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Mittsommersehnsucht

Mittsommersehnsucht

Titel: Mittsommersehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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nachdem der neue Vertrag vor einem Monat unterschrieben worden war. »Schließlich erscheint sein Name oft in unseren Broschüren, und wann immer man über unsere Arbeit schreibt, Blomquists Imperium und sein Engagement für den Naturschutz werden erwähnt.«
    »Eitelkeit hat einen Namen«, erwiderte Magnus grinsend. »Ich möchte nur wissen, was er mit dem kleinen Labor macht, das er auf seiner Privatinsel eingerichtet hat. Und das ich partout nicht haben wollte.«
    »Das Inventar bekommen wir. Was mit dem Gebäude wird, weiß ich allerdings nicht.«
    »Du bist bestens unterrichtet, stelle ich fest.«
    James schmunzelte. »Das muss ich wohl sein, als neuer Institutsleiter von Tromsø.«
    »Sag nur … du hast den Job wirklich bekommen?«
    »Ja. Es gab keinen ernsthaften Mitbewerber.« James legte den Arm um Magnus. »Ich kann dir auch schon sagen, wer mein Vertreter sein wird. Du.«
    Magnus war sprachlos. »Das hast du wirklich durchsetzen können?«
    »Du bist der Beste. Außer mir«, erklärte James. »Und dass wir flexibel sein müssen bei unserer Arbeit, ist allen klar. Du wirst dir auf den Lofoten ein kleines Büro einrichten, da kannst du deine Arbeiten auswerten und wissenschaftliche Artikel schreiben. Mit dem Schiff bist du in wenigen Stunden in Tromsø. Und auch mit dem Wagen ist es inzwischen keine allzu unbequeme Reise mehr, die E 10 lässt sich gut fahren.«
    »Ich bin sprachlos.«
    »Lieber nicht.« James lachte. »Als Vortragsredner bist du wesentlich besser als ich.«
    »Darauf geb ich einen Drink aus.«
    »Es dürfen auch zwei oder drei sein.«
    Die Unterhaltung der beiden Freunde lag nun auch schon ein paar Wochen zurück, und Magnus freute sich, die wundervolle Neuigkeit Andrea berichten zu können. Während seiner Abwesenheit hatten sie oft telefoniert, sich SMS geschrieben. Doch das alles war nur mäßiger Ersatz!
    Das Postschiff kündigte sich mit drei langen Sirenentönen an. Zu sehen war die Kong Harald noch nicht, denn über dem Fjord lag der Nebel wie über einem großen Ofen, auf dem der Suppentopf dampft.
    »Heute ist mal wieder Frost-Smog«, sagte ein alter Mann neben Andrea und schlug sich den Kragen seiner abgewetzten Lederjacke hoch.
    »Was ist das denn?«
    »Den Ausdruck benutzen wir Fischer.« Der Alte tippte sich an die speckige Mütze. »Der Golfstrom unter unseren Bootsplanken ist viel wärmer als die Luft derzeit, und das verursacht den dichten Nebel. Und, ehrlich gesagt, dieses Wetter habe ich schon immer gehasst. Dabei sind früher etliche Unfälle passiert. Und ein paar meiner Freunde sind auf See geblieben.«
    »Musst du denn noch rausfahren heute?« Forschend sah Andrea den alten Mann an.
    »Keine Sorge, das machen meine Jungs.« Er wies vage in Richtung Norden. »Da haben wir unsere Zuchtanlagen für den besten Lachs weit und breit.« Er lachte Andrea an, sie konnte seine beiden Zahnlücken und den Goldzahn links oben sehen. »Frisch, gesund, nach neuesten ökologischen Erkenntnissen wird er gezüchtet. Dafür sorgen meine Jungs.« Stolz schwang in der Stimme des alten Mannes mit.
    »Du hast zwei Söhne?« Da das Postschiff immer noch nicht in Sicht war, nahm sie sich gern Zeit für einen Plausch mit dem Fischer.
    »Söhne? Nee, nur eine Tochter. Aber die ist mit dem besten Lachszüchter weit und breit verheiratet.«
    »Ich meinte ja auch nur, weil du von deinen Jungs gesprochen hast.«
    »Ach so … nein, das sind die Leute, die für mich arbeiten.« Er sah sie mit leicht schräg gelegtem Kopf an. »Kennst mich wohl nicht, was?«
    »Nein.«
    »Ich bin Peer Hovig. Fischzüchter seit mehr als zwanzig Jahren.«
    »Und ich heiße Andrea Sandberg.«
    »Die neue Doktorin!« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Hab schon viel von dir gehört. Bist sicher ein patentes Mädchen, wenn dir Johan seine Praxis überlässt.«
    »Danke.« Andrea schmunzelte, als er sie als »patentes Mädchen« bezeichnete. Sie nahm sich vor, Birgit bei Gelegenheit nach Peer zu fragen, er schien eine Institution auf den Lofoten zu sein.
    »Endlich, da kommt der Postdampfer.« Peer zog an seiner Lederjacke. »Bis später mal, Doktorin. Wenn ich krank werde, komm ich garantiert zu dir.«
    »Würde mich freuen.«
    »Und sag Birgit, dass ich ihr eine Kiste besten Lachs schicke. Und Kaviar, wenn du ihn magst.«
    Andrea zuckte mit den Schultern. »Das muss nicht sein, danke.«
    »Ist aber echter Beluga. Ich beziehe ihn von einem seriösen Geschäftspartner aus Russland.«
    »Dann … ein paar Gramm nehme ich

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