Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
nachging, wenn sie irgendeinen roten Faden hatte, wenn sie auf Paxero und Damion stieß, wenn sie jemals die Breguet-Uhr zu Gesicht bekam … wenn, wenn … Die winzige Flamme aus unendlich kleinen Hoffnungsfünkchen wurde heller. Eine Chance von einer Million zu eins bis hundert zu eins – vielleicht …
    Kim sprach mit ernster Stimme: «Trotzdem war es für das Herz der alten Frau nicht gerade das beste. Sie glaubte, die Entführung wäre schon gelaufen, als sie Dalls Namen in einer Radiosendung hört und daß er in einen Regierungsausschuß berufen worden sei, nachdem er gerade von einer Urlaubsreise zurückgekommen wäre. Sie ließ Paxero über den Geheimfunk rufen, um zu erfahren, was geschehen war, dann bekam sie Herzbeschwerden.» Er zuckte die Achseln.
    «Nun ja, dennoch sind es nun zwei gemeine Schweine weniger, und wir wollen, wenn ich wieder mal was zu trinken habe, auf diesen Burschen Dall anstoßen.»
    Danny Chavasse stand auf. Er bewertete den Hoffnungsschimmer zwar nicht zu stark, aber er hatte mehr als nur einen hauchdünnen Faden, an den er sich klammern konnte. Er sagte: «Es war nicht Dall, der die zwei umgelegt hat. Es war sein Mädchen.»
    «Sein Mädchen hat das gemacht? Komm, Danny. Ich kenne diese Burschen. Es waren Killer.»
    «Und ich kenne das Mädchen, Kim. Ich habe früher für sie gearbeitet. Sie ist vorher auch schon mit Killern fertiggeworden. Mit Gegnern, bei denen du eine Gänsehaut kriegen würdest.»
    Kim Crosier schwieg eine Weile. Er dachte daran, daß Danny ein Realist war, dem das Mundwerk niemals durchging. Schließlich sagte er leise: «Könnte uns das helfen?»
    Danny begab sich zur Tür und blieb dort stehen, starrte auf das Tal hinunter, ohne etwas bewußt wahrzunehmen, und erinnerte sich. «Es könnte», sagte er.
    «Ich meine, wenn sie den geringsten Anlaß hätte, zu glauben, daß ich nicht tot bin, würde sie mich finden. Ich könnte alles dafür verwetten, Kim. Sie würde nach mir suchen.»
    «Hör mal, nun fang nicht an, Luftschlösser zu bauen, Danny.»
    «Das will ich nicht und tue es auch nicht. Ich sagte, ‹wenn›.»
    «Auch dann. Wie soll sie dich finden?»
    «Das weiß ich nicht, irgendwie.»
    «Du scheinst ziemlich wichtig für sie zu sein.»
    «Nein, das nicht, und das würde auch nicht so viel ausmachen.» Danny schaute zur Sonne hinauf. «Ich habe nur noch eine Viertelstunde Zeit fürs Essen. Ich hoffe nur, daß mir Martha etwas aufgehoben hat. Und vielen Dank für die Behandlung, Kim.»
    «Bitte, gern geschehen.» Crosier klopfte ihm auf den Rücken. Ein bißchen Luftschlösser bauen, in bescheidenen Grenzen, konnte Danny Chavasse nicht schaden, überlegte er. Es konnte bei der langen Tagesarbeit sogar von Nutzen sein. Er lächelte und sagte: «Stell mich der Dame vor, wenn du sie getroffen hast. Sie scheint eine sehr ungewöhnliche Person zu sein.»
    Danny nickte. «Das kann man wohl sagen.» Dann machte er sich auf den Weg zu den Sklavenunterkünften.

5
    Ruhig lag der Thuner See unter der späten Nachmittagssonne. Der Mann in der kleinen Motoryacht befestigte seine Angelrute mit einer Drahtschlaufe in der richtigen Stellung und ließ sich im Cockpit nieder. Er war groß, hatte dunkles Haar und ein blasses Gesicht, trug ein langärmeliges graues Hemd und eine verblichene Hose. Ein Durchschnittsmensch.
    Seine Augen beschattend, beobachtete er das kleine Boot mit dem Außenbordmotor, das mit unregelmäßigem Knattern – der Motor setzte alle paar Sekunden aus – ruckweise näher kam. Überrascht musterte er die junge Frau mit Kopftuch und dunkler Brille, die dem Außenbordmotor einen wütenden Tritt mit dem Absatz versetzte. Nun blieb das Ding ganz stehen. Sie starrte zornig darauf hinunter, setzte sich dann, legte zwei kurze Ruder in die Dollen und begann zu rudern.
    Als sie nahe genug war, stützte sie sich auf die Ruder, drehte sich um und rief auf französisch: «Ich habe eine Panne, Monsieur. Können Sie mir helfen?»
    Er stand auf und winkte. «Stets zu Ihren Diensten, Mam’selle.»
    «
Merci infiniment
.» Als sie längsseits kam, zog der Mann das kleine Boot ganz heran und band dessen Fangleine um eine Klampe an Bord seines Schiffs. Dann sagte er: «Alles in Ordnung, Prinzessin. Ich bin allein.»
    «Ich wollte nichts durcheinanderbringen.»
    «Komm an Bord. Ich werde den Außenbordmotor rüberholen, damit alles nach außenhin stimmt.»
    Zwei Minuten später befanden sie sich in der Kabine. Modesty sagte: «Ich habe die Hotels nach dir

Weitere Kostenlose Bücher