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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Schweißtropfen, der ganz langsam über Connors Wange lief, sich von seiner Haut löste, sanft auf die Planken niedersank und dort wie eine silberne Drachenträne zerplatzte.
    Der tausendfache Tod ist das tausendfache Leben. Die Zukunft ist die Erinnerung.
    Wie oft hatte Connor über diesen Satz nachgedacht? Bis er nur noch eine matt schimmernde Erinnerung war. Doch nun bekam die Aussage des Fremden Konturen.
    Die Zukunft ist die Erinnerung!
    Hatte der Fremde schon damals gewusst, was geschehen würde, so wie der Agaldir des alten Mittlands es gewusst hatte? War alles vorbestimmt? Falls es so war, waren die Würfel gefallen und es würde eintreten, was sollte. Würden sie sterben, musste es so sein, falls nicht, umso besser.
    Er sagte: »Ich tue es. Die Drachentränen sollen nicht vergeblich geweint worden sein.«
    Frethmar und starrte in das kleine Feuer. »Und wenn wir tatsächlich sterben? Wird sich unser Opfer lohnen? Können wir vier Winzlinge wirklich etwas gegen den Lauf der Zeit unternehmen?«
    Agaldirs Aussage hatte sie bewogen, noch einmal über den Plan nachzudenken. Andererseits waren sie so oft dem Tod entronnen, dass für Pessimismus kein Grund bestand, oder?
    Der Zwerg schloss die Augen und fand sich in der Schatzhöhle wieder, dort, wo er die Wahrheit über seinen heldenhaften Vater erfahren hatte. Er hatte die Geister der Zwerge überlebt und so viele andere Abenteuer unbeschadet überstanden. Er grinste schräg und murmelte: »Wenn ich es genau betrachte, müsste ich schon vor zwanzig Jahren gestorben sein. Es ist ein Wunder, alles das überlebt zu haben. Seeungeheuer aus der Unterwelt, Störmer, der uns hinrichten wollte, die Kämpfe gegen die Fardas, Steves Entführung aus der Burg und schließlich Sharkan. Es muss einen gewichtigen Grund haben, dass wir noch leben. Ich glaube, es sind die Drachentränen und die Rettung von Mittland. Wie immer es auch kommt, Freund Connor ... wie gesagt, ich bin dabei.«
    Bluma hörte ihren Freunden zu und wippte auf gekreuzten Beinen hin und her. Die langen Haare fielen ihr über das Gesicht.
    »Ich war in Unterwelt«, flüsterte sie. »Ich besiegte Murgon. Mein bester Freund und späterer Mann war ein grausiger Dämon. Ich wurde von Drachen entführt. Ich erhielt das Geschenk der Magie. Ich kämpfte gegen Dogdan. Damals war ich noch eine kleine unbeholfene Barb. Dennoch überstand ich Folter und Versuchungen. Sehr viel, vielleicht zu viel für eine Barb, nicht wahr?«
    Niemand sagte etwas. Im Feuer knackte ein Ast.
    Sie hob den Kopf und strich die Haare aus Stirn und Augen. »Falls die Götter uns bewachten, sind wir ihnen und Mittland schuldig, alles zu tun, was in unserer Macht steht.«
    Bob mumpfte. »Warum? Weil wir zu lange gelebt haben?«
    Bluma nickte. »Ja, Bobba. Weil wir zu lange gelebt haben. Außerdem ist nicht garantiert, dass wir sterben werden. Wie Frethmar sagte, haben wir manches überstanden, warum nicht auch die Rettung von Mittland?«
    » Und wenn wir doch sterben? Ich werde Bama nie wieder sehen. Nie mehr meinen Drachen reiten«, murmelte Bob.
    Bluma sagte: »Deshalb ist es deine Entscheidung. Du kannst sie rückgängig machen. Aber sei dir gewiss. Wo der Tod ist, bist du nicht, wo das Leben ist, ist nicht der Tod.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Bob.
    »Erinnerst du dich an Dinge vor deiner Geburt?«
    »Nein, selbstverständlich nicht.«
    »Gab es Dinge vor deiner Geburt, die dich störten?«
    »Nein. Sagte ich doch schon.«
    »Warum sollte es dir nach deinem Tode anders ergehen? Du wirst nicht mehr sein und genauso wenig wissen, was ist - wie vor deiner Geburt.«
    Bob verzog das Gesicht. »Du redest, als hätte ich dir nie die Lieder der Götter vorgesungen.«
    »So mag jeder anders denken«, sagte Bluma geduldig. »Mir spendet der Gedanke Trost, nicht mehr zu sein, ausgelöscht. Keine Gedanken mehr, keine Träume, ein Zustand im Nichts, noch stärker als ein tiefer Traum.«
    » Und Darius? Er könnte dich verlieren. Und Connor«, sagte Bob verzweifelt. »Was ist mit Aichame, mit Ceyda?«
    Connor sagte: »Ich bin und bleibe Optimist, mein Lieber.« Er grinste und ließ seine Muskeln tanzen.
    Bob war nicht zum Lachen zumute. Er stützte seine Ellenbogen auf die Knie und verbarg das Gesicht hinter den Händen. Bei Bross und Broom, seine Tochter hatte recht. Warum sollte er das Schicksal zerren, bis es riss? Er hatte mehr in seinem Leben erlebt, als jeder Barb, der je existiert hatte. Er hatte Sharkan ins Angesicht geblickt und überlebt.

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