MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)
Neubaugasse. Hauptschlagadern des Grätzellebens sindBurg-, Siebenstern- und Neubaugasse, an denen kleine Galerien, Antiquitäten- und Möbelgeschäfte zum Schauen und Stöbern und nette Cafés, Kneipen und Restaurants zur Einkehr animieren. Das gilt auch für die kleinen Verbindungssträßchen, die sich im Lichterschein des Spittelberger Weihnachtsmarkts besonders romantisch geben.
Gleichwohl wird das Stadtviertel, in dem sich übrigens im 17. Jh. die sagenhafte Wiederauferstehung des trinkfreudigen Bänkelsängers Augustin aus der Pestgrube zugetragen haben soll keineswegs nur von verträumten Romantikern, sondern auch von der linksalternativen Szene frequentiert. Die trifft sich zum Beispiel in der Stammkneipe der Kommunistischen Partei namens 7Stern (Siebensterngasse) oder im multikulturellen Amerlinghaus, das sich seit 1978 für die soziokulturellen Belange des Grätzels und die Rechte von Minderheiten in Wien und dem Rest der Welt engagiert (Stiftsgasse).
Vom Spittelberg in dieMariahilferstraße hinabgestiegen oder gleich vom Museumsquartier in die bunte Konsumwelt eingetaucht, eröffnen sich dort vielfältige Möglichkeiten zum Geldausgeben.Zur Erholung vom kommerziellen Treiben empfehlen sich besinnliche Minuten in der Stifts- oder Mariahilfer Kirche , zur Stärkung zahlreiche Cafés, Eisdielen und Schnellimbisse und zur kulturellen Erbauung das Ausscheren zum → Hofmobiliendepot Möbel Museum Wien in der Andreasgasse, zur hübschen Fillgraderstiege in der Theobaldgasse oder ein Besuch im → Museum für Verhütung am Mariahilfer Gürtel.
Spaziergang 5: Museumsquartier, Spittelberg und Mariahilferstraße
Sehenswertes
Freiluftmöbel im Museumsquartier
Museum Moderner Kunst – Stiftung Ludwig Wien (MUMOK) : Das Museum für moderne Kunst ist außen wie innen der auffälligste architektonische Akzent des Museumsquartiers. Es präsentiert sich als dunkelgrauer Basaltlavablock, der in seinem Innern in zwei, von einer tiefen Schlucht getrennte und allein durch ein seitliches Panoramafenster und einige wenige Fensterschlitze natürlich beleuchtete Gebäudeteile zerfällt. Sechs stählerne Brücken stellen horizontale Verbindungen zwischen den beiden Häuserfronten her, während hinter ihnen futuristisch anmutende gläserne Fahrstühle zwischen neun zur Hälfte in die Erde versenkten Ausstellungsebenen hinauf- und hinuntergleiten. Letztere bieten insgesamt 4.800 m² Fläche, auf denen in Dauer- und Wechselausstellungen Gemälde, Skulpturen und (Video-)Installationen moderner und zeitgenössischer Kunst präsentiert werden. Im Bereich „Klassische Moderne“ werden u. a. Werke des Kubismus, Futurismus, Konstruktivismus und Surrealismus gezeigt. Auf dem Sektor der zeitgenössischen Kunst bilden Pop Art, Fluxus, Wiener Aktionismus, Nouveau Réalisme, Konzeptkunst, Minimal Art und Arte Povera die Sammlungsschwerpunkte der zur Stiftung umgewandelten Privatkollektionen Ludwig und Hahn.
Tägl. 10–18, Do 10–21 Uhr, 9 €. Tel. 52500, www.mumok.at .
Leopold Museum : Im Vergleich zur monolithisch wirkenden „Black Box“ des MUMOK mutet der weiße, großzügig tageslichtdurchflutete Kubus des Leopold Museums fast traditionell an. Er ist mit schweren Wandplatten aus Muschelkalk verkleidet, ebenfalls mit einem unterirdischen Trakt versehen und bietet 5.400 m² Ausstellungsfläche. Auf denen verteilt sich die spektakuläre Sammlung des unlängst verstprbenen Wiener Augenarztes und Museumshausherrn Rudolph Leopold, die er Mitte der 1990er Jahre in eine Stiftung einbrachte, wofür sich die Stadt Wien mit dem Bau des ansprechenden Musentempels erkenntlich zeigte. Von den 5.000 Werken der mittlerweile 7 bis 8 Millionen Euro schweren Kollektion wird nur eine kleine, allerdings sensationelle Auswahl gezeigt. Zu den Exponaten gehören einige der bekanntesten Gemälde von Egon Schiele und Gustav Klimt, Oskar Kokoschka und Alfred Kubin, Möbel- und Designobjekte der Wiener Werkstätten sowie Kunst aus Afrika, Japan und China. Ein regelmäßiges Sonderausstellungsprogramm internationaler Kunst und das freundlich-helle Café Leopold nebst Dachterrasse steigern die Attraktivität des Hauses.
Tägl. außer Di 10–18, Do 10–21 Uhr, 10 €. Tel. 52570, www.leopoldmuseum.org .
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