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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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interessieren mich nicht. Ich möchte sehen, wie die einfachen Menschen lebten, aber ich nehme an, es war ziemlich stumpfsinnig. Andererseits sind in fünfhundert Jahren vielleicht nur noch Insekten übrig.»
    «Du sprichst wie ein Anwalt. Einerseits, dann wieder andererseits …»
    «Sei still, ich denke nur laut.» Dann kam eine lange Pause, und dann: «Was hat Modesty gewählt?»
    «Überhaupt nichts. Ich dachte nur jetzt eben an dieses Beispiel. Aber ich werde ihr diese Frage auch einmal stellen. Ich nehme an, sie würde sich für vorwärts entscheiden.»
    «Warum?»
    «Ich weiß nicht, Maude. Weil es aufregender ist, vermute ich. Stell dir vor, was Walter Raleigh empfinden würde, wenn man ihn eines Samstag abends mitten auf den Piccadilly Circus versetzen würde. Und wir werden uns in den nächsten fünfhundert Jahren zigmal schneller vorwärts bewegen.»
    «Wenn wir überleben. Was ist das Schöne an der Aufregung?»
    «Mit ihr fertig zu werden. Das beste Anregungsmittel der Welt. Die Kandidaten verlieren Punkte, wenn sie vom Thema abweichen.»
    «In Ordnung. Aber darf ich noch eine kleine, unbedeutende Abweichung machen, bevor ich mich für vorwärts oder zurück entscheide, und die Gründe dafür nennen?»
    «Aber nur eine kleine.»
    «Es ist wirklich nur eine ganz einfache Frage. Wenn wir diese Dosis Anregungsmittel hier geschluckt haben, könntest du dann nicht Klein Maude an irgendeinen heißen, verderbten exotischen Ort zu einer Sexorgie bringen?»
    «Du meinst doch nicht … du hättest so richtig Lust?»
    «Doch, genau das.»
    «Mit Klein Maude? Große rote Flecken auf dem Bauch und all das andere?»
    «O du gemeiner Schuft. Sie sind fast weg.»
    «Wir werden nach St. Thomas fahren. Es wird dir dort gefallen.»
    «Wo liegt denn St. Thomas?»
    «Es ist eine der Jungferninseln.»
    «Haha! Das werden wir bald ändern!»
    Um zwei Uhr nachts vernahm Dr. Kim Crosier ein leises Klopfen an den Fensterladen seines Schlafzimmers. Er stand auf, öffnete lautlos das Fenster und sah, wie Modesty Blaise geräuschlos ins Zimmer schlüpfte.
    Sie hatte Gesicht, Hände und Füße mit einer Paste geschwärzt, die Kim ihr aus Holzkohle zubereitet hatte.
    Sie trug eine Bluse und eine Hose, die die stets erfinderische Mrs. Schultz irgendwie pechschwarz gefärbt hatte. Kim fragte: «Wie ist es gegangen?»
    «Ziemlich gut. Ich komme dicht genug an die Hundezwinger heran, um das präparierte Fleisch hineinzuwerfen.»
    «Ich habe mir schon Sorgen gemacht.» Es war die vierte Nacht, die sie draußen verbracht hatte, aber diesmal war sie weit über zwei Stunden fort gewesen.
    Sie berichtete: «Ich war diesmal oben beim Landeplatz und noch weiter. Sie müssen doch Vorsorge getroffen haben, den Fluß zu dämmen, und das bedeutet, daß irgendwo eine große Menge Sprengstoff lagert und mit einem Zündgerät im Haus verbunden ist. Wahrscheinlich Gelignit. Wenn ich das Zeug finden könnte, wäre das sehr von Vorteil.»
    «Kein Glück?»
    «Diesmal nicht. Vielleicht liegt es auf der anderen Seite des Flusses.»
    Kim war ihr, während sie miteinander redeten, aus dem Schlafzimmer hinaus den Gang entlang zur Dusche gefolgt. Sie zog Bluse und Hose aus und begann die schwarze Tarnfarbe von ihrer Haut zu waschen. Er grinste und sagte: «Du solltest meine Hautfarbe haben. Das würde dir eine Menge Mühe ersparen.»
    «Das stimmt. Hast du das Mitternachtssignal gesendet?»
    «Wie immer.»
    «Ich habe darüber nachgedacht, wie man an das Funkgerät, das sie drüben im Haus haben, herankommen könnte. Aber es ist unmöglich.»
    «Ich habe es dir gesagt. Das Herrenhaus ist besser beschützt als die Spezialenunterkünfte. Jede Tür ist nachts verschlossen, jedes Zimmer mit einer Alarmanlage ausgestattet.»
    «Es ist auch eine bessere Verteidigungsstellung. Unsere größte Chance ist, wenn Willie und ich in der Nacht in die Spezialenquartiere eindringen können. Das Schloß an der Hintertür ist einfach. Ich habe diese Nacht daran probiert.»
    Er reichte ihr ein Handtuch. «Du machst mir angst.»
    «Ich hätte selber Angst, wenn ich darüber nachdächte. Kannst du mir eine Tasse Kaffee machen, Kim?»
    «Sicher. Aber wird er dich nicht die wenigen Stunden, die du noch zum Schlafen hast, wachhalten?»
    «Nein. Ich kann jederzeit einschlafen.»
    Er verschwand in der kleinen Küche, und sie begann sich abzutrocknen. Ganz vorsichtig, ohne den gefährlichen Gedanken daran überhand nehmen zu lassen, gestand sie sich ein, daß sie sich diesmal wohl mehr

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