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Mittsommerzauber

Mittsommerzauber

Titel: Mittsommerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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ganzen Tag?«
    »Arbeiten.« Das war sogar die reine Wahrheit, denn zwischen ihr und David war außer einem weiteren leidenschaftlichen Kuss nichts vorgefallen. Er hatte ihr nicht einmal die Bluse aufgeknöpft. Nicht, dass er es nicht vielleicht gern getan hätte. Aber bevor es dazu kommen konnte, hatte Malin angerufen und darauf bestanden, dass Eva endlich im Laden erschien.
    »Schön, dass du mich mal ablöst.« Um Malins Mund lag ein beleidigter Zug. »Alle haben meine Großnichte schon gesehen, nur ich nicht.«
    »Jetzt bin ich ja da.« Eva trat auf sie zu und umarmte sie spontan. »Komm, sei nicht sauer! Ich habe mich ja auch nicht aufgeregt, dass du mir nichts von Brittas Wehen erzählt hast!«
    Malin musste lachen. »Sei froh. Ich habe dir jede Menge Aufregung erspart.«
    »Kann sein. Jedenfalls danke, dass du die Stellung gehalten hast. Es war wirklich wichtig.« Eva lächelte triumphierend. »Ich habe nämlich dafür gesorgt, dass wir bald wieder neue Wolle haben!« Sie hielt inne. »Sag mal, wo gibt es denn hier eine Spinnerei?«
    »Drüben in Billarb. Frag nach Sonja Sörensen.«
    Eva bedankte sich und suchte sofort die Telefonnummer der Spinnerei heraus. Sie erreichte die Inhaberin, die ihr den Weg beschrieb und ihr zusicherte, die Wolle in der kürzestmöglichen Zeit zu verspinnen.
    Malin nahm ihre Handtasche und verabschiedete sich. Eva blieb bis zum Abend im Laden, aufgekratzt und von rastloser Energie erfüllt. Die Knochen und Muskeln taten ihr so weh, dass sie unter normalen Umständen bei jeder Bewegung gestöhnt hätte. Doch die Umstände waren eben nicht normal. Der Schmerz war ihr willkommen, denn er war momentan die einzig fassbare Realität: Er verlieh ihr Schwere und hinderte sie daran, davonzuschweben. Ihr war, als säße sie auf einem Karussell, das sich immer schneller drehte, weiter und weiter, bis der Himmel über ihr wirbelte. Sie konnte nur hoffen, dass sie noch wusste, wo sie war, wenn es wieder anhielt.
     
    *
     
    David saß draußen auf der Terrasse, als Monica anrief. Er hatte schon den ganzen Abend überlegt, was er ihr sagen würde, wenn sie sich meldete. Ihm waren tausend treffende Formulierungen eingefallen, doch als er ihre Stimme hörte, war sein Gehirn wie leer gefegt. Das Einzige, was er mit großer Bestimmtheit äußern konnte, war seine Meinung zu dem Job in Chicago. Er sagte Monica klipp und klar, dass er nicht daran interessiert war. Wie erwartet, schäumte sie vor Wut, was ihn davor bewahrte, ihr noch einige andere Wahrheiten zu eröffnen. Er sagte sich, dass es schlechter Stil sei, per Telefon mitzuteilen, dass es jemand anderen gab; es ihr von Angesicht zu Angesicht zu sagen war das Wenigste. Doch gleichzeitig ahnte er, dass diese Art von Rücksichtnahme weniger seiner Loyalität als vielmehr seiner Feigheit entsprang.
    »Ich verstehe das einfach nicht!«, rief Monica. »Du hast zuerst gesagt, du weißt nicht, ob du den Job willst. Und jetzt sagst du auf einmal, dass du ihn definitiv nicht willst!
    Was ist los mit dir? Ich habe mir deinen Vertrag geben lassen, verstehst du? Er ist unterschriftsreif!« Ihre Stimme klang laut und verzerrt aus Davids Handy. In der Leitung knackte es hin und wieder, weil die Funkverbindung nicht ideal war. Zudem kostete sie das Gespräch ein Vermögen, das sie sich auch hätte sparen können. Sie war übermorgen wieder hier und hatte dann alle Zeit der Welt, mit ihm zu reden. Doch sie war offenbar entschlossen, es heute auszudiskutieren. »Du bist überarbeitet«, sagte Monica. »Wir bereden alles noch mal in Ruhe. Das letzte Wort ist darüber noch nicht gesprochen!«
    »Soweit es mich betrifft: doch. Außerdem solltest du dir diesen Jobwechsel auch noch mal überlegen. Du musst an deinen Vater denken.«
    »Aha«, sagte sie sofort. »Es geht dir nur um ihn! Dachte ich es mir doch!«
    David wollte protestieren, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Wie gut, dass ich Frederik Malson angerufen habe«, sagte sie.
    »Wer ist Frederik Malson?«
    »Mein neuer Zahnarzt. Er ist ernsthaft an dem Hof interessiert. So ein Objekt sucht er schon lange.«
    »Was soll das!« David sprang auf und widerstand dem Verlangen, das Handy von sich zu schleudern. »Du bist überhaupt nicht befugt, den Hof jemandem anzubieten! Er gehört deinem Vater! Monica, das kannst du nicht machen!«
    »Ich sehe das anders«, sagte sie. »Papa wird sich nie zu einer Veränderung durchringen. Also muss ich Fakten schaffen. Und ich sage dir was: Wenn Frederik den Hof

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