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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Männern geleitet wird, die gleichzeitig hochangesehene Industrielle sind. Früher haben sie nur Industriespionage betrieben, aber jetzt haben sie ihr Tätigkeitsgebiet ausgeweitet und schließen Verträge für jede Art von Verbrechen ab, einschließlich Mord, vorausgesetzt, es sind keine politischen Verbrechen. Sie setzen sehr erfahrene Leute ein, verlangen hohe Preise und behaupten, niemals zu scheitern.« Sie fand es unangebracht zu erwähnen, daß die Behauptung nicht ganz stimmte. Sie war in der Vergangenheit selbst in Konfrontationen mit Salamander Vier verwickelt gewesen, und zwar zu deren Nachteil, aber sie empfand gesunden Respekt vor ihrem Einfluß.
    Thaddeus Pilgrim sagte vertrauensvoll: »Diese Leute verlangen in der Tat hohe Preise für ihre Dienste. Ich denke, es wird Sie schockieren zu hören, daß sie von uns
fünfzigtausend Pfund
für einen einfachen Vertrag zur Ausführung eines abscheulichen Mordes an, lassen Sie mich nachdenken, ja, an Professor – äh – Stephen Collier und seiner charmanten Frau verlangen. Fünfzigtausend! Mrs. Ram ist der Meinung, wir hätten uns nach anderen Anbietern umsehen sollen, aber …« Er schüttelte den Kopf und lächelte nachsichtig. »Was ist Geld im Vergleich zu dem Vergnügen, der Befriedigung, der schlichten
Freude
, eine glückliche Zusammenarbeit mit Ihnen und Ihrem geschätzten Kollegen zu gewährleisten?«
    Einen Augenblick lang verursachte der Schock über die Worte Thaddeus Pilgrims einen Aufruhr in ihrem Gemüt, aber ihr Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Ohne Hast legte sie eine Hand auf das Knie, die Finger ausgestreckt und eng nebeneinander. Das war für Willie ein Signal, keine voreiligen Schritte zu unternehmen, denn sie spürte die Welle von Zorn, die in ihm aufstieg. »Sie glauben, unsere Zusammenarbeit würde dadurch gewährleistet, daß Sie die Colliers ermorden lassen?« fragte sie mild.
    »Oh nein, nein, liebe Dame«, protestierte Thaddeus Pilgrim mit onkelhafter Herablassung. »Indem ich es
nicht
tue, hoffe ich, eine beständige Freundschaft zwischen uns aufbauen zu können, und zu diesem Zweck benütze ich etwas, das man, wie ich meine, korrekterweise als eine Variation der Totmannschaltung beschreiben könnte.«
    Mrs. Ram beugte sich vor. »Das ist Methode, die für Eisenbahntriebwagen verwendet wird«, erklärte sie.
    »Fahrer muß Hebel halten, damit Zug fährt. Wenn er stirbt oder bewußtlos wird und Hebel losläßt, bleibt Zug stehen.«
    Den Blick auf Thaddeus Pilgrim gerichtet, fragte Modesty: »Eine Variation?«
    Der weiße Kopf nickte liebenswürdig. »Jeden Tag zu Mittag und um Mitternacht begebe ich mich in unsere Funkstation, um einen Funkspruch einer Salamander-Vier-Basis irgendwo in Europa zu empfangen. Durch Beantwortung dieses Funkspruchs mit einem bestimmten Codewort – ein Wort, das nur mir selbst bekannt ist, wie ich mich hinzuzufügen beeile – stelle ich sicher, daß Salamander-Vier-Ausführungsorgane innerhalb der nächsten zwölf Stunden Professor Collier und seine Frau
nicht
durch abscheuliche Methoden, beziehungsweise durch irgendeine Methode töten.
    Sollte ich
verabsäumen
zu antworten …« Die schlaffen Hände vollführten eine bestimmte Geste, »aus welchem Grund auch immer verabsäumen, Sie verstehen, dann wird automatisch die – äh – verschärfte Kaltstellung Ihrer Freunde erfolgen.«
    Thaddeus Pilgrim lächelte sanft, wandte den Kopf, und sein Blick schweifte von Zanelli auf Miss Johnson.
    »Ich glaube, Sie können nun auf die – hm – Feuerwaffen verzichten, meine lieben Kollegen«, meinte er.
    »Unsere neuen Freunde sehen sicherlich ein, daß die geringste unangebrachte Aktion ihrerseits, gleichgültig mit welchem Ergebnis, unausweichlich zur Liquidierung gewisser Personen führen muß, denen sie sich sehr stark verbunden fühlen.«
    Das war nur zu wahr, wie Willie Garvin, rasend vor Zorn, dachte, und er versuchte, die Wut zu verbergen, die ihn übermannte. In der nächsten Minute, der nächsten Stunde oder in den nächsten Tagen würde es sicherlich möglich sein, diesen abscheulich bösen Unmenschen und unzählige seiner Leute in einer Überraschungsaktion zu töten. Aber das würde auch schon alles sein, denn die Chancen waren zu ungleich verteilt.
    Er und Modesty würden sterben. Und was noch wichtiger war, auch Steve und Dinah. Er hörte Modestys Räuspern und drehte leicht den Kopf. Seit sie das Arbeitszimmer betreten hatten, schaute er sie nun zum ersten Mal direkt an, weil er wußte,

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