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Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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nachdenklich, «Sie auf der Stelle auszuschalten. Eigentlich sollte ich es tun.» Sie musterte ihn ein paar Sekunden lang schweigend und drückte dann auf einen Klingelknopf an der Wand. «Sie sollten jetzt besser gehen.» Er stand auf, seine Miene war ruhig und ungetrübt.
    «Ich bin natürlich enttäuscht. Aber wie ich schon sagte, bin ich auch ein Mensch, der über kindische Rachsucht erhaben ist. Sie brauchen nicht zu befürchten, daß Sie Ihre Drohung wahrmachen müssen, Miss Blaise. Sich wegen Dr. Pennyfeather mit Ihnen einzulassen wäre wohl zu kostspielig.» Er machte eine Pause. «Sollten Sie jedoch versuchen, sich dessen zu bedienen, was ich Ihnen über Nowikows Geheimnis erzählt habe, sollten Sie versuchen, einen Nutzen daraus zu ziehen, ohne mich zu beteiligen, dann würde ich mich verpflichtet fühlen, in den Ring zu steigen. Sie verstehen mich?»
    Sie sah ihn voller Verachtung an. «Ihre verdammte Goldmine ist uns völlig egal. Wir hoffen nur, daß Sie sie nie finden.»
    «Sie lassen sich zu Gefühlsausbrüchen hinreißen, Miss Blaise. Aber Ihre Hoffnungen stören mich nicht. Ich werde mich damit abfinden, daß Dr. Pennyfeather außer Reichweite für mich ist, und vielleicht einen anderen Weg suchen.»
    «Tun Sie das.»
    Weng erschien mit Brunels Hut und Mantel, half ihm in den Mantel und ging dann voraus durch den Vorraum und zum Aufzug. Man verabschiedete sich nicht. Modesty und Willie schauten Brunel nach, bis sich die Aufzugtüren hinter ihm schlossen, dann atmeten sie auf. «So ein kleiner Charmeur», sagte Willie leise. «Ich hab einen ekligen Geschmack im Mund.»
    «Ich auch. Mach eine Flasche Burgunder auf, Willie.»
    «Gute Idee.» Er ging hinaus und kam nach einer Minute mit einer Flasche zurück. Sie stand am Fenster und schaute hinunter. Er sagte: «Glaubst du, wir brauchen uns wegen Giles keine Sorgen mehr zu machen, oder will dieser gerissene Hund uns verschaukeln?»
    «Ich glaube, Brunel hat gemeint, was er sagte. Damit müßte die Sache erledigt sein, soweit sie uns betrifft, aber ich hab so eine Ahnung, daß es anders kommen wird. Ich glaube, er arbeitet auf mehreren Ebenen.
    Kann sein, daß er sein Angebot ernst gemeint hat, aber gleichzeitig hat er Stolperdrähte gelegt. Das Dumme ist nur, ich kann sie nicht sehen.»
    Willie entkorkte die Flasche und goß zwei Gläser ein. «Ich weiß, was du meinst», sagte er nachdenklich.
    «Wohin man auch blickt, man hat das Gefühl, daß etwas von hinten auf einen zukommt. Er führt natürlich etwas im Schilde, aber was? Ich will dir was sagen, in Brunels Gegenwart überläuft es uns kalt, und deshalb sehen wir mehr in ihm, als wirklich da ist.»
    «Schon möglich.» Es klang nicht überzeugt. «Trotzdem glaube ich, daß wir Giles noch eine Weile gängeln müssen. Zumindest bis Brunel das Land verläßt.»
    «Ganz meine Meinung. Ich werde weiter hier übernachten und ihn zu seinem Nachtdienst begleiten.
    Wahrscheinlich haben sie dort noch ein zweites Exemplar
Reader’s Digest

    Sie lächelte. «Nein, das brauchst du nicht, Willie, Liebling. Du gehst nach Hause und läufst weiter den kleinen Mädchen nach oder was immer du getrieben hast, bevor ich mit Giles zurückkam.»
    «Aber …»
    «Das ist nicht notwendig, im Ernst. Giles ist wieder mal rausgeflogen. Heute nacht geht er zum letztenmal hin, und da werde ich ihn selbst begleiten.»
    «Rausgeflogen?»
    «Als er heute heimkam, war ein Brief für ihn da. Es scheint, er hat sich mit einem der Ärzte in die Haare gekriegt, denen die Praxis gehört. Eine Meinungsverschiedenheit über eine Diagnose. Und Giles kann einfach nicht leisetreten. Er hat dem Mann gesagt, er rede einen Haufen Blödsinn. Auf die freundlichste Art natürlich. Aber schließlich …» Sie hielt betroffen inne.
    Giles kam vorsichtig aus dem Verbindungsgang zu Modestys Werkstatt zum Vorschein, schaute sich um und sagte: «Ist er weg? Mein Gott, er gefiel mir gar nicht, wißt ihr.»
    «Du hast ihn gesehen?» Modesty nahm ihr Glas und brachte es Giles. Willie goß ihr ein anderes ein.
    «Ja, das habe ich. Ich war nämlich ziemlich neugierig, weißt du, deshalb bin ich den Gang entlanggekrochen und habe um die Ecke geguckt. Vorher habe ich mich aber auf alle viere niedergelassen, so daß mein Gesicht praktisch auf dem Boden war. Ich war ziemlich sicher, daß er mich nicht sehen würde. Als er dann aufstand, um zu gehen, habe ich mich blitzschnell zurückgezogen.»
    «Du bist ein schlauer kleiner Dr. med.», sagte

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