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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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vertrauenswürdig, denke ich.«
    »Dann können wir davon ausgehen, daß unser Standort weiterhin unbekannt ist.« Der fleischige Mundwinkel zuckte. »Ich würde annehmen, liebe Dame, daß Miss Blaise
zuerst
sichergestellt hat, daß ihre Freunde, die – äh – Colliers in Sicherheit gebracht wurden, und sie höchstwahrscheinlich über Funk, wenn ich Ihre eigenen Worte wiederholen darf, vom Blitz getroffen wurde, bevor sie weitere Informationen durchgeben konnte. Würden Sie bitte so gütig sein, alle unsere Mitglieder in diesem Sinne zu instruieren. Ich bin überzeugt, es wird dabei helfen, die Gefühle der Bestürzung zu zerstreuen, die, dessen bin ich sicher, nur
vorübergehend
sind. Sie sagen, daß einige der Waffen aus der Waffenkammer gerettet werden konnten?«
    »Mehr, als wir zuerst vermutet haben«, antwortete Mrs. Ram. »Völlig ausreichend für Durchführung des Hallelujah-Szenariums, falls Sie beabsichtigen, es fortzusetzen.«
    Die wäßrigen Augen weiteten sich. »Aber natürlich werden wir es fortsetzen, liebe Dame. Es liegt keine Schwierigkeit bei der Operation vor, da die Besatzung des Tankers
erwartet
, daß beim Treffpunkt aus dem Frachtschiff ein Zerstörungsteam an Bord kommt. Der Grund dafür, daß wir – äh – die Unannehmlichkeit auf uns genommen haben, Miss Blaise und Mr. Garvin zu engagieren, lag nicht darin, daß ihr Können, ihr sehr bemerkenswertes Können, wie man zugeben muß,
notwendig war
. Wir wollten einfach …« Er breitete die Arme weit aus, »aus ihnen einen integrierten Teil unserer kleinen Gemeinde machen.
Freunde
fürs Leben.«
    Sein Mund zuckte wieder. »Und auch ein äußerst interessantes Szenarium schaffen, natürlich.«
    Mrs. Ram entspannte sich ein wenig. »Was Zerstörung betrifft«, sagte sie, »wird Frayne neuen Plastiksprengstoff brauchen. Aber wir haben vier Tage Zeit, das zu arrangieren, so daß es kein Problem ist. Bleibt nur die Angelegenheit der raschen Eliminierung von Miss Blaise und Mr. Garvin.«
    »Rasch, aber nicht überstürzt«, sagte Thaddeus Pilgrim, etwas weniger abwesend als sonst. »Bis Tagesanbruch ist die Überwachung der Boote das wichtigste. Es braucht kein Versuch unternommen zu werden, unsere – äh – ehemaligen Gäste vor der Morgendämmerung zu suchen.«
    »Ich habe Leute schon dementsprechend instruiert, Doktor.« Er strahlte sie aus verschwommenen Augen an. »Man kann sich in allen Dingen auf Sie verlassen, liebe Dame. Ich bin sicher, daß die Suche bei Tageslicht nicht sehr schwierig sein wird. Miss Blaise ist, wie wir wissen, außer Gefecht gesetzt, wenn nicht gar tot, und auf jeden Fall gibt es keinen Ort, an dem sie sich lange verbergen können, und daher denke ich, daß wir uns auf eine baldige Erneuerung unserer Bekanntschaft gefaßt machen können.« Einen Augenblick lang zuckte das ganze große Gesicht in einem einzigen Krampf und verwandelte sich in eine blutleere boshafte Maske. Der Krampf löste sich, und Thaddeus Pilgrim starrte mit blicklosen Augen in die Schreckensvisionen, in denen sein Innerstes schwelgte.
    »Dann werden wir ein solches Szenarium entwerfen … ein solches Szenarium«, flüsterte er.
    Das Gewitter hatte eine Stunde gedauert, bevor es weitergezogen war. Willie Garvin lag am Rand der Klippen neben einigen niedrigen Sträuchern. Er war durchnäßt, aber ihm war nicht kalt, da die Luft noch immer warm und schwül war. Sein Bewußtsein konzentrierte sich auf ein Symbol: einen kleinen Käfer auf einem Stückchen schwarzen Stoff in einem Silberrahmen. Das war das Zeichen, das Sivaji ihm für die Steigerung von Stärke und Ausdauer in Notsituationen mitgegeben hatte. Durch seine Hilfe konnte Garvin seine Körperkraft weit über das normale Maß hinaus einsetzen.
    Sie lag immer noch bewußtlos neben ihm. Aber ihr Herz schlug kräftig, und ihr Atem ging regelmäßig.
    Willie vermutete, daß ihr Unterbewußtsein nun überhand genommen hatte und daß sie aus der Bewußtlosigkeit in eine Art von Trance gefallen war, in der ihre Lebenskräfte nach und nach wiederhergestellt wurden.
    Er öffnete die Augen und stand auf. Er fühlte sich jetzt sehr stark und hatte die Energie, die ihn nun erfüllte, ganz unter Kontrolle. Im blassen Mondlicht konnte man ungefähr zehn oder fünfzehn Meter weit sehen. Er öffnete den Plastiksack, riß den breiten Saum der Decke und einen länglichen Streifen in der Größe eines Handtuchs ab. Er entfernte die Zündvorrichtung von den Handgranaten, wickelte sie zusammen mit der Uzi,

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