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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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unmöglichen Orten wie hier zu suchen.«
    Willie seufzte. »Ich bin heute morgen etwas langsam beim Denken, Prinzessin. Tut mir leid.«
    »Du hast eine anstrengende Nacht hinter dir. Ich hab die ganze Zeit nur geschlafen. Hör zu, wie weit sind wir jetzt vom Hafen entfernt, Willie? Ich meine nicht, wenn man kreuz und quer marschiert, ich meine die Küste entlang?«
    Nach einer Weile lachte er, drehte sich um, stützte sich auf die Ellbogen und grinste im Halbdunkel auf sie hinunter. »Der alte Tarrant hat mir einmal gesagt, daß er glaubt, deine wertvollste Begabung sei die Fähigkeit, einfach zu denken, Prinzessin. Ich rechne, daß wir von dieser Höhle aus am Fuß der Klippen vierhundert Meter nach Westen marschieren können. Dann müßten wir noch einmal vierhundert Meter schwimmen, weil die Klippen ins Meer vorspringen. Aber dadurch würden wir zum südlichen Arm des Hafens gelangen, der aus übereinandergetürmten Felsen besteht, die eine Mole von ungefähr hundert Metern bilden. Wenn wir um deren Ende herumschwimmen, könnten wir die Boote
vom Meer aus
erreichen, nachdem Pilgrims Leute die Durchsuchung des Hafens beendet haben. Und das ist das letzte, was sie erwarten würden, schon gar nicht bei Tageslicht.«
    »Also … eine halbe Stunde von hier zum Hafen?«
    »So ungefähr. Dieser Teil ist ein bißchen riskant, aber nicht sehr. Das Haupthindernis könnte sein, daß sie vielleicht sämtliche Motoren betriebsuntauglich gemacht haben.«
    »Das haben sie höchstwahrscheinlich getan. Andererseits könnten sie sich sicher fühlen, wenn sie den Hafen erst einmal abgesucht haben, und die Boote wieder betriebsbereit machen. Wir müssen uns überraschen lassen. Wenn nicht, könnten wir die Jacht und das Sportboot in Brand stecken und den Motorsegler nehmen. Mit den kleinen Schlauchbooten werden sie uns kaum angreifen können.«
    Nach einer Minute des Schweigens erwiderte Willie: »Mir fällt nichts Besseres ein.«
    »In Ordnung, das wird also unsere generelle Vorgangslinie. Im Laufe der Ereignisse werden wir aber improvisieren müssen. Wo sind meine Kleider, Willie?«
    »Genau hinter uns, Prinzessin, auf dem trockenen Sand ausgebreitet. Sie werden trotzdem noch feucht sein, wenn du sie jetzt anziehst.«
    »Ich hab schon größere Probleme gehabt. Wir sollten jetzt noch eine Stunde schlafen. Ist es dir warm genug, oder möchtest du die Decke mit mir teilen?«
    »Ist nicht nötig.«
    »Also dann, eine Stunde.« Sie merkte, daß er still vor sich hin kicherte. »Was ist los, Willie?«
    »Ich versuch gerade, mir Steves Gesicht vorzustellen, wenn wir ihm erzählen, daß du vom Blitz getroffen worden bist.«
    Sie lachte leise. »Oh Gott. Er wird mich ausschimpfen, als wäre ich daran schuld gewesen.«
    Zwei Minuten später schliefen beide tief und fest.
    Kurz bevor die Stunde um war, wurden sie durch ein Motorengeräusch geweckt. Das war zweifelsfrei der Motor des Sportbootes, und sie waren sofort in Alarmbereitschaft, legten sich mit dem Kopf nach vorn flach auf den Boden und starrten zum Eingang der Höhle, hinter dem das Licht eines neuen Tages leuchtete. Das Geräusch wurde lauter, einige Sekunden später sahen sie etwa zweihundert Meter vom Strand entfernt das Sportboot, das mit hoher Geschwindigkeit die Küste entlangfuhr. Ein Mann in dunklem Hemd und blauer Schirmmütze stand am Steuer. Ein zweiter Mann ohne Kopfbedeckung suchte mit einem Fernglas vor den Augen die Küste ab, schaute aber in Richtung der Anhöhe der Klippen hinauf.
    Innerhalb von Sekunden war das Boot außer Sichtweite, und das Geräusch des Motors verebbte. Modesty seufzte erleichtert und entspannte sich. Willie setzte sich auf, und sie hörte ein metallisches Klicken, als er das Magazin von der Uzi entfernte. »Was meinst du, Willie?« fragte sie.
    »Ich glaube, man hat sie auf eine rasche Rundfahrt um die Insel geschickt, um uns aufzuspüren. Wenn wir an irgendeiner anderen Stelle der Küste gewesen wären, hätten sie Glück gehabt und eine Menge Zeit gespart.«
    »Das glaube ich auch. Und das ist eine gute Nachricht. Denn wenn sie zum Hafen zurückkommen, werden sie kaum den Motor des Sportbootes außer Betrieb setzen.«
    Er zog eine Grimasse und sagte: »Nun zur schlechten Nachricht, Prinzessin. Die Uzi ist zerbrochen. Ein Sprung im Abzug, denke ich. Muß schlecht aufgefallen sein, als ich sie über die Klippen warf, obwohl sie in der Decke eingehüllt war. Alles, was wir jetzt haben, sind deine Pistolen und die zwei Handgranaten.« Sie drehte

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