MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)
der Fassade der 1616 erbauten kaiserlichen Residenz Favorita gesäumt, die Maria Theresia 1746 zwecks Gründung einer Eliteschule den Jesuiten übergab, weshalb die Schloss- und Gartenanlage inklusive dem darin untergebrachten Gymnasium nach der edlen Spenderin Theresianum heißt.
Das letzte Stück Weg führt von der Favoriten- in die Wiedner Hauptstraße, an der sich kurz vor Erreichen des Karlsplatzes gegebenenfalls noch ein „Seitensprung“ zur → Generali Foundation anbietet, wo die Fans von zeitgenössischer Foto-, Film-, Video- und Installationskunst auf ihre Kosten kommen.
Spaziergang 6: Rund ums Belvedere
Sehenswertes
Palais Schwarzenberg : Nach dem Ableben des Fürsten von Mansfeld-Fondi, der Johann Lukas von Hildebrandt im Jahre 1697 mit der Planung eines Gartenpalais mit Orangerie und Lustgarten beauftragt hatte, wurde das noch im Bau befindliche Anwesen 1716 von Fürst Franz zu Schwarzenberg gekauft. Der betraute Hildebrandts KonkurrentenJohann Bernhard Fischer von Erlach mit der Fortführung der Arbeiten, der wiederum den berühmten Barockmaler Daniel Gran für die Gestaltung der Deckenfresken gewinnen konnte. Als das zudem mit Gemälden von Rubens und Bellotto veredelte Palais 1726 vollendet war, diente es bis zum Anschluss an Hitlerdeutschland als Sommersitz derer von Schwarzenberg. Wegen der antifaschistischen Haltung der Eigentümerfamilie von den Nazis konfisziert und später von Bomben verwüstet, wurde es nach der Rückgabe an die Familie Schwarzenberg mehrmals renoviert und in ein bezauberndes Hotel verwandelt. Das ist seit 2006 außer Betrieb und wird gerade im Auftrag eines arabischen Scheichs und Hotelkettenbesitzers zum „schönsten Hotel Europas“ veredelt. Ab (planmäßig) 2011 soll es dann Gutsituierten Tisch und Bett bieten.
Unteres Belvedere : Nachdem das barocke Gebäude in monatelanger Arbeit von historisch späteren Einbauten befreit worden war, sind die prunkvollen Privatgemächer und Repräsentationssäle von Prinz Eugen seit Oktober 2007 wieder im Originalzustand zu bestaunen und zudem zum Schauplatz spektakulärer Sonderausstellungen internationaler Kunst avanciert. Letztere dehnen sich gegebenenfalls bis in die benachbarte Orangerie aus, neben der der ehemalige Prunkstall zu bewundern ist. Statt wie einst Pferde werden hier heute mittelalterliche Kunstschätze gehütet, weshalb dieser Teil der Schlossanlage unter Schatzhaus Mittelalter – Schaudepot im Prunkstall firmiert. Bis zu ihrem Rückbau dienten die Prunkräume als Barockmuseum, dessen Exponate nun ebenso wie Teile der mittelalterlichen Sammlung im Oberen Belvedere zu sehen sind.
Auch im Detail sehenswert: Belvedere
Oberes Belvedere : Das Museum präsentiert im Erdgeschoss Meisterstücke barocker und mittelalterlicher Kunst, z. B. spätgotische Tafelmalerei und Plastik. Zu den gemalten, gemeißelten und gegossenen Meisterwerken der Kunst des 17. und 18. Jh. zählen Werke der namhaften Barockmaler Michael Rottmayr (1654–1730) oder Franz Anton Maulbertsch (1724–96) sowie der Bildhauer Georg Raphael Donner (1693–1741) und Franz XaverMesserschmidt (1736–1783). Letzterer verblüffte Zeitgenossen und nachfolgende Künstlergenerationen vor allem mit seinen „Charakterköpfen“ aus Blei und Alabaster, die äußerst eindrucksvoll modellierte Grimassen schneiden.
Im 1. Stock beeindruckt die Kunst des Historismus, Realismus und Symbolismus, für die hier die Hauptwerke des „Malerfürsten“ Hans Makart (1840–1884) sowie Arbeiten von Anton Romako (1832–1889) oder Max Klinger (1857–1920) stehen bzw. hängen. Dazu gesellen sich einige künstlerische Höhepunkte des Impressionismus, z. B. Gemälde von Claude Monet (1840–1926) oder Auguste Renoir (1841–1919), sowie die Publikumsmagneten des Museums, die mehrheitlich vom Beginn des 20. Jh. datieren und von Egon Schiele, Gustav Klimt (z. B. „Der Kuss“), Richard Gerstl, Carl Moll, Oskar Kokoschka, Max Beckmann oder Emil Nolde stammen.
Der 2. Stock ist schließlich der Malerei des Neoklassizismus, der Romantik und des Biedermeier gewidmet, sodass dort z. B. Werke von Caspar David Friedrich (1774–1840) und solche der lokalen Größen Friedrich von Amerling (1803–1887) und Ferdinand Georg Waldmüller (1793–1865) zu sehen sind.Oberes und Unteres Belvedere sind von 10–18, das Untere am Mittwoch sogar bis 21 Uhr geöffnet, der Prunkstall ist nur von 10–12 Uhr zu sehen. Der Eintritt beträgt jeweils 9,50 €, eine Kombikarte, die
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