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Titel: Mobile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Richter
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bereits nach der kurzen Strecke pustend. »Na los, mach schon! Und gib mir die Ausdrucke der Fotos - mach schon!«
    Joachim reichte ihm die Bögen, ho lte sein Handy hervor und rief zu Hause an.
    Michael sagte: »Frag sie, ob es was Neues gibt.«
    » Sie hätte angerufen, wenn sich etwas getan hätte.«
    »Frag sie!«
    Kurz darauf nahm Carola den Anruf entgegen. Joachim fragte.
    Sie sagte mit müder Stimme: »Ich war vor ... vielleicht einer Viertelstunde drin. Da war es unverändert.«
    »Sieh' dennoch nach.«
    Carola ging in Daniels Zimmer.
    »So wie es aussieht, ist nichts passiert«, sagte sie dann.
    Joachim gab die Information an Michael weiter.
    Michael sagte: »Sag Carola, dass wir ab jetzt zu dritt telefonieren. Und dann schaltest du den Lautsprecher deines Super-Handys ein.«
    »Caro? Ich stelle jetzt auf Mithören.«
    »Meinetwegen«, sagte sie. Sie klang gleichgültig. Und endlos müde.
    Joachim veränderte die Einstellung seines Handys.
    »Halte es so, dass wi r beide gleich gut hören«, forderte Michael.
    Joachim hielt das Handy genau zwischen Michael und sich.
    »Hörst du mich, Carola?«, fragte Michael.
    »Ja.«
    »Na, da war ja richtig Begeisterung rauszuhören. Egal. Gut, hör' zu: Ich möchte, dass du das tust, was ich dir sage. Ohne jedes Wenn und Aber, hast du verstanden?«
    Sie antwortete nicht gleich. Dann: »Joachim?«
    »Tu es, Caro. Es passt schon.«
    »Okay«, sagte sie leise.
    »Wo ist der Kleine?«, fragte Michael.
    »Im Schlafzimmer.«
    »Hol' ihn. Wir brauchen ihn in seinem Zimmer.«
    »Brauchen? Wozu brauchen ?«
    Michael sah Joachim auffordernd an.
    »Mach schon, Caro«, sagte Joachim. »Bring' Daniel in sein Zimmer.«
    »Also gut.«
    »Was hast du vor?«, fragte Joachim so leise, dass Michael ihn gerade noch verstehen konnte.
    Michael flüsterte: »Egal was gleich passiert : Es ist wichtig, dass du die Nerven behältst. Verstanden? Unterstütz' mich bei allem, was ich zu Carola sage. Wenn ich Ja sage und sie sagt Nein, sag ihr, dass Ja die einzig wahre Religion ist.«
    »Ich will vorher wissen, was du vorhast. Es geht um meinen Sohn, also sag es mir.«
    »Wir drehen den Spieß um, schon vergessen? So, gib mir jetzt das Telefon und nimm' du die Ausdrucke der Fotos.«
    Sie tauschten.
    Dann hörten sie Carola: »Ich bin jetzt mit Daniel in seinem Zimmer.«
    »Ist er wach?«, fragte Michael.
    »Er schläft.«
    »Leg ihn jetzt in sein Bett.«
    »Okay.«
    »Hast du?«
    »Moment, gleich ... - so, jetzt liegt er im Bett.«
    »Ist er aufgewacht?«
    »Nein.«
    »Gut. Hol' eine Schere.«
    »Eine Schere? Warum?«
    »Hol' sie!«
    Joachim sagte: »Caro, mach bitte.« Dann sah er Michael an und flüsterte: »Warum?«
    Michael hob abblockend die Hand.
    »Mir gefällt das Ganze nicht«, sagte Carola, während sie das Zimmer verließ. Sie hatte das Telefon am Ohr.
    Michael sagte: »Noch weniger gefällt dir sicher, dass uns und somit deinem Sohn nicht mehr viel Zeit bleibt.«
    Carola entgegnete nichts. Kurz darauf hörten Joachim und Michael, wie sie eine Schublade erst öffnete und dann wieder schloss. »Ich habe eine Schere. Und was nun?«
    »Jetzt kehrst du ins Kinderzimmer zurück.«
    »Das alles behagt mir ganz und gar nicht, Michael.«
    »Das glaube ich dir gerne, deinem Mann und mir war definitiv auch schon mal wohler gewesen. Carola, hör zu: wir werden jetzt eine gemeinsame Aktion starten, du zu Hause und wir hier. Niemand von uns weiß, was passieren wird, aber ganz gleich, was geschieht: wir müssen so gelassen wie möglich bleiben. Okay? Mach nichts, ohne dass wir hier davon wissen, egal wie sehr du dich unter Druck fühlst. Hörst du? Aber wer weiß, vielleicht geschieht auch gar nichts.«
    »Ja, ist gut. So, ich bin wieder in Daniels Zimmer.«
    »Gut. Moment ... .« Michael zog das Feuerzeug aus der Brusttasche und reichte es Joachim. Er sagte mit gedämpfter Stimme: »Nimm die Aufnahmen von dem Mobile und die von deinem Sohn mit dem Mobile und mach' aus beidem ein kleines Feuerchen. Die Aufnahme, auf der der Kleine ohne das Mobile drauf ist, fackelst du nicht mit ab. Verstanden? Nur die Aufnahmen mit dem Mobile gehen in Flammen auf. Aber warte, bis ich dir sage, dass es losgeht.«
    Zögernd nahm Joachim das Feuerzeug entgegen. Sein Gesicht sausdruck verriet starke Zweifel und eine große Portion Angst.
    Michael sagte: »Also, Carola: wenn ich dir gleich sage, was du tun sollst, tust du es. Sofort und ohne Fragen zu stellen. Du machst einfach, klar?«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Du

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