Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
dumm«,
meinte sie. »Ein bißchen wirr im Kopf, aber gar nicht dumm.«
    »Seltsam, aber es spricht
wirklich eine Menge für Carols Version«, sagte ich und wartete auf die
Explosion am anderen Ende.
    »Ich habe Sie als Katalysator
engagiert, Boyd«, sagte sie jedoch nur kühl. »Und dieser Rolle sind Sie
wahrhaftig gerecht geworden. Haben Sie inzwischen Neues von Nelson Pembroke
gehört ?«
    »Keinen Ton.«
    »Das kommt noch«, versicherte
sie. »Nelson vergibt Ihnen nie. Am gesündesten für Sie wäre es, wenn Sie Ihren
Koffer packen und morgen früh die erste Maschine nach New York nehmen würden .«
    »Das hat auch Pembroke mir
geraten«, sagte ich. »Ist es wirklich Ihr Wunsch ?«
    »Ich habe Sie da in einen
ziemlichen Schlamassel hineingezogen«, antwortete sie. »Wenn Sie jetzt
aussteigen wollen, würde ich Sie nicht daran hindern .«
    »Wie gesagt, würde ich gern
noch den Mörder Ihres Mannes auf spüren«, lehnte ich ab. »Und ich hoffe sehr,
daß nicht Sie es sind, Louise, denn das würde unsere Beziehungen stark trüben .«
    »Also gut«, meinte sie,
»bleiben Sie am Ball .«
    »Und was soll ich unternehmen ?«
    »Meiner Schätzung nach brauchen
Sie gar nichts zu tun. Der ganze Wirbel, den Sie veranstaltet haben, muß jetzt
jeden Augenblick auf Sie zurückschlagen .« Damit legte
sie auf.
     
     
     

9
     
    Santo Bahia erwachte zu einem
neuen heißen Tag mit wolkenlosem Himmel und einer Hauptstraße voll hummerrot gebrannter
Touristen. Ich fuhr zu der exklusiven neuen Siedlung hinaus, wo die Townleys ihr harmonisches Ehenest hatten. Als ich dort ankam, war es kurz nach elf Uhr, und damit hatte ich ihnen
genug Zeit gelassen, einander totzuschlagen. Der überlebende Teil mochte jetzt
in der rechten Stimmung für eine kleine Plauderei sein.
    Marsha Townley öffnete mir mit strahlendem, sattem Lächeln die Haustür. Sie trug einen
leuchtend gelben Bikini, der ihre Sonnenbräune und noch andere Details
hervorhob.
    »Tag, Danny«, sagte sie.
»Möchten Sie Kaffee ?«
    »Warum nicht ?« antwortete ich halb geblendet.
    Sie führte mich ins Wohnzimmer
und bat mich, mir einen gemütlichen Platz auszusuchen; dann verschwand sie in
Richtung Küche. Ich hatte die erste Zigarette des Tages halb aufgeraucht, als
sie mit dem Kaffeetablett wieder erschien. Sie ließ sich mir gegenüber nieder
und strahlte mich wieder so satt an. Ich bemerkte, daß ihre Unterlippe
geschwollen war, als hätte jemand die ganze Nacht lang daran genagt.
    »Ich hatte noch gar keine Gelegenheit,
mich bei Ihnen zu bedanken, Danny«, begann sie. »Als wir zum Haus zurückkamen,
waren Sie schon weggefahren .«
    »Mir war plötzlich eine
dringende Verabredung eingefallen«, sagte ich. »Sind Sie — äh — gut
zurechtgekommen ?«
    »Wunderbar«, strahlte sie, »einfach
wunderbar .«
    »Sie haben also niemanden
erschossen ?«
    Ihr Lächeln wurde träge. »Das
hatte ich auch gar nicht vor. Ich wollte nur sicherstellen, daß Greg nie wieder
auf die Idee kam, einen Wochenurlaub im Bordell zu machen. Ich glaube, das hat
er jetzt kapiert .«
    »Wo ist er denn ?«
    »Er zieht sich an. Heute morgen fühlt er sich etwas benommen. Wir haben eine
ereignisreiche Nacht verbracht .« Sie machte ein
zufriedenes Gesicht. »Er ist jetzt überzeugt, daß er daheim sehr viel besser
bedient wird als in der Fremde .«
    »Herzlichen Glückwunsch«,
murmelte ich.
    »Es hat sich alles wunderbar
gefügt«, strahlte sie. »Greg hat mein Taschengeld verdoppelt, und wenn er das nächstemal auf Geschäftsreise geht, nimmt er mich mit .«
    »Das reinste Idyll.« Ich nippte
an meinem Kaffee.
    »Und alles habe ich Ihnen zu
verdanken, Danny«, gurrte sie. »Wenn Sie mir nicht die Wahrheit über Gregs
Aufenthalt erzählt hätten, wäre es nie zu diesem wunderbaren Arrangement
zwischen uns gekommen .«
    »Haben Sie Eloise noch gesehen ?«
    »Wir mußten ja ins Haus zurück,
um Gregs Kleider zu holen«, berichtete sie gemütlich. »Es war ziemlich komisch
— diese stramme Walküre warf einen einzigen Blick auf mich, und schon rannte
sie schreiend davon .«
    »Verständlich.«
    Wir tranken unseren Kaffee aus,
dann sah sie mich leicht ungeduldig an. »Also, vielen Dank für Ihren Besuch,
Danny«, sagte sie und erhob sich. »Und auch für alles andere.«
    »Ich hatte gehofft, Ihren Mann
zu sprechen«, sagte ich höflich.
    Sie kniff die Augen zusammen.
»Weshalb?«
    »Sein Kommentar könnte mir
weiterhelfen .«
    »Über seine Woche bei den Huren ?« fauchte sie.
    »Nein, nicht

Weitere Kostenlose Bücher