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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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irgendwohin in Richtung Westen.
    Danny nickte. «Ich habe einmal Bilder davon in einer Zeitschrift gesehen, als ich noch draußen war. Ein Fünfzehnjahresplan, wie sie sagen. Ich nehme an, er soll vor allem eine Tarnung für das hier sein.»
    «Es würde erklären, warum sie so viel Aufhebens gemacht haben um nichts als ein großes Loch im Dschungel, genannt New Santiago. Ich bewarb mich damals auf ein Stellenangebot hin als Betriebsarzt auf der Baustelle. Sie entschieden sich für mich, stellten mich ein und flogen mich herüber. Dann starb ich an einem Schlangenbiß. Ich bin einer der wenigen, der weiß, wo ich begraben bin.» Kim zog an seiner Zigarette. «Du bist mit dem großen Neuzugang gekommen, nicht wahr?»
    «Ja, ein fröhliches Beisammensein der wohlhabenden Elite auf Paxeros Yacht. Nicht, daß ich dazugehörte.
    Ich war zwar kein armer Schlucker, aber jeder von ihnen hätte mich mit seinem Kleingeld aufkaufen können.»
    «Wieso warst du an Bord?»
    «Ich hatte schon eine ganze Weile nichts getan, nur so herumgegammelt. Ein Bekannter bot mir eine Menge Geld an, wenn ich für eine Sonntagszeitung eine Direktreportage über die Kreuzfahrt schriebe. Ich hatte das Geld nicht unbedingt nötig, aber ich hatte Lust zu der Kreuzfahrt. Also schaute ich mir die Passagierliste an und beschloß, Julie Boscombs Freund zu werden.»
    «Einfach so?»
    Danny lächelte wehmütig. «Es war meine Spezialität. Ich habe offenbar so etwas wie eine Sonderbegabung.»
    Er zog den Rauch ein. «Es gab eine Zeit, da machte ich’s beruflich.»
    «Du – ein Gigolo?» Kim starrte ihn an.
    «Nein, ich arbeitete gegen Gehalt. Aber können wir dieses Stück nicht überspringen?»
    «Natürlich. Aber du besitzt immer noch diese Fähigkeiten. Wußtest du eigentlich, daß ich dich manchmal verschreibe, wenn eine von den Frauen durchdreht?»
    «Ich hatte den Eindruck, daß die Lose manchmal manipuliert waren.»
    «Was geschah auf der Yacht?»
    «Es war ganz einfach. Vier der Stewards waren Speziale. Eines Nachts nahmen sie, gedeckt von Maschinenpistolenfeuer, das Schiff in ihren Besitz. Dieses blonde Schwein, Damion, leitete die Aktion. Ein Frachtschiff kam längsseits und übernahm uns. Dann zogen sie den Stöpsel aus der Yacht, oder was man sonst mit Schiffen macht, die man loswerden will, und sie versank. Zweifellos schwer versichert.»
    «Was geschah mit der Besatzung?»
    Danny hob die Hände und ahmte ein knatterndes Maschinengewehr nach. «Fünfzehn waren es, und Damion machte es sogar Spaß.»
    «O mein Gott.»
    «Ich nehme an, daß Damion und Paxero Menschenleben unwichtig sind. Außer Miss Benita, die ist ihnen schon wichtig.»
    Kim warf die Zigarette weg. «Sag es um Gottes willen nicht weiter, Danny. Aber die Krise kann bald kommen.» Er nickte zum Tal hin und schlug sich auf die Brust. «Diese alte Frau kann jederzeit abkratzen.
    Herz. Ich wurde letzte Woche hinübergerufen. Sie kann es noch zwei oder drei Jahre machen, aber es kann auch schon morgen mit ihr zu Ende gehen.»
    Danny Chavasse fühlte den Schweiß auf der Stirn ausbrechen. Er wischte ihn mit dem Hemdsärmel ab.
    Sein erster Gedanke war, alle Sklaven sofort zu alarmieren und darauf vorzubereiten, in der Stunde Null zu einem verzweifelten Überlebenskampf anzutreten.
    Vielleicht konnten sie den Aufsehern die Gewehre abnehmen …
    Seine Vorstellungskraft versagte. Man konnte vielleicht ein halbes Dutzend zusammentrommeln. Verzweiflung mochte einige weitere dazubringen. Aber die meisten waren wie Schafe einer Herde, apathisch und schicksalsergeben. Er fragte: «Irgendwelche Ideen, Kim?»
    «Wenn ich irgendwelche Ideen hätte, wäre ich damit schon irgendwann im Laufe der letzten Jahre herausgerückt.» Einen Augenblick lang zeigten sich Bitterkeit und Zorn auf Kims Ebenholzgesicht. Er hatte eine Zeitlang gehofft, daß einige der Mestizenmädchen, die nach draußen zurückkehrten, sprechen würden. Sie wurden nicht gehindert, Limbo zu verlassen, und er wußte von wenigstens zwanzig, die im Laufe der Jahre des Lebens hier überdrüssig wurden und darum baten, fortgehen zu dürfen. Kim Crosier war sich nun völlig sicher, daß keine einzige von ihnen New Santiago lebend erreicht hatte. Danny Chavasse hatte recht, Paxero bedeuteten Menschenleben nichts. Er nahm Dannys ausgerauchten Zigarettenstummel und warf ihn zur Tür hinaus. «Das einzige, was ich tun kann, ist, die alte Frau so lange wie möglich am Leben zu erhalten.»
    «Und worauf hoffen?»
    «Das weiß Gott. Ist

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