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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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nachzudenken.»
    «Nein!» Dinahs Stimme schnitt hart dazwischen.
    «Wenn die Zeiteinteilung nicht stimmt, könnten Sie alles verderben. Willie ist der einzige, der ohne Gefahr selbständig handeln kann. Sie haben so etwas wie Zwillingsgehirne, wenn sie etwas unternehmen.»
    Dall seufzte. «Ich weiß.» Er blickte nachdenklich in sein Glas. «Wie lange haben Sie vor, hier zu warten?»
    Collier antwortete: «Irgend etwas müßte in den nächsten zwei Wochen geschehen.»
    «Angenommen, es geschieht nichts. Angenommen, es geschieht überhaupt nichts, was dann?»
    «Das weiß der liebe Gott, John. Wir haben nicht so weit gedacht.»
    «Ich möchte es auch nicht denken. Aber ich glaube, ich werde ein paar sehr gute Leute auf Paxero ansetzen, die ihn genau im Auge behalten.»
    «Zu welchem Zweck?»
    Dalls schiefergraue Augen wurden sehr kalt, sein indianisches Gesicht mit den hohen Backenknochen wirkte wie aus braunem Stein gehauen. Er antwortete leise: «Es könnte eine Zeit kommen, da uns nichts anderes übrigbleibt, als Paxero ein paar Fragen zu stellen.» Maude rieb Schloß und Lauf des Stoner-Karabiners sorgfältig mit Öl ein, wickelte die Waffe in ein Stück Plastikfolie und steckte sie in die Hülle. Auf einem kleinen Feuer kochte Wasser. Willie Garvin rasierte sich ohne Spiegel, nur nach dem Gefühl, mit einem Rasierapparat. Acht Tage schon bahnten sie sich nun ihren Weg durch den Dschungel, in dem ewigen Zwielicht unter den Blätterdächern. Kurz vor Ende ihres letzten Tages auf dem Fluß war das Boot gekentert, als sie eine scheinbar ganz harmlose Stromschnelle durchführen. Beide hatten sie ihre Packen mit einem sieben Meter langen Nylonseil an ihren Hüften befestigt. Willie stand bis zur Brust in dem reißenden Wasser und hatte nichts verloren. Maudes Packen war in eine tiefe Rinne gesunken und hatte das Mädchen am anderen Ende des Seils mit nach unten gezogen. Sie wäre ertrunken, wenn sie sich nicht mit der Machete, die sie an ihr Bein geschnallt hatte, losgeschnitten hätte.
    Der verlorene Packen enthielt zehn Pfund Konserven, ihre Ersatzkleidung, eine 357-Smith & Wesson-Magnum, ihre Hängematte, eine wasserdichte Taschenlampe, ihre Toilettensachen und den kleinen Sender, der das Signal an die wartenden Agenten in Benque Viejo senden sollte. Als Willie sie ans Ufer gezogen hatte, einen winzigen Streifen festen Kieselschwemmsand, war sie heulend zusammengebrochen, geschockt vor Bestürzung, Schreck und Schuldgefühl. Er hatte sie ausweinen lassen, bis er seinen eigenen Packen überprüft und sich vergewissert hatte, daß der innere wasserfeste Beutel dichtgehalten hatte. Dann hatte er sie mit einem kräftigen Schwung hochgezogen, sie auf die Beine gestellt und angelächelt. «Nun komm, Maude, du bist ein großes Mädchen. Du kannst nicht erwarten, daß es immer so leicht geht.»
    «Aber … der Sender.»
    «Vergiß ihn. Ich war mir nie allzu sicher, ob diese Kerle in Benque Viejo auch wach sein würden. Wir haben noch die Karabiner, Modestys Pistole, alle sechs Handgranaten, acht Dreißiger-Rundmagazine und beide Macheten. Es fehlt nur ein wenig Verpflegung und etwas allgemeine Ausrüstung. Wir wollen uns gleich umziehen und mal sehen, wie dir meine Ersatzhose steht. Und wisch dir die Nase, sie läuft.»
    Als sie in den Dschungel aufbrachen, trug Maude die zwei Karabiner und die Rolle Nylonseil, die vorher außen an Willies Packen gehangen hatte. Beim ersten Halt knüpfte ihr Willie daraus eine weitmaschige Hängematte, und um Mitternacht schaltete er zum erstenmal den kleinen Empfänger mit der ringförmigen Peilantenne ein, um das Ortungssignal einzufangen. Als nichts kam, äußerte er sich nicht dazu, sondern kletterte in seine Hängematte und schlief ein. Maude lag noch wach, von dunklen Ahnungen gequält.
    In den folgenden Tagen lernte Maude Tiller eine Menge Dinge, die sie nicht in Worte hätte fassen können. Sie bewegten sich nach einem System vorwärts.
    Willie schlug eine Stunde lang mit der Machete einen Pfad frei. Maude ruhte sich inzwischen aus und trug etwa alle hundert Meter die Ausrüstung nach. Dann übernahm sie für eine halbe Stunde die Machete. Sie sprachen in dieser Zeit sehr wenig; aber Offenheit und Kameradschaft herrschte zwischen ihnen. Wenn das Zwielicht zur Dunkelheit wurde und sie das Lager für die Nacht aufschlugen, sprachen sie über vieles, nur nicht über die vor ihnen liegenden Aufgaben.
    Sie lernte, wie man den Verstand gleichzeitig wachsam und müßig hielt, wie man

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