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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Abteilung. Da war Bisseau, einst Besitzer einer Tankstellenkette in Frankreich, dahinter Hart, der Texaner. Irgendwo draußen war man wahrscheinlich immer noch damit beschäftigt, Harts gewaltigen, auf Erdöl beruhenden Besitz zu ordnen. Weiter unten stand Teresa auf einer niedrigen Leiter mit dem Sprühgerät gegen Mehltau, Selim neben ihr trug den Tank auf der Schulter. Dann kamen Giulio, Chard, Bridget, Stein und ein Dutzend mehr, die hackten, jäteten und Pflanzenschutzmittel sprühten.
    Danny Chavasse zog die Segeltuchschuhe aus und besah sich den Schnitt an seinem Fuß. Er eiterte immer noch ein wenig. Er ging weiter, bis dorthin, wo Mr. Sam, einer der Aufseher, im Sattel vor sich hin döste, eine Pistole an der Seite, den Karabiner in einem Sattelgestell, die Peitsche über dem Sattelknopf zusammengerollt. Eine Schirmkappe beschattete das breite schwarze Gesicht. Die Aufseher waren am meisten gefürchtet. Besonders ausgesucht nach gutem Reaktionsvermögen und geringer Intelligenz, handelten sie mit der gleichen gedankenlosen Strenge wie ihre früheren weißen Gegenstücke aus dem amerikanischen Süden.
    Danny Chavasse blieb ein paar Schritte vor dem Pferd stehen und sagte: «Ich habe einen schlimmen Fuß, Mr. Sam. Darf ich damit zu Dr. Crosier gehen?»
    Der Aufseher schob die Mütze zurück und schüttelte den Kopf. «Warte bis zur Mittagspause, mein Junge.»
    Danny nickte und wandte sich ab, die Muskeln angespannt. Gleich würde die Peitsche über seinen Rücken klatschen. Doch der Schlag kam nicht, und Danny entspannte sich. Mr. Sam war heute offenbar guter Laue. Auf dem Rückweg zu seinem Arbeitsplatz kam er an Dawn vorbei. Mit fünfunddreißig hatte sie graue Strähnen in ihrem dunklen, straff zurückgekämmten Haar. Die Strähnen waren vor einem Jahr noch nicht vorhanden gewesen. «Hallo, Dawn», begrüßte er sie.
    «Hallo, Danny.» Sie stützte sich auf die Hacke; erschöpft, hager. «Kannst du nicht heute nacht mit mir schlafen? Ich habe gerade meinen Tiefpunkt, und du könntest mir darüber hinweghelfen.»
    «Ich habe Martha für den Rest dieses Monats, Herzchen. Wir wollen doch keinen Ärger.»
    «Die Herrin wird nichts dagegen haben, und der auch nicht.» Sie wies mit dem Kopf auf Mr. Sam.
    «Aber Dawn. Wir wollen sehen, daß wir uns das nächste Mal bekommen.» Er ging weiter.
    Die Sklaven hatten ihre eigenen Sex-Regeln eingeführt, obgleich es natürlich mit jedem Neuzugang die üblichen Anfangsschwierigkeiten gab. Das System diente einzig und allein dem Überleben. Etwa ein Drittel der Männer und ein paar von den Frauen beteiligten sich nicht daran. Manchmal wollte eine Frau anfangs nicht mitmachen, tat es aber später, wenn sie sich eingewöhnt hatte. Die Männer waren gewöhnlich am Anfang dabei, verloren aber bisweilen später das Interesse. Ein Komitee stellte einen monatlichen Partnerplan auf. Ledige durften nicht ständig zusammen bleiben. Man hatte es versucht, und es hatte sich als unrichtig erwiesen, weil es Treuebrüche, Eifersüchteleien und Streit hervorgerufen hatte. Und einen Mord. Miss Benita hatte den Täter hängen lassen.
    Wer dabei sein wollte, richtete sich nach diesen Regeln oder machte erst gar nicht mit. Eine Ausnahme bildeten Verheiratete. Im Laufe der Jahre wurden mehrere Ehepaare eingeliefert, aber nur eine Ehe bestand noch. Auf Anordnung der Herrin hatte jede Frau in regelmäßigen Abständen für die Aufseher verfügbar zu sein. Dieser Anlaß trug entscheidend dazu bei, daß die Ehen zerbrachen. Miss Benita erlaubte keine Fortpflanzung, Gott sein Dank. Dr. Crosier zeichnete dafür verantwortlich, daß es keine Schwangerschaften gab. Er befand sich seit jenen Tagen auf der Pflanzung, als die ersten Sklaven eingeliefert worden waren und den Urwald gerodet, die ersten Pflanzen angebaut und die Gebäude errichtet hatten, und war dennoch der Vernünftigste von allen geblieben. Danny Chavasse wagte nicht daran zu denken, wie es in Limbo ohne Dr. Crosier aussähe.
    In der Mittagspause humpelte Danny den staubigen Pfad hinunter zu Dr. Crosiers bescheidenem Fertighaus, etwa hundert Meter von den Sklavenunterkünften entfernt, direkt neben der kleinen Kirche aus Holz. Sonntags und zweimal wöchentlich kam man hier zusammen und sang Spirituals, wenn man klug war. Miss Benita gefiel es, wenn ihre Sklaven dem altmodischen Klischee entsprachen, obgleich sie selbst noch nie ihren Fuß über die Schwelle des Kirchleins gesetzt hatte.
    Die Reaktion der Insassen von Limbo auf

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