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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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der
Treadmill
.
    Sie war Willies feste Freundin. »Wo hat sie ihn getroffen?«, erkundigte sich Modesty.
    »Bevor ich sie kennen lernte und bevor sie ihren Autounfall hatte, als sie noch mit dem
swinging set
verkehrte. Sie traf ihn, als er einen Sommer in Europa verbrachte, auf zwei, drei Partys, und er versuchte, mit ihr zu schlafen.« Willies Stimme wurde etwas höher und produzierte eine erstaunlich gute Imitation von Lady Janets weichem Akzent. »Ach, er überfiel mich mit dem Charme eines Omar Sharif, aber hinter seinem Blick lag etwas Erschreckendes, Willie. Die böse Lust an einem Katz-und-Maus-Spiel. Ich glaube, dieser Mann ist zutiefst verworfen.«
    Modesty wischte die Hände an einer Papierserviette ab und nickte. »Wenn Janet das sagt, dann ist es so.«
    Eine Weile schwiegen sie, dann meinte Willie: »Klar zur Wende.« Das Boot drehte auf einen südwestlichen Kurs, und Modesty duckte sich, während der Baum hinüberschwang. Als das Boot seinen Kurs gefunden hatte, sagte Willie: »Wie soll es weitergehen, Prinzessin? Angenommen, wir finden
Es
. Gehen wir damit zu Rahim und bieten es ihm im Austausch gegen das Mädchen an?«
    Sie zog die Schultern hoch, dann entspannte sie sich.
    »Keine Ahnung, Willie. Einmal versuche ich etwas Tugendhaftes zu tun, weil Dr. Giles Pennyfeather es so haben will, und schon sind wir mitten in einem schrecklichen Durcheinander, nicht?«
    Er grinste. »Genug, um jeden wieder zur Sünde zu verleiten.«
    »Ich versuche den letzten Wunsch eines Sterbenden zu erfüllen, und wohin führt uns das? Ach, zum Teufel mit Giles!« Sie starrte in ihr Weinglas und schwieg ein paar Sekunden. Dann meinte sie nachdenklich: »Anderseits, wenn wir das Mädchen herausbekommen könnten … schließlich war es sein letzter Wunsch.«
    »Vielleicht hat man sie längst weiterverkauft, wie du eben gesagt hast, Prinzessin.«
    Das war richtig. Manche Mädchen blieben nur ein paar Wochen in einem Harem. Hatte man genug von ihnen, gab man sie an den Meistbietenden weiter. Es gab genügend Mädchenhändler, die sich damit befassten. Natürlich sank der Preis bei jedem Weiterverkauf.
    Wenn Tracy June Pech gehabt hatte, war sie vielleicht bereits in einem schäbigen kleinen Bordell gelandet.
    Modesty trank den Wein aus und sagte: »Ich glaube, ich würde es gern versuchen.« Sie sah Willie fragend an. Es war ihre Art, Willie nie als gegeben hinzunehmen, obwohl sie seiner Hilfe so sicher sein konnte wie der aufgehenden Sonne.
    »Du kannst mit mir rechnen, Prinzessin«, sagte er und lehnte sich zur Seite, um die ferne Küste zu überblicken. »In diesem Fall werden wir nach Marokko zurückfahren.« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, und er hielt sich zurück, das Reizwort »Alâeddin« auszusprechen.
    Sie nahm die Auslassung zur Kenntnis, und er sah, wie sie einen Moment lang die Augen schloss und den Atem anhielt. Dann nickte sie. »Dort müssen wir beginnen. Irgendwo dort.«
    »Was geschieht mit dem Kerl in dem grünen Renault?«
    »Vielleicht ist es einer von Casanovas Leuten, die uns im Auge behalten. Oder es beschattet uns jemand, der mit der Ermordung von Georges Martel zu tun hat.
    Wer immer sie sind, irgendetwas wollen sie dringend haben.«
    »
Es?
«
    »Vermutlich, Willie. Und ich wäre sicher, dass es eine Verbindung zu El Mico gibt, wenn wir nicht selbst gesehen hätten, wie El Mico Bernard Martel umgebracht hat. Das ergibt keinen Sinn. Wenn er es auf
Es
abgesehen hat, dann konnte ihm nur der lebende Bernard helfen.«
    »Soll ich mich um den Kerl im grünen Renault kümmern? Ihn irgendwo in die Berge bringen, wo er einen langen Fußmarsch vor sich hat?«
    Sie überlegte, dann schüttelte sie den Kopf. »Nicht nötig. Sobald wir bereit sind, abzufliegen, können wir ihn leicht abschütteln, sodass er unseren Abflug erst merkt, wenn es zu spät ist.«
    »Die Flugkarten mit unseren anderen Pässen nehmen, und wenn es dunkel ist, mit dem Boot nach Ajaccio fahren? Und dann zum Flugplatz?«
    »So ähnlich.«
    »Wann willst du fahren, Prinzessin?«
    Ihre Schultern bewegten sich, und sie lächelte ein wenig verlegen. »Ich weiß nicht recht. Ich muss mich erst wieder zurechtfinden. Vielleicht ein wenig schlafen.«
    In einer seiner seltenen beruhigenden Gesten berührte er kurz ihr Knie. »Tu das, Prinzessin«, sagte er zärtlich.
    Sie ging, die Augen auf den Boden geheftet, vor dem großen, hageren Mann in den schmutzigen Kleidern her. Er saß auf einem Maultier.
    Unter dem zerrissenen Saum ihres

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