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Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Titel: Mode ist ein glitzernder Goldfisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Smale
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verdanke ich einer Party vor acht Jahren, die Nat verpasst hat, weil sie die Mandeln rausgeholt bekam. Dank des darauf folgenden Horrors war es allerdings auch die erste und letzte Party, auf der ich je war.
    Wenn ich ehrlich bin, bin ich nicht gerade mit Einladungen überhäuft worden.
    Â»Gut«, sage ich nervös, als wir an ein großes Tor kommen und ich den Riegel öffne. Ȇberlasst das Reden mir.«
    Â»Harriet«, sagt Nat sauer, als wir den Gartenweg hochgehen. »Erstens, wo sind wir? Und zweitens, wann übernimmst du je nicht das Reden?«
    Okay, ich weiß, dass ich Frieden mit ihr schließen soll, aber mit solchen Bemerkungen macht sie es mir richtig schwer.
    Ich recke die Nase in die Luft. »Du glaubst, ich wüsste nicht, was Freundschaft ist, Nat«, sage ich, hebe den Türklopfer an und lasse ihn geräuschvoll fallen. »Aber da täuschst du dich. Das weiß ich sehr wohl. Und ich weiß auch, wie man ehrlich ist.« Ich klopfe noch einmal. »Ich habe es nur für ein Weilchen vergessen, das ist alles. Und jetzt werde ich es dir beweisen.«
    Langsam geht mit einem ominösen Knarren und gegen einigen Widerstand – und unter leisem Fluchen – die Haustür auf
    Und vor uns steht, mit äußerst überraschter Miene, Alexa.

67
    S olltet ihr erraten haben, dass ich hierher wollte, dann funtioniert euer Verstand genau wie meiner: logisch und rational und doch kreativ und poetisch.
    Nats und Tobys Verstand tut das offensichtlich nicht. Sie glotzen mich – übrigens genau wie Alexa – mit offenem Mund an.
    Â»Das, Harriet«, sagt Nat nach ein paar Augenblicken schockierten Schweigens laut, »schlägt sämtliche dämlichen Dummheiten, die du dir je erlaubt hast, um Längen. Und das will was heißen.«
    Â»Harriet«, flüstert Toby vernehmlich, »hast du gewusst, dass Alexa Roberts hier wohnt?«
    Ich räuspere mich. Auf Alexas Gesicht blitzen in kurzer Folge die verschiedensten Gefühle auf, fast so wie wenn Annabel in der Werbepause durch die Kanäle zappt: Schock, gefolgt von einigen Sekunden der Ungläubigkeit, dann ein langer Augenblick des Zorns und kurz aufflackernde Verlegenheit. Und für den Bruchteil eines Augenblicks meine ich sogar beinahe … Respekt zu erkennen. Respekt angesichts meiner Unverfrorenheit.
    Doch wenn ich es recht überlege, dann … nein, das ist kein Respekt.
    Das ist nur die Reaktion auf den penetranten Duft von Tobys Aftershave: Der Wind weht ihn direkt ins Haus.
    Â»Alexa«, sage ich und atme tief durch. Obwohl ich auf dem ganzen Weg hierher darüber nachgedacht habe, weiß ich immer noch nicht so genau, was ich sagen werde. Ich weiß nur, dass es sitzen muss: Es muss perfekt sein, um die Lage zwischen uns ein für alle Mal zu klären.
    Alles ganz locker.
    Â»Harriet«, sagt Alexa und strahlt uns an. »Natalie. Toby. Was für eine schöne Überraschung. Wollt ihr reinkommen und eine Tasse Darjeeling-Tee mit mir trinken? Meine Mutter hat gerade Muffins gebacken, die reichen sicher für alle.«
    Ich habe tief Luft geholt, und mein Atem entweicht mir mit einem Zischen. »Hä?«, sage ich verdutzt. »Wie? Im Ernst jetzt?«
    Nat senkt den Kopf in die Hände.
    Â»Klar«, erwidert Alexa und verschränkt die Arme. »Wir können uns ins Wohnzimmer setzen und darüber diskutieren, ob wir wohl weiße Weihnachten kriegen.«
    Â»Ehrlich?«
    Das Strahlen verschwindet. »Nein, nicht ehrlich, du Idiotin. Es sind Zitronentörtchen. Ich habe keine Ahnung, was ihr hier wollt, und es ist mir auch egal. Verschwindet hier, bevor ich euch die Hunde auf den Hals hetze.«
    Toby macht ein paar Schritte rückwärts. Ich kann zwar keine Hunde hören, aber das heißt nicht, dass sie keine haben. Vielleicht sind es bloß ganz ruhige Hunde.
    Ich beiße mir fest auf die Unterlippe.»Erst wenn ich gesagt habe, was ich zu sagen habe.«
    Alexas Stirnrunzeln wird tiefer, und sie fängt an zu pfeifen. »Rex? Fang? Kommt her, Jungs. Es gibt Streber zum Abendessen.«
    Nat atmet vernehmlich aus und zieht an meinem Arm. »Okay, Harriet. Du hast uns gezeigt, wozu du fähig bist, du riskierst dein Leben, um mich zu verteidigen, du bist sehr mutig, und ich hab dich wieder lieb, aber jetzt lass es gut sein, damit wir nach Hause gehen können, einverstanden?«
    Â»Nein.« Ich verschränke ebenfalls die Arme,

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