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MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)

MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)

Titel: MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Krus-Bonazza
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eigentlich schon für 2010 angekündigte Umnutzung des blau-weiß gefliesten Architekturdenkmals als Alt-Wiener Kaffeehaus lässt wegen konzeptioneller Unklarheiten noch auf sich warten. Das gilt auch für das „Wellness-Schiff“, ein superschickes Fitnesscenter inklusive Flussfischrestaurant, das 2010 schräg vis-à-vis vor Anker hätte gehen sollen. Die U-Bahn-Station Schottenring hingegen wurde termingerecht unter den Donaukanal verlegt und ist seit 2008 als erster Wiener „Unterwasserbahnhof“ in Betrieb.

Spaziergang 9: Leopoldstadt und Prater
Sehenswertes
    Prater
    Der Prater (von lat. pratum = Wiese) liegt zwischen Donaukanal und Donau und war seit 1560 ein kaiserliches Jagdgebiet, das Joseph II. 1766 für die Öffentlichkeit freigab. Seither entwickelte sich sein Nordwestzipfel – zunächst „Volksprater“, dann (nach der Figur des Hanswurst) „Wurstelprater“ genannt – zu einem Rummelplatz mit Karussells, Schau- und Schießbuden, Geisterbahnen, Variétes, Würstelständen und Restaurants. Auf ihm dreht sich seit 1898 das von dem englischen Ingenieur Walter Basset anlässlich des 50-jährigen „Dienstjubiläums“ von Kaiser Franz Joseph I. konstruierte und inzwischen weltberühmte Riesenrad, das 2003 um ein historisches High-Tech-Panoramabereichert wurde. Gleich nebenan wurde 1927 ein Planetarium eröffnet, das sich sein Domizil mit dem kleinen Pratermuseum teilt, das anhand alter Schaubudenfiguren, Programmzettel, Gemälde und Fotografien die Geschichte der beliebten Dauerkirmes und ihrer Schaustellerfamilien erzählt. Daneben steht ein seltsames kugelartiges Gebilde, das sich „Unabhängige Republik Kugelmugl“ nennt. Es wurde in den 1970er Jahren von einem gewissen Edwin Lipburger erbaut, als staatsfreier Raum deklariert und 1990 im Prater postiert.
    Der schon heruntergekommene Wurstelprater wurde in den vergangenen Jahren unter der Regie des Franzosen Emmanuel Mongon saniert. Sei neues Entree simuliert mit auf alt getrimmten, vornehmlich gastronomisch genutzten Stahlbetonbauten nach Machart von Disneyland das „Wien um 1900“. Dadurch hat der legendäre Vergnügungspark, der ab 2011 um eine Dependance des Londoner Wachsfigurenkabinetts Madame Tussauds bereichert sein wird, zwar sein Schmuddelimage verloren, zugleich aber auch viel von seinem alten Charme eingebüßt.
    Das historische Messegelände nordöstlich des Wurstelpraterswurde schon zu Beginn des neuen Jahrtausends mit einem architektonisch zeitgemäßen, ebenso funktionalen wie repräsentativen Messe- und Kongresszentrum versehen. Bereits anlässlich der Weltausstellung des Jahres 1873 war es vom Park abgetrennt und mit Ausstellungspavillons bebaut worden. Der größte und prächtigste war die von Carl von Hasenauer kreierte Rotunde, die später den architektonischen Mittelpunkt der Verkaufsveranstaltungen der 1921 gegründeten Wiener Messe AG bilden sollte. Nachdem der imposante Pavillon 1937 einem Brand zum Opfer gefallen war, hatte sich das Messegeschehen nach dem Zweiten Weltkrieg zwischenzeitlich auf das heutige Areal des Museumsquartiers verlagert, bis das Pratergelände ab1985 wieder auf- und ausgebaut und schließlich zum hypermodernen MessezentrumWienNeu mit 60.000 m² Ausstellungsfläche aufgebläht wurde.
    Lecker essen am Karmeliterplatz
     
    Zwischen Messe und Prater nimmt derzeit der von namhaften Architekten (u. a. Zaha Hadid) geplante neue Campus der Wiener Wirtschaftsuniversität Gestalt an, sodass sich das Gelände, auf dem bislang der Straßenstrich floriert(e), bis 2012 zu einem „urbanen Stadtteilzentrum mit multifunktionalem Nutzungskonzept“ entwickeln soll. Östlich der Messe reihen sich mehrere Sportanlagen auf.Da wären zunächst die Trabrennbahn Krieau , die 1910 eröffnet wurde,und das 1931 eingeweihte, seither mehrfach veränderte Praterstadion, das im Jahre 1992 nach dem Tod des berühmten österreichischen Spielers und Trainers Ernst Happel in Ernst-Happel-Stadion umbenannt wurde. Es wurde anlässlich der Fußball-EM 2008 erneut modernisiert und ans städtische U-Bahn-Netz angeschlossen. Südöstlich davon findet man das Stadionbad und ein 20.000 m² großes, vornehmlich von jüdischen Wienern bewohntes und bespieltes Areal mit Sportanlagen, Schule und Altenheim (Bus 84a, Simon-Wiesenthal-Gasse). Dabei handelt es sich um das seit 2006 bebaute, erst ein Jahr zuvor restituierte Grundstück des einst weltweit mitgliederstärksten (7.000 Mitglieder) und erfolgreichen jüdischen Sportvereins Hakoah

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