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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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als sei es ein Sakrileg, während Saymoon musizierte, auch nur einen Ton zu sagen, geschweige denn zu laufen, zu lachen.
    Schließlich endete Saymoon und öffnete die Augen. Sein Gesicht strahlte, ein glücklicher Ausdruck spielte um seine Mundwinkel, und er sagte leise: »Das war ein Drachenlied. Eines, das Drachen lieben. Sehr sie euch an. Sie alle. Sie mögen das Lied, denn sie sind er . Der Beweis ist erbracht.«
    » Was meinst du?«, wisperte Bluma, als fürchte sie, die märchenhafte Stimmung zu zerstören.
    » Diese Menschen existieren, weil Dreanthor und Sheng sind . Sie sind Teile der Drachen, sie sind deren Personifizierung auf zwei Beinen.«
    » Mmpf!« Bob schüttelte den Kopf.
    Die Bürger von Aquita lösten s ich aus ihrer Ruhe und nahmen die Gespräche wieder auf. Sie setzten ihre Wege fort, während Brunnen zu plätschern begannen und Bäume aus dem Boden wuchsen. Weiße Stämme und Äste mit leuchtend gelben Blättern, die zuvor noch nicht existiert hatten, zumindest nicht auf einer Ebene, die den Gefährten bewusst gewesen war. Vögel tanzten auf der Stelle, und ihre langen Schnäbel pickten gegen rote Beeren, die an Büschen leuchteten, die innerhalb weniger Sekunden entstanden.
    Saymoon betrachtete seine Flöte und sagte: »Er schafft eine Welt, von der er annimmt, dass wir sie besser begreifen.«
    » Willst du damit sagen ...« Aichame hüstelte. »dass wir uns in einem Traum befinden? Dass diese Stadt nur das ist, was wir sehen sollen?«
    Saymoon schüttelte den Kopf und stand auf. Er verstaute die Flöte in seinem Beutel. »Aquita existiert. Sie ist ein Paradies unter Wasser. Alles, was existiert, ist ein Produkt unserer Gedanken. Was wir sehen, müssen wir zuvor erdenken. Wir sehen, was wir sehen sollen, nicht, was tatsächlich ist. Ein Grund dafür, dass Zweibeiner so unterschiedlich sind. Der eine sieht kalten Regen, der andere eine Labsal nach großer Hitze. Der eine sieht einen Tisch, der andere gutes Brennholz. Der eine sieht ein schönes Weib, der andere in derselben Frau eine fette Vettel. Niemand sieht gleich, niemand nimmt gleich wahr. Die Bilder entstehen in unserem Kopf, sie werden zu unserer eigenen Wahrheit. Doch es gibt so viele Wahrheiten, wie es Zweibeiner gibt.«
    » Komm zum Punkt«, sagte Darius rau.
    » Aquita ist das, von dem die Drachen glauben, es gefalle uns. Sie haben einen Mittelwert dessen geschaffen, von dem sie annehmen, dass es uns gut tut. Was und wie diese Stadt wirklich ist, liegt im ganz individuellen Ermessen. Deshalb hat Aichame recht, wenn sie sagt, das hier sei ein Traum. In gewisser Weise ist er das ...«
    » Ein Traum, aus dem wir nicht erwachen können«, gab Bluma zurück.
    » Nur, wenn Sheng und Dreanthor es wollen«, sagte Saymoon.
    » Ein Traum, in dem wir sterben können«, sagte Aichame.
    » Vermutlich ist das so«, nickte Saymoon.
    Darius lachte hart. »Schöne Scheiße. Und wie kommen wir hier weg? Was tun wir, um Sheng zufrieden zu stellen?«
    Saymoon lächelte. »Wie wäre es, wenn wir ihm Mut machen, nach oben, nach Mittland zu gehen?«
    » Damit er in Ruß und Dunkelheit getötet wird?«, fragte Bluma.
    Saymoon schüttelte den Kopf. »Damit er Mittland das bringt, was er hier unter Wasser geschaffen hat. Frieden und Liebe.«
     
     

21
     
    » Haker, verdammter Banause!«, rief Connor. »Haker Flack!«
    » Ja, verdammt, der bin ich. Du hast ein paar Falten mehr, als damals.«
    » Du bist auch nicht hübscher geworden«, sagte Connor.
    Sie schüttelten sich die Hände, schlugen sich auf die Schultern und waren hoch erfreut.
    »Bei den Göttern«, lachte Frethmar. Er sah L-okien, Trevor und Ceyda an. »Wisst ihr, wer das ist? Nein, wie solltet ihr. Aber ja, ihr wisst es, denn ihr habt mein Werk gelesen.«
    » Der Kopfjäger?«, fragte L-okien.
    » Das war ich einmal«, sagte Haker Flack. »Doch mein Leben hat sich geändert. Vieles ist in den letzten zwanzig Jahren geschehen.«
    » Und was verschlägt dich nach Gidweg?«, wollte Frethmar wissen.
    Die Drachen verhielten, ihre schmalen Schädel wirkten wie Schlangenköpfe, die kalten Augen musterten die Gefährten.
    »Sie werden uns töten«, sagte Haker. »Dafür wurden sie gezüchtet.«
    » Wie kommt es, dass du noch der bist, an den ich mich erinnere und dich nicht verändert hast, so wie alle«, fragte Connor.
    » Auch ihr habt euch nicht verändert, abgesehen davon, dass ihr alt geworden seid«, gab Haker geheimnisvoll zurück.
    » Magie, mein alter Freund. Steve, L-okien und Bluma haben

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