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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Alles spricht dafür, daß diese Blaise noch lebt und mit einem oder sogar mehreren ihrer Genossen zurückgekommen ist. Und sie hat nicht nur Collier, sondern auch Luzifer in ihrer Gewalt.
    Ich glaube nicht, daß Mr. Wish und die Moros jetzt noch sehr wählerisch verfahren können. Und selbst wenn Luzifer am Leben bleiben sollte, wird er uns kaum wie bisher dienlich sein können.»
    «Ach, Seffy! Ich bin untröstlich …»
    «Nun, nun, meine Liebe. Wir haben doch jetzt wirklich genug Geld auf der Seite, und du kannst sicher sein, daß ich mir nach einer gewissen Zeit etwas Neues und ebenso Interessantes ausdenken werde.»
    «Aber ja, das weiß ich, Seffy. Es ist ja nur der Gedanke an all deine Arbeit und Planung …»
    «Nimm es dir nicht so zu Herzen, Regina.» Er hielt in seiner Arbeit inne und tätschelte ihren mageren Arm. «Sagen wir uns doch einfach, daß unsere jetzige Arbeit eben ein oder eineinhalb Jahre früher als ursprünglich vorgesehen zu Ende ist.»
    «Ja, Seffy, ich will versuchen, es so zu sehen.»
    «Gut. Aber jetzt müssen wir alles für die Flucht vorbereiten, falls die Sache hier einen schlechten Verlauf nimmt. Gott sei Dank haben wir Sangro für den Abtransport. Er würde es nicht wagen, Mr. Wu Smiths Unwillen zu erregen, indem er uns hier im Stich läßt.
    Aber davon wollen wir vorläufig weder vor Dr. Bowker noch vor Mr. Wish ein Wort erwähnen, meine Beste.»
    Die Tür ging auf, und Bowker trat ein. Seine Augen waren gerötet und tränten. Von Husten geschüttelt, fluchte er vor sich hin.
    «Sie haben den Aufgang zum Dach verbarrikadiert», sagte er. «Wir können auf diesem Weg nicht mehr an sie heran. Vor der Sprengung haben sie noch eine Tränengasbombe geschmissen, aber ich hab alle Fenster im ersten Stock aufgemacht, so daß das Gas sich verzieht.»
    Er ließ sich auf der Hobelbank nieder, langte nach einer Zigarette und betätigte mit zitternder Hand das Feuerzeug. «Mein Gott, wie hat sie das alles nur fertiggebracht, Seff?»
    «Wer? Die Blaise?»
    «Na ja, wer denn sonst. Es kann doch nur sie sein.»
    «Kein Zweifel. Aber ich möchte jetzt keine zeitraubenden und sinnlosen Erwägungen anstellen, Dr. Bowker. Sie befindet sich auf dem Dach und ist schwer bewaffnet, und sie ist nicht allein.»
    «Keinesfalls. Wish sagt, daß auch Garvin oben ist.»
    «
Garvin?
» Seff schien erstmals beunruhigt.
    «Garvin.»
    «Wie kommt Mr. Wish darauf?»
    Bowker wies mit dem Kopf nach oben. «Ich hab ihm gesagt, wie es beim Dachaufgang aussieht. Ein Trümmerhaufen. Da sieht man erst, was so eine Handgranate anrichten kann. Aber zwei von dem MoroKommando, das Sie hinaufgeschickt haben, hatten diese verdammten Messer in sich. Wish sagt, das ist Garvins Handschrift. Also kann die Blaise ihn in jenem Zweikampf nicht getötet haben.»
    Seff hatte es die Rede verschlagen. Als er wieder Worte fand, schwankte seine hohe Stimme. «Das hat sie aber sehr schlau angefangen.» Er wandte sich ab und begann mit knirschenden Gelenken auf und ab zu gehen. «Mr. Wish ist noch immer draußen, um die Moros zu dirigieren?»
    «Ja.» Bowker rieb sich die entzündeten Augen und zog an seiner Zigarette.
    «Wie verständigen Sie sich mit ihm?»
    «Zunächst durch Zurufe aus einem Fenster. Keiner riskiert es, den offenen Platz zu überqueren. Aber jetzt haben wir einen Läufer eingesetzt. Er nimmt den Weg durch die Senke, läuft unten am Kliff entlang und nimmt dann die zehn Meter bis zum Nordeingang im Sprung.»
    «Ist das unsere einzige Verbindung?»
    «Die sicherste. Nur zehn Meter Schußfeld, wobei die Moros von den Felsen her auf unser Zeichen Feuerschutz geben.»
    Seff überlegte. «Glauben Sie, daß die Moros die Affäre rasch beenden können?»
    «Wie, zum Teufel, soll ich das wissen?» Bowkers Stimme überschlug sich. «Und was meinen Sie mit rasch? Bis morgen? Bis übermorgen? Soweit ich es beurteilen kann, werden wir sie aushungern müssen.» Er stieß einen lästerlichen Fluch aus.
    «Ich muß um Haltung bitten, Dr. Bowker. Ihre Art gefällt mir gar nicht.» Seffs Gesicht drückte Abscheu aus, doch seine Stimme klang wieder ruhig. «Ich muß auch darauf bestehen, daß Sie derlei Ausdrücke in Gegenwart meiner Frau unterlassen.»
    Verblüfft und starr vor Staunen blickte Bowker ihn an. «Du lieber Himmel!» sagte er, und es klang fast hysterisch.
    «Bis morgen ist es längst zu spät.» Seff nahm seinen Gang wieder auf. «Ich bin fast sicher, daß die Blaise und Garvin zunächst nur allein gekommen sind, um

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