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Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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habe noch mehrere. Das Original war in dem Tresor. Ich habe eben gesagt, daß ich keinen Groll hege. Ich möchte das dadurch unterstreichen, daß ich Ihnen die Beteiligung an einem Projekt von unermeßlichem Wert anbiete.»
    «Ich glaube kaum, daß wir interessiert sind.» Sie gab Willie die Karte zurück, aber Brunel bedeutete ihm, sie zu behalten, und sagte: «Ich bin enttäuscht. Ich bin jedoch bereit, das Risiko einzugehen. Ihnen zu verraten, was es mit dieser Landkarte auf sich hat, in der Hoffnung, daß Sie dadurch in Versuchung kommen, es sich anders zu überlegen.»
    Sie zuckte mit den Achseln. «Meinetwegen.»
    «Fein. Also, vor einiger Zeit arbeitete ein Mann namens Nowikow in einem Labor in Moskau. Seine Aufgabe war es, die Ergebnisse von Satellitenfotografien in all ihren verschiedenen Formen auszuwerten. Eines Tages machte er eine merkwürdige Entdeckung, die er doppelt und dreifach überprüfte. Schließlich zweifelte er nicht mehr daran, daß er einen deutlichen Hinweis auf ein sehr umfangreiches und leicht zugängliches Goldvorkommen in einem unterentwickelten Land Zentralafrikas gefunden hatte – irgendwo in dem auf dieser Karte dargestellten Gebiet. Das Vorkommen ist über eine Meile lang und liegt in einem Gelände, das noch nie erforscht worden ist. Das bezieht sich natürlich nur auf das leicht zugängliche Vorkommen. Es kann noch viel mehr sein.»
    «Einen Augenblick mal», unterbrach ihn Modesty.
    Sie sah Willie an, der sich das Kinn rieb, und sagte:
    «Das klingt ein bißchen unwahrscheinlich. Man verwendet heute Szintillometer, um verschiedene Arten erzhaltiger Ablagerungen aufzuspüren, aber ich würde sagen, daß man das von einem Flugzeug aus machen muß und nicht von einem Satelliten.»
    «Ich selbst bin kein Wissenschaftler», sagte Brunel, «aber mir stehen die besten wissenschaftlichen Gutachten zur Verfügung, und ich weiß aus zuverlässiger Quelle, daß die Russen Satelliten entwickelt und in eine Umlaufbahn gebracht haben, mit denen Ergebnisse zu erzielen sind, die bisher nur aus niedrigfliegenden Flugzeugen zu erreichen waren. Das bestätigte mir natürlich nur, was ich schon von Nowikow selbst erfahren hatte. Wie dem auch sei, die Frage spielt keine Rolle mehr, denn Nowikow hat nach seiner Flucht insgeheim Prospektierungen in dem Gebiet vorgenommen. Das Gold ist da.»
    «Wenn es sich um goldhaltiges Gestein handelt», sagte Modesty, «und der Gehalt niedrig ist, dann wird sich der Abbau möglicherweise gar nicht lohnen, insbesondere dann nicht, wenn es in diesem Gebiet Sulfide gibt.»
    «Es handelt sich um eine Aufschwemmung», sagte Brunel. «Nowikow konnte Nuggets aus dem Boden kratzen. Er zeigte mir einige Exemplare. Ich glaube, das könnte genau wie 1849 in Kalifornien werden. Und die Kosten wären niedrig.»
    «Nowikow kam damit zu Ihnen?» fragte Modesty.
    «Ja.»
    «Warum?»
    «Weil die Kosten zwar niedrig waren, aber nur relativ gesehen. Eine Schürfkonzession für dieses Gebiet zu bekommen, Fachleute anzuwerben, Probeschürfungen vorzunehmen, Waschrinnen anzulegen und das Zeug in großem Stil abzubauen, all das wäre eine Aufgabe für einen sehr leistungsfähigen Unternehmer, der bereit wäre, eine hohe Anfangsinvestition zu machen – und der in der Lage wäre, diese Investition vor allen neu hinzukommenden Leuten zu schützen. Nowikow war der Meinung, daß ich diese Anforderungen erfülle.
    Außerdem war ich bereits an Ort und Stelle – mehr oder weniger. Sie wissen vielleicht, daß ich in Ruanda wohne, wo ich einen großen Besitz habe. Die Behörden dort sind dankbar für frühere und laufende Gefälligkeiten und darauf bedacht, meine Ratschläge und meine guten Dienste nicht zu verlieren, weshalb sie mir in meinem eigenen kleinen Reich freie Hand lassen.»
    «Ich verstehe. Sprechen Sie weiter, wenn Sie möchten.»
    Brunel lehnte sich in dem Sessel zurück und legte die Fingerkuppen aneinander. «Nowikow war zu raffgierig. Ich bot ihm eine sehr hohe Abfindung an, aber er lehnte ab. Er wollte außerdem noch einen völlig ungerechtfertigt hohen Anteil an den Bruttoeinnahmen. Es ist erstaunlich, wie kapitalistisch ein Kommunist sein kann, wenn er es sich erst einmal in den Kopf gesetzt hat. Und er bestand auf einem unanfechtbaren Vertrag, bevor er mir die genaue Lage des Vorkommens verraten wollte.»
    Sie wies mit einem Kopfnicken auf die Karte, die Willie in der Hand hielt. «Sie meinen, er wollte Ihnen die Koordinaten nicht angeben?»
    «Genau. Er wußte, daß ich

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