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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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absolut. Er tastete nach ihrer Hand, um sie zustimmend zu drücken, und öffnete die Augen.
    Dinah hatte den Kopf angehoben und drehte ihn horchend zur Seite. Er sah, wie ihre Nasenflügel bebten, als sie den Geruch eines Mannes dicht neben sich wahrnahm. «Steve?» Ihre Stimme erstarb. Sie versuchte schwach, sich aufzusetzen, aber Martinez faßte sie am Haar und hielt sie nieder. Sie stieß bei seiner Berührung einen erstickten Schrei aus. Er sagte: «Okay, Gregg, fang jetzt an zu filmen. Ich lasse sie ein paar Sekunden zappeln.»
    Dann griff er wie selbstverständlich nach dem großen Kultmesser. Hinter ihm schien eine plötzliche Lichtveränderung einzutreten, ein unmerklicher Luftzug, irgendetwas, zu schnell für Colliers Wahrnehmungsvermögen. Die ausgestreckte Hand des Mannes zuckte und fiel schlaff herunter. Einen Augenblick noch stand er aufrecht. Dann, völlig unerklärlich, knickte er in der Hüfte ein, nach vorn, als wollte er Dinahs Bauch küssen. Collier sah den schwarzen Messergriff aus dem Nacken des Mannes herausragen, die Klinge war ganz eingedrungen. Dann sah er die enge Öffnung in der Wand dahinter und wußte zumindest, wo sich Willie Garvin befand.
    Modesty zog ihn zurück und flüsterte: «Geh um die Ecke, Steve.» Gleichzeitig hörte er Gregg ausrufen:
    «Hey, Martinez, was zum Teufel? Christus!»
    Als Collier sich gegen die Ecke hin zurückzog, sah er Modesty in den Lichtschein treten. Mit scharfer, deutlicher Stimme rief sie: «Sie sind umstellt. Lassen Sie die Waffe fallen, oder …» Sie warf sich in Deckung zurück, zugleich hallte das Dröhnen eines Schusses durch den Tempel. Collier erkannte, daß sie die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich gezogen hatte, um ihn von Dinah abzulenken. Er sah, wie sie an der Tempelwand emporhechtete, die eine Hand in dem Loch des Säulensplints, mit den Zehen in den Mauerspalten festgeklammert. Und gerade, als er um die Ecke verschwand, erreichte sie den Dachfirst und zog sich hoch.
    Dann erklang das dumpfe Geräusch rennender Füße im Tempel, das sich änderte, als der Mann durch den Ausgang jagte. Eine Pause, ein vorsichtiger weiterer Schritt, dann ein leiser Aufschlag, ein Handgemenge, das Klirren von über Stein schlitterndem Metall, ein keuchender Fluch.
    Modestys Stimme bellte: «Steve!» Er schoß hinter der Ecke hervor. Der Mann, der Gregg gerufen wurde, rollte sich gerade von der obersten Stufe der Pyramide fort. Er rappelte sich hoch und hastete die Stufen hinunter, ohne sich umzublicken. Modesty kam in diesem Augenblick auf die Beine, und Collier wußte, daß sie sich von der niedrigen Dachkante aus auf den pistolenbewaffneten Mann geworfen hatte. «Ich habe ihn nicht richtig erwischt», stieß sie hervor. «Aber er hat seine Pistole verloren. Such sie und bewach den Eingang!»
    Willie kam von der östlichen Tempelmauer her um die Ecke gehastet, ein Messer in der Hand. Er peilte von der Höhe der Treppe her die davonlaufende Gestalt an. Modesty rief ihm zu: «Behalt das Messer und paß auf Dinah auf. Es könnten noch mehr da sein.»
    Willie rannte weiter, durch den Eingang durch, und rief: «Es ist alles in Ordnung, Dinah. Wir sind hier.»
    Collier bekämpfte verzweifelt das Verlangen, zu ihr zu gehen, und blickte sich suchend um. Fast im selben Augenblick entdeckte er die Pistole, sprang hinzu und hob sie auf. Modesty jagte nun ebenfalls die Stufen hinab, und er versuchte, sich ins Gedächtnis zurückzurufen, was sie noch gesagt hatte, als sie ihn aufforderte, nach der Pistole zu suchen. «Wenn ich allein bin, bleibt der Saukerl vielleicht stehen, um mich noch schnell umzubringen …»
    Collier blickte die Treppen hinab und versuchte, die Entfernung abzuschätzen. Der Mann hatte schon die mittlere Terrasse erreicht und bewegte sich sehr schnell.
    Collier hörte, wie Modesty ihn anrief: «Nun stell dich mir ohne Pistole, du mieser Drecksack.»
    Der Mann blickte sich kurz um, dann blieb er stehen. Collier erschien er jetzt als ein schwarzer Schatten vor dem blassen Stein der Terrasse. Der Schatten wandte sich um, er spähte vorsichtig nach allen Seiten. Dann trat die Gestalt nach vorn, wartete, und plötzlich glitzerte eine Messerklinge im Mondlicht. Collier fühlte, wie er in einem Anfall von wilder Freude die Zähne fletschte – etwas, was er gewöhnlich nie tat. Der Mann da unten sah nur einen Verfolger, eine Frau.
    Sie hat ihn, frohlockte Collier. Sie hat den Schweinehund erwischt. Er sah ihren dunklen Schatten sich weiter die Stufen

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