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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Kykladen, aber ich weiß den Namen nicht.«
    »Es ist Kali… warte eine Minute. Kalivari. Ja.« Er schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. »Nun laufen bei mir zwei verschiedene Arten von Gedächtnis parallel. Ich dachte, das hier wäre das Hauptquartier des Netzes und jedermann hier wüßte, daß du … daß du von Delilah gequält und getötet worden bist.« Er hielt inne und starrte sie an. »Delilah? Aber sie … sie existiert nicht, nicht wahr? Menschenskind, die haben mich darauf gedrillt, sie zu töten – das stimmt. Nur haben sie ihren Namen mit deinem Aussehen kodiert, Prinzessin!«
    Er rieb sich die Stirn. »Wart einen Moment, es ist ein bißchen verschwommen. Nein, Jan ist mir eingefallen.« Das Bild Lady Janet Gillams stand plötzlich und deutlich vor seinen Augen. »Ach, diese Scheißkerle! Sie haben
deinen
Namen mit Bildern von Jan kodiert. Ja, das stimmt. Und ich erinnere mich daran, daß es nicht ganz zusammengepaßt hat, weil es mir vorkam, ich hätte Erinnerungen daran, mit dir geschlafen zu haben, und ich wußte, daß das nicht stimmte.«
    Sie erwiderte: »Bilder von mir, Bilder von Jan, Mord, Kidnapping und erstklassige Gehirnwäsche – da stehen mächtige Leute dahinter, Willie. Wer sind sie? Wenn sie dich eingesetzt haben, um mich zu töten,
muß
ein Rachemotiv vorliegen, also müßten wir sie eigentlich kennen.«
    Er dachte einen Augenblick nach. »Es wird dir wahrscheinlich seltsam vorkommen, aber ich glaube nicht, daß wir sie kennen, Prinzessin. Nicht zuletzt, weil die Hauptakteure hinter den Kulissen bleiben. Jetzt laß mich überlegen … der Kerl, den ich am öftesten gesehen habe, war der, den ich für Garcia gehalten habe. Das kommt mir nun verrückt vor. Er schaut wie ein großer Teddybär aus, ist wie ein Mönch angezogen und hat nichts mit dem alten Rafa gemeinsam. Oh mein Gott –
ja

    Er drückte ihre Hand sehr schmerzhaft. »He, nicht so fest.«
    »Was? O Gott, tut mir leid, Prinzessin. Aber … er ist der, der die Gehirnwäsche vorgenommen hat. Ich kann ihn jetzt hören, wieder und wieder und wieder, während wer anderer Dias auf die Leinwand geworfen hat.« Er biß sich auf die Lippen und schloß in einem angestrengten Versuch, sich zu erinnern, die Augen.
    »Mir fällt sein wirklicher Name nicht ein. Vielleicht hab ich ihn nie gehört … aber wenn dieser elende Bastard mir jemals nahe genug kommt, ist er tot.«
    »He, Willie. Entspann dich bitte. Bitte!« Sie rieb seine Hand und sah, daß er die Spannung langsam von sich gleiten ließ. »Natürlich, Prinzessin«, erwiderte er sanft. »Ich laß mich nicht kleinkriegen. Ich werde nicht alle unsere Chancen vertun. Aber der, den ich für Garcia gehalten habe, der hat so mit meinem Verstand herumgepfuscht, daß ich dich beinahe getötet hätte. Wenn ich das also alles überleben sollte, wird er tot sein.«
    »Darüber zerbrechen wir uns später den Kopf, Willie. Was mir auffällt, ist, daß diese Leute darüber Bescheid wußten, daß Garcia einer unserer Spitzenmänner im Netz war. Sie müssen ein verdammt gutes Dossier über uns haben. Glaubst du, daß dieser Garcia-Ersatz hier der Kapo ist?«
    Wieder überlegte er, bevor er zögernd antwortete:
    »Nein … es gibt da einen, den ich kaum gesehen habe. Angezogen wie ein Mönch, genau wie der Garcia-Kerl. Nicht jung. Großes Gesicht, sonderbare Augen, verschwommener, aber unheimlicher Blick.« Willie fuhr sich mit gespreizten Findern über den Kopf. »Weiße Haare, die wie ein Heiligenschein abstehen.« Er spürte, daß Modesty zusammenzuckte, und sah sie an. »Du kennst ihn?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das nicht. Aber es paßt auf eine Wahrnehmung, die Dinah im Landhaus gehabt hat, kurz bevor Molly getötet wurde und du gekidnappt. Steve hatte gerade das Wort ›hypnotisieren‹ verwendet … das muß der Auslöser gewesen sein. Es war eine dieser gruseligen Wahrnehmungen, als ob jemand über dein Grab geht. Hatte nichts mit Hellsehen zu tun. Nur diese flüchtige Wahrnehmung eines Mannes mit einem Heiligenschein.«
    Nach einer Weile sagte Willie: »Der da ist kein Heiliger.«
    »Das glaub ich dir. Wie viele Leute sind hier, Willie, und wer fällt dir noch im besonderen ein?«
    Er rieb sich das borstige Kinn. »Ich habe in einer Art von Traum gelebt, Prinzessin«, meinte er entschuldigend. »Hab mich kaum für irgend etwas interessiert außer …« Er zuckte die Achseln, »zu trainieren, um Delilah zu töten. Aber ich glaube, daß alles in allem vielleicht dreißig oder

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