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Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Titel: Mode ist ein glitzernder Goldfisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Smale
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hättest alle Hände voll damit zu tun, für Ein Sommernachtstraum vorzusprechen.«
    Ich blinzle ein paar Mal verwundert. »Nein.«
    Â»Ehrlich nicht? Ich hab nämlich gehört, die suchen einen Esel.«
    Oh.
    Warum fallen mir solche fiesen Sticheleien eigentlich nicht ein, wenn ich sie brauchen könnte? Setzt sie sich hin und überlegt sie sich vorher, oder plumpsen sie ihr einfach fertig aus dem Mund?
    Wenn sie je wieder freundlich mit mir redet, muss ich sie das unbedingt fragen.
    Toby hält den Kopf sehr hoch und sieht Nat direkt in die Augen. »Natalie Grey«, sagt er in strengem Tonfall, »Harriet ist in großer und ruhmreicher Würde hergekommen – und, wenn ich das hinzufügen darf, faszinierender Schönheit –, um sich bei dir zu entschuldigen. Das Mindeste, was du tun könntest, ist, dich anständig zu benehmen und ihr höflich zuzuhören. Sonst bist du nichts als ein … ein … ein …«Verzweifelt sieht er sich nach etwas um, womit er sie beschimpfen kann. Sein Blick fällt auf den Boden neben der Haustür. »… ein Blumentopfkopf«, beendet er seinen Satz triumphierend. »Voll Lavendel.«
    Hm. Sieht ganz so aus, als hätte Toby dasselbe Problem wie ich. Nat zieht ungerührt eine Augenbraue hoch.
    Â»Ich bin nicht hier, um mich noch einmal zu entschuldigen«, sage ich schnell.
    Â»Was willst du denn dann? Mir noch mehr sinnlose Geschenke bringen, die ich genüsslich in Stücke reißen kann?«
    Â»Nein. Ich will, dass du mitkommst.« Ich beiße mir auf die Lippe. »Und … Toby.« Toby ist ganz aufgeregt, was sich allerdings ändern könnte, wenn er erfährt, wohin wir gehen.
    Nat ist so schockiert, dass sie ein paar Sekunden schweigt. »Und warum sollte ich das tun?«
    Â»Weil so keiner von uns glücklich ist.«
    Â»Hm«, meint Nat. »Also,ohne dich zu sein, ist äußerst befreiend, Harriet. Ich habe ja nicht geahnt, wie viel Zeit ich habe, wenn ich mir keine Dokumentarfilme über die Wanderungen der Buckelwale ansehen muss.«
    Okay, der Schlag sitzt tief. Dabei hatte der Dokumentarfilm über die Buckelwale ihr gefallen. Sie hat gesagt, sie wären spritzig.
    Â»Bitte, Nat! Gib mir zwanzig Minuten. Wenn du mich danach immer noch hasst, kannst du dich den Rest des Abends damit vergnügen, mein Gesicht aus sämtlichen Fotos rauszuschneiden.«
    Â»Woher willst du wissen, dass ich das nicht längst gemacht habe?«
    Stur starren wir einander ein paar Sekunden lang an. Keine möchte klein beigeben.
    Toby räuspert sich. »Falls du die ausgeschnittenen Harriet-Köpfe loswerden willst«, wirft er ein, »die nehme ich dir gern ab.«
    Wir wenden uns ihm beide zu, um ihn anzustarren, doch zum Glück werden wir von der unsichtbaren Victoria unterbrochen, die auf das Mikrofon klopft. Ȁhm«, sagt sie wie die körperlose Stimme eines Geistes oder einer uralten Göttin. »Du gehst mit, Natalie.«
    Â»Was?«, sagt Nat in die dünne Luft. »Nein.«
    Â»Ich erlaube nicht, dass du den Rest der Woche mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter durchs Haus stapfst. Meine Schönheitskuren wirken nicht, wenn du schmollst. Du gehst mit.«
    Â»Aber ich hab keine …«
    Â»Du gehst.«
    Â»Nein.«
    Â»Gut.« Die Göttin räuspert sich. »Es steht auf sechs, Natalie.« Ein Pfeifen erfüllt das Haus.
    Â»Mom!«
    Â»Sieben.« Das Pfeifen wird lauter.
    Nat beißt sich auf die Unterlippe. »Mir doch egal.«
    Â»Acht. Bei acht, Natalie, fangen deine Ohren an wehzutun.« Nat schlägt sich die Hände vors Gesicht. »Bitte, Mom …«
    Â»Neun. Das klingelt dir den Rest des Tages in den Ohren. Zwing mich nicht, auf zehn zu drehen. Ich tu’s. Ich dreh’s auf zehn. Und dann stelle ich auch noch einen Lautsprecher ins Bad, damit ich an dir rumnörgeln kann, wenn du in der Wanne liegst.«
    Â»Okay!«, schreit Nat, wirft einen zornigen Blick nach hinten, schnappt sich ihre Handtasche und steigt in ein Paar Schuhe, die neben der Tür stehen. »Okay, alle miteinander. Okay. Zufrieden? Ich gehe mit.«
    Nat stolziert durch die Tür und schlägt sie hinter sich zu.
    Doch vorher hören wir noch ein leises, körperloses Lachen.
    Ich gehe voran.
    Ich muss, schließlich wissen die anderen nicht, wohin wir wollen. Ich bin als Einzige im Besitz des magischen Wissens, und das

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