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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Maude nach Athen begleite? Weng hält im Penthouse die Stellung für eventuelle Funknachrichten, und ich bin dort eigentlich überflüssig.«
    Tarrant sah das Mädchen mit fragend erhobenen Augenbrauen an. »Maude?«
    Sie überlegte eine Weile und antwortete dann: »Ja, Sir. Es würde die Zusammenarbeit mit Krolli sicher erleichtern, weil sie alte Freunde sind, und wir hätten eine Kraft mehr.«
    Danny schnitt eine Grimasse. »Nur für Handlangerdienste, fürchte ich. Ich bin kein Kämpfer, Maude, das weißt du.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Spielt keine Rolle, Danny. Solche Aufträge beinhalten in den seltensten Fällen Kämpfe Mann gegen Mann, und wir suchen schließlich nach Informationen, nicht nach Unannehmlichkeiten.«
    Sie lächelte ein wenig. »Wenn eine Frau in die Sache verwickelt ist, wüßte ich niemanden, der uns von größerem Nutzen sein könnte als du.«
    Collier bat: »Nehmt mich mit. Ich bin zwar auch keine Kämpfernatur und habe nicht einmal Dannys nützliches Talent, aber ich kann euch sicher etwas abnehmen. Mit Modesty und Willie hab ich bereits zwei ziemlich angsteinflößende Abenteuer hinter mich gebracht, kann also von mir behaupten, Erfahrung zu haben.«
    Tarrant und Danny Chavasse fingen gleichzeitig zu sprechen an, und Danny überließ dem älteren mit einem zustimmenden Nicken das Wort. »Sie werden
nicht
nach Athen fahren«, sagte Tarrant energisch. »Sie werden zu Ihrer Frau nach Hause gehen und gut auf sie aufpassen. Allmächtiger, Menschenskind, falls –« Er korrigierte sich, »wenn Modesty zurückkommt, hätte ich sicher nicht den Mut, ihr gegenüberzutreten, falls ich Ihnen jetzt erlaubte, ein Risiko einzugehen. Ich bin sicher, Chavasse ist derselben Ansicht.«
    »Das bin ich«, meinte Danny heftig. »Wenn etwas passiert und Dinah allein zurückbleibt – sei doch nicht völlig verrückt, Steve.«
    Collier sank in den Stuhl und wollte einen Protest murmeln, aber Tarrant ignorierte ihn und wandte sich an Maude. »Es stehen Ihnen sämtliche Einrichtungen zur Verfügung. Treffen Sie bezüglich der Funksprüche Ihre Vereinbarungen. Sie wissen, daß dies keine offizielle Mission ist?«
    »Ja, Sir. Ich habe Urlaub. Wie lange?«
    »So lange Sie brauchen. Noch Fragen?«
    »Nein, Sir.«
    »Also dann an die Arbeit. Nehmen Sie Mr. Chavasse lieber gleich mit, damit Sie gemeinsam Ihre Vorbereitungen treffen können. Heute abend sind Sie in Athen.«
    »Ja, Sir.«
    Als die beiden gegangen waren, stand Tarrant auf und öffnete eine Vitrine. »Sie sind deprimiert, erschöpft und spüren den Zeitunterschied«, sagte er zu Collier.
    »Ich gebe Ihnen jetzt einen Drink, und dann werden ich Sie nach Hause bringen.«
    »Den Drink nehme ich dankend an, aber Begleitschutz brauch ich keinen«, erwiderte Collier müde. »Das weiß ich. Ich möchte nur Dinah sehen, was immer ein Vergnügen für mich ist, und mit ihr sprechen. Ich bin mir durchaus darüber im klaren, daß Sie glauben, Sie müßten irgend etwas Positives leisten, und ich vermute, daß auch Dinah dieser Meinung ist – und schließlich haben Sie ja auch schon etwas getan, das Ergebnis Ihrer Sitzung mit Luzifer ist doch sehr ermutigend. Aber ich möchte, daß Dinah von mir selbst hört, daß Sie jetzt nichts mehr tun können außer zu warten und zu hoffen. Um ihretwillen dürfen Sie sich auf nichts mehr einlassen. Das werden wir Dinah natürlich nicht sagen, aber Sie müssen jetzt vor allem auf sie Rücksicht nehmen. Zweifellos würden auch Modesty und Willie zuallererst an sie denken, das wissen Sie so gut wie ich.«
    Collier nahm das angebotene Glas. »Ich weiß«, sagte er düster. »Aber das macht es nicht leichter.«
    Nicht einmal dreitausend Kilometer entfernt saß Dr. Thaddeus Pilgrim an seinem Schreibtisch. Auf diesem befanden sich ein Käfig mit einer weißen Maus, eine Tasse völlig ausgekühlten Kaffees und eine offene Akte, in der er gerade gelesen hatte. Er nahm den Block zur Hand, auf dem schon die Worte »Salamander Vier« standen, und schrieb nun darunter: »Professor Stephen Collier und Gattin«.

11
    Willie Garvin schnallte den Brustharnisch an Modestys Schulterschutz an und trat einen Schritt zurück, um sie zu betrachten. Die kleinen Bronzeplatten ihres knielangen Hemdes, das unzählige Falten warf, erzeugten ein dumpfes, metallisches Geräusch, als sie sich schnell umdrehte und ihren rechten Arm ausstreckte, um ihre Bewegungsfreiheit zu überprüfen. Es war der Vormittag ihres sechsten Tages in der Zelle, und beide

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