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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Steinen ging es um das sogenannte Feuer des Steins , das nur durch einen Vollschliff zu erzielen war. Dieser Stein hatte Feuer und war vermutlich sehr wertvoll, ein Grund, um ihn zu stehlen. Er war von einem wahren Meister seines Fachs gefertigt worden.
    Die Lichtstrahlen zogen Trevors Blick wie hypnotisch an , und er brachte den Stein ganz nahe an seine Augen. Um Haaresbreite hätte er ihn fallen lassen. In dem Stein bewegte sich etwas, winzige Drachen, die Feuer spuckten und so für eine farbige Irritation sorgten, wie Trevor sie noch nie bei einem Edelstein gesehen hatte.
    Hinzu kam, dass der Stein sich warm anfühlte.
    Er verstaute ihn, dann schloss er die Truhe und stellte sie zurück auf das Regal.
    Es war Zeit, zu verschwinden.
    Der Stein in seiner Tasche pulsierte wie ein winziges Herz und Trevor war versucht, ihn erneut zu betrachten. Dafür würde er hoffentlich später noch Zeit genug haben.
    Er lauschte und vernahm Stimmen.
    Bevor er reagieren konnte, wurde die Tür aufgestoßen, zwei Männer in Roben stürzten herein und blieben wie angewurzelt stehen, als sie ihn erblickten.
    Diesen winzigen Moment der Ve rwirrung nutzte der Meisterdieb und huschte wie eine Katze an ihnen vorbei nach draußen. Er rannte.
    Schon waren sie ihm auf den Fersen.
    Er blickte sich rasch um. Es handelte sich um zwei Verfolger.
    Trevor fühlte sich zu schwach für einen Kampf, also blieb ihm nur die Flucht.
    »Bleibt stehen!«, rief einer der Männer.
    Trevor reagierte nicht auf den Befehl, sondern flitzte die Treppe hinunter. Von hier aus kam er in die Halle, in der die Lehrlinge sich in seinem Mittland gesammelt und gespeist hatten. Nun handelte es sich um einen kargen Raum, in dessen Mitte einige Tische standen mit einfachen Holzbänken, am Kopf der Tafel ein Altar ohne Schmuck.
    Und Drachen. Trevor hatte die Schnauze voll von diesen Wesen, die in diesem Gebäude überall zu sein schienen. Es handelte sich um andere, als die, die Grodon gefressen hatten. Sie waren grün schild ernd wie Opale, groß wie Schafe und schlichen über den Kopfstein der Halle wie jagende Katzen. Ihre Schädel waren schmal wie Schlangenköpfe, die Körper gedrungen mit mächtigen Sprungbeinen. Sie waren hässlich und wirkten, als habe ein kranker Verstand eine Kreuzung aus unterschiedlichen Vierbeinern vollbracht. Die Flügel waren verkümmert und hingen wie nasse Lappen an den Körpern.
    Als sie Trevor sahen , schnellten ihre Schädel zu ihm herum wie eine einzige Bewegung. Kalte Augen starrten ihn an, die Mäuler öffneten sich und zweireihige mächtige Zähne funkelten.
    Hinter ihm nahten die Verfolger. Jetzt schiene n sich noch einige Männer hinzugesellt zu haben, denn die Füße trappelten wild durch die Gänge.
    Trevor entschied sich für den W eg nach vorne.
    Er lief los, und gleichzeitig sprangen die Drachen aus dem Stand in seine Richtung. Die muskulösen Hinterbeine trugen sie hoch und weit, und bevor Trevor Atem holen konnte, waren sie direkt unter ihm. Sie fauchten, ihre Zähne klapperten, währenddessen die Verfolger immer näher kamen und schließlich oben an der Treppe erschienen.
    » Da ist er!«
    » Schnappt ihn euch!«
    » Er hat den Meister getötet!«
    Vor Trevors Augen drehte sich alles. Er wurde immer schwächer, sein Magen revoltierte von der zu großen Mahlzeit. Schweiß lief über seinen Körper, seine Beine zitterten.
    Ceyda! Ich muss zu dir!
    Er schnappte nach Atem und versuchte, sich zu konzentrieren. Was hatte sein Lehrmeister ihm für solche Gelegenheiten beigebracht?
    Verdichte die Situation!
    Zentralisiere sie!
    Lasse alles außerhalb deines Geistes, das unwichtig ist!
    Jeder Dieb wird irgendwann verfolgt werden und muss sich einer Übermacht stellen, doch sie ist stets eine Kette mit einem schwachen Glied!
    Sammele deine Kraft!
    Und wenn es das letzte ist, das du tust!
    Die Verfolger waren unwichtig. Sie wirkten lächerlich, waren langsam in ihren Roben und ungeschickt. Sie schrien und riefen, aber sie handelten nicht. Sie waren verwirrt, denn sie hatten nie zu kämpfen gelernt. Sie lebten im Gebet, nicht im Kampf. Wie es schien, hatte Grodon seine Kampfkunst nicht gelehrt.
    Trevor war auf der Mitte der Treppe. Am Fuße die Dra chen, oben die Männer. Von der Decke hing der Lüster aus Eisen, den auch diese Welt nicht verändert hatte. Man konnte ihn mittels einer Kette zu Boden lassen, um die Kerzen anzuzünden. Der Lüster war gut drei Mannlängen entfernt. Zu weit!
    Und springe über deinen Schatten, wenn du

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