiner, jedoch alle schleimig glänzend und schwarz. Die Gefährten sahen keinen Zwerg, auch Walberan ließ sich nicht blicken, dafür füllte sich der Hafenplatz mit Drachen, die alles andere als harmlos wirkten.
    Zwei von ihnen bekamen den Leichnam eines Zwerges zu fassen, und zerrissen den Körper wie hungrige Bestien. Fleisch spritzte nach allen Seiten, Knochen brachen, Drachenleder zerfetzte.
    Die Gefährten waren zum Steg gelaufen, der zu ihrem Schiff führte, als Connor rief: »Sie werden uns nicht wegsegeln lassen. Wenn wir auf dem Schiff sind, werden uns die Drachen von oben rösten und von unten verspeisen, auch wenn wir, wie wir erlebt haben, zwei erstklassige Kämpfer in der Gruppe haben.«
    » Er hat recht«, sagte L-okien, der nach dem Kampf entspannt wirkte, als hätte er soeben ein Nickerchen gemacht. »Warum sollte Walberan seine Männer opfern, wenn es auch mit seinen seltsamen Kampfdrachen geht? Man hält uns für Spione. Nachdem

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