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Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Titel: Mode ist ein glitzernder Goldfisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Smale
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hingehe, wenn ich von allem die Nase voll habe.
    Ich begebe mich direkt in den Waschsalon.
    Der Waschsalon liegt ungefähr 300 Meter von unserem Haus entfernt. Hierher komme ich, seit mir erlaubt ist, das Haus allein zu verlassen, denn aus irgendeinem Grund geht’s mir hier immer schnell wieder besser. Ich liebe das leise Surren, ich liebe den Seifenduft, ich liebe das helle Licht, ich liebe die Wärme, die die Maschinen verströmen. Doch vor allem liebe ich das Gefühl, dass an einem Ort, wo alles gewaschen wird, nichts je schlimm oder falsch sein kann.
    Ich krame 50 Pence von meinem Taschengeld aus der Tasche und stecke sie in einen Trockner. Und – als er eingeschaltet ist und warm vibriert – lehne ich den Kopf an das konkave Glasfenster und schließe die Augen.
    Ich weiß nicht, wie lange ich so mit dem Kopf am Trockner dasitze, aber ich muss eingedöst sein, denn ich werde davon wach, dass jemand sagt: »Hast du gewusst, dass die amerikanische Durchschnittsfamilie jede Woche acht bis zehn Waschmaschinen wäscht und dass eine einzige Ladung Wäsche durchschnittlich eine Stunde und siebenundzwanzig Minuten braucht, bis alles gewaschen und getrocknet ist? Das bedeutet, dass die amerikanische Durchschnittsfamilie jährlich rund 617 Stunden mit dem Waschen und Trocknen der Wäsche beschäftigt ist. Was glaubst du, wie die Zahlen für England sind? Ich glaube, niedriger. Wir kommen mir ein wenig schmutziger vor.«
    Auch wenn ich nicht die Augen aufschlagen muss, um zu wissen, wer da spricht, öffne ich sie trotzdem. Und vor mir sitzt – oben auf einer Waschmaschine – Toby.
    Ich sehe ihn schweigend an.
    Â»Hey, du bist wach!«, bemerkt er. »Schau!« Und dann zeigt er auf sein T-Shirt, auf dem ein Schlagzeug abgebildet ist. »Das ist interaktiv. Guck! Wenn ich auf die Trommeln drücke, hört man ein Trommeln.« Bum, bum.
    Â»Toby. Was machst du hier?«
    Â»Hast du das gehört?« Er trägt eine gelbe Pudelmütze, die vor Aufregung hin und her wackelt. »Ein Schlagzeug! Auf meinem T-Shirt!« Bum, bum, bum. »Ganz schön realistisch, was? Meinst du, wenn du eins mit einer Gitarre anziehst, könnten wir ’ne Band gründen?«
    Â»Nein. Was machst du hier?«
    Â»Die Wäsche, Harriet, ist doch logisch.«
    Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Er wirkt kein bisschen verlegen ob dieser schrecklichen Ausrede, was ich – angesichts der Tatsache, dass er überhaupt keine Wäsche dabeihat – leicht beängstigend finde. »Bist du mir hierher gefolgt?«
    Â»Ja.«
    Â»Warum?«
    Â»Du hast so traurig ausgesehen. Und es ist dunkel und könnte gefährlich sein, allein nach Hause zu gehen.«
    Ich mache ein finsteres Gesicht. Das klingt ganz danach, als würde Toby mir öfter im Dunkeln nachschleichen. »Ja,Toby. Es besteht die Gefahr, dass mir ein Stalker nachstellt.«
    Â»Meinst du?« Toby sieht sich um. »Ich glaube, ich bin der einzige, Harriet. Ich bin in der ganzen Zeit noch nie einem anderen begegnet. Bist du aufgeregt wegen des Modelns?«
    Ich starre ihn ein paar Sekunden lang an. »Woher zum Teufel weißt du davon?« Wie soll ich es vor Nat und Annabel geheim halten, wenn ich es nicht einmal vor Toby verheimlichen kann?
    Â»Also,ich wäre kein Stalker,wenn ich es nicht wüsste,oder?« Toby lacht. »Himmel, dann wäre ich wirklich nicht zu gebrauchen. Dann müsste ich meine Stalkerausrüstung beschämt an den Nagel hängen.« Er denkt darüber nach. »Was bedauerlich wäre, denn alles, was ich habe, ist diese Thermosflasche, und die ist mir irgendwie ans Herz gewachsen.« Er holt eine rote Thermosflasche raus und zeigt sie mir.»Suppe«, erklärt er.»Falls ich Hunger kriege.«
    Â»Toby, das soll niemand wissen.«
    Â»Aber ich weiß es, und das bedeutet, dass wir zwei ein Geheimnis haben, richtig?« Ich starre ihn zornig an. »Und das bedeutet, dass wir verwandte Seelen sind, oder? Und – korrigier mich, wenn ich mich täusche – Seelengefährten?«
    Â»Wir sind keine Seelengefährten, Toby. Du kannst nicht hingehen und Geheimnisse stehlen und Menschen zwingen, deine Seelengefährten zu sein.«
    Â»Okay.« Er wirkt kein bisschen beschämt bei dieser Zurückweisung. »Aber du bist doch froh, dass ich dem Model-Mann deine Nummer gegeben habe, oder?«
    Ein paar Sekunden lang kann ich nur stottern, ohne

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