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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Collier und Luzifer zu retten. Mit Morgengrauen werden sie Verstärkung bekommen. Sie müssen dafür gesorgt haben.» Bowker fuhr sich über die Lippen. Die Angst übermannte ihn. «Dann müssen wir machen, daß wir fortkommen!»
    «Nicht, falls wir unsere Freunde auf dem Dach spurlos beseitigen können. Aber das muß unbedingt geschehen. Sie wissen nämlich zuviel von uns, Dr. Bowker. Wir wollen den Rest unseres Lebens nicht auf der Flucht verbringen. Es wäre eine unerträgliche Zumutung für Regina.»
    Bowker wollte schon etwas über Regina sagen, hielt sich aber zurück. «Ich gebe Jack Wish Bescheid, daß er sie auf schnellstem Weg erledigen soll.»
    «Ja, tun Sie das, unter allen Umständen. Und sagen Sie ihm außerdem, man möge Benzinfässer heraufschaffen!»
    «Benzin?»
    «Richtig, Dr. Bowker. Wenn sich die Sache verzögert, werden wir unsere Freunde ausräuchern müssen. Zweifellos werden Sie das Benzin auf dem gedeckten Weg, den Sie erwähnten, und unter ausreichendem Feuerschutz heranschaffen können.»
    Bowker nickte. Seffs kühle Sicherheit hatte ihm einen Teil seiner Angst genommen. Ausräuchern. Das Haus unter ihnen in Brand stecken. Ja, das war eine Möglichkeit. «Ich werde Wish informieren», sagte er und verließ das Zimmer.
    Willie Garvin legte das Noktoskop zur Seite, gewöhnte seine Augen wieder an die Dunkelheit, erhob sich dann rasch und brachte die Arisaka in Anschlag. Hinter dem Haus, in den abschüssigen Felsen, hatte sich ein Moro festgesetzt, etwa zehn Meter über dem Boden. Willie drückte ab, sah den Mann herabstürzen und ging sofort wieder hinter der Brüstung in Deckung. Eine Geschoßgarbe aus automatischen Waffen prasselte knapp über ihn hinweg und schlug Splitter aus der Mauerkrone.
    Willie wechselte die Stellung und schob das Fernrohr wieder langsam hinauf.
    Luzifer saß noch immer mit gekreuzten Beinen nahe der Schutzmauer. Er trug jetzt eine Gasmaske. Sie alle hatten etwa zehn Minuten lang, während das Tränengas aus den Fenstern zu ihnen heraufwehte, Gasmasken getragen. Jetzt war die Luft wieder rein, aber Luzifer wollte die Maske nicht abnehmen. Er hatte sie an den andern gesehen, und ihre dunklen Schnauzen mit den großen, runden Augen schienen seinem wahren Selbst, dem Luzifer der Unteren Regionen, viel eher zu gleichen. So behielt er die Gasmaske auf.
    Es war sehr heiß auf dem Bleidach. Die Luft war drückend und feucht. Collier wischte sich den Schweiß von der Stirn und schaute wieder durch das Fernrohr.
    «Die Terrasse ist leer», sagte er. «Der Platz vor dem Haus ebenfalls.»
    «Schauen wir uns nochmals den Nordflügel an», sagte Modesty.
    Collier senkte das Fernrohr langsam und kroch dann hinter Modesty her. Sie hatten alle paar Minuten die Stellung gewechselt und so alle drei Seiten des Vordertrakts überwacht.
    Willie Garvin achtete auf die Rückseite und den Fuß des T. Vorhin hatte er eine Handgranate geworfen, nach deren Explosion man von unten ein Stöhnen gehört hatte. Collier nahm an, daß dort ein Trupp die Mauer zu erklettern versucht hatte. Das war wohl eine Handgranate wert. Er hatte etwas Derartiges zu Modesty gesagt, aber nur ein gleichgültiges Achselzucken zur Antwort erhalten. Nicht einmal als die Granate hochging, hatte sie sich umgedreht. Was an der Rückseite vorging, war Willies Angelegenheit, und man konnte sich unbedingt auf ihn verlassen.
    Dreimal hatte Modesty auf Colliers Anweisung selbst geschossen. Jetzt lagen zwei weitere Männer tot oder verwundet vor dem Haus. Den dritten hatte Collier an der Nordseite ausgemacht, und sie war nur den Bruchteil einer Sekunde zu spät gekommen, so daß der Mann gerade noch hinter dem in der Nähe vorspringenden Felsen verschwinden konnte.
    Das Fernrohr nahezu waagrecht haltend, suchte Collier den schmalen Bodenstreifen zu ihren Füßen ab. «Nichts», sagte er. «Aber irgend jemand ist unter uns im Haus. Ich kann den Lichtstrahl sehen –»
    Eine Reihe von Geschossen schlug in die Brüstung ein oder peitschte darüber hinweg. Collier verriß es das Fernrohr. Er zog es ein und sah, daß es getroffen worden war.
    «Kaputt», sagte er.
    «Kann man nichts machen.» Modestys geschwärztes Gesicht war hart. «Ich war ein Idiot. Die halten doch diese Ecke dauernd unter Feuer. Das ist ihr Feuerschutz für den Zugang zum Haus. Und das Licht unten ist ein Signal. Wie konnte ich das nur außer acht lassen!»
    «Wir hätten auf jeden Fall nachsehen müssen», sagte Collier beruhigend und war ebenso erfreut

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