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Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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rannte
mit freischwingenden Brüsten zur offenen Haustür und hindurch. Fünf Sekunden
später, aber kräftig aufholend, kam Greg Townley .
Auch er war nackt, sein Schmerbauch wippte wie ein Trampolin beim Laufen, und
in seinen Augen stand die nackte Angst. Dichtauf folgte Marscha Townley mit rauchendem Revolver. Sie drückte noch
einmal ab, und ich duckte mich instinktiv. Townley stieß ein hohes Jaulen aus und machte einen letzten verzweifelten Satz durch
die Tür. Die Kugel riß ein Loch in die Wand und bestäubte ihn zum Abschied mit
weißem Putz.
    »Verdammter Hurenbock !« kreischte Marsha, die wie eine düsengetriebene Furie die
Treppe heruntergerast kam. »Ich schieß dir die Eier weg! Dann kannst du nicht
mehr mein Geld verficken !«
    Wenn ich wirklich intelligent
gewesen wäre, hätte ich wohl vorher ihre riesengroße Handtasche näher
untersucht, aber dazu war es jetzt zu spät. Allerdings fürchtete ich bei ihrer
Zielgenauigkeit nicht allzusehr um das Leben der
Opfer. Auch Marsha verschwand an mir vorbei durch die Tür, und plötzlich wurde
es wieder still im Haus. Draußen zwischen den Felsen würde ihr schon irgendwo
der Dampf ausgehen, und außerdem war ihr Rachefeldzug nicht meine
Angelegenheit. Deshalb wandte ich mich um und ging wieder in das kleine
Apartment hinauf, wo ich allerdings Louise d’Avenzi nicht mehr antraf. Beide
Zimmer und das Bad waren leer. Nicht weiter überrascht kehrte ich ins Wohnzimmer
zurück und sah nach Eloise.
    »Um Gottes willen, wer hat da
geschossen ?« fragte sie mit bebender Stimme.
    »Marsha holt sich ihren Mann
zurück«, berichtete ich. »Aber machen Sie sich keine Sorgen, sie schießt
miserabel .«
    »Sie sind zwar der letzte, den ich
gern um einen Gefallen bitte«, knirschte sie, »aber würden Sie mich wohl von
diesem Stuhl losbinden ?«
    »Gewiß.« Ich befreite ihre
Hand- und Fußgelenke. Schwerfällig stand sie auf und rieb sich die
abgestorbenen Glieder.
    »Sagen Sie Louise, sie soll
mich im Hotel anrufen«, verabschiedete ich mich. »Mir sind die Befehle
ausgegangen, und schließlich ist sie meine Auftraggeberin .«
    »Haben Sie sie gesehen ?«
    »Unter der Dusche«, nickte ich.
»Aber jetzt hat sie sich offenbar davongemacht .«
    »Ich werde es ihr ausrichten.
Aber Sie sind ein Narr, Boyd. Sie haben wahrscheinlich alles verpatzt !«
    Ich erreichte meinen Wagen
gerade in dem Augenblick, als Chuck die ersten Lebenszeichen von sich gab; er
zuckte und stöhnte schwach. Was Marsha und die anderen betraf, so sollten sie
selbst sehen, wie sie nach Hause kamen. Wenn sie die ganze Strecke zu Fuß
flitzen mußten, konnte das nur eine Fremdenattraktion mehr für Santo Bahia
werden.
    Als ich das Hotel betrat,
merkte ich, wie hungrig ich war. Deshalb aß ich in der Grillstube zu Abend und
genehmigte mir dann noch einen Drink auf meinem Zimmer. Zehn Minuten später
läutete das Telefon.
    »Ich möchte Sie am liebsten
erwürgen !« sagte eine stahlharte Stimme. »Was, um
alles in der Welt, wollten Sie damit bezwecken? Mein Haus zu ruinieren? Ich
mußte Eloise mit einer Handvoll Beruhigungstabletten füttern und ins Bett
packen, und dieses arme Kind, das über die ganze Steilküste gejagt wurde, hat
immer noch Schreikrämpfe !«
    »Man nennt das
Eigeninitiative«, stellte ich munter fest. »Ich habe mir gedacht, daß Sie
entschiedene Maßnahmen von mir erwarten, Louise, nur leider haben Sie mir nie
genau erklärt, welche !«
    »Es war von entscheidender
Wichtigkeit, daß Greg Townley eine Woche aus dem
Verkehr gezogen wurde«, sagte sie. »Und die sicherste und einfachste Methode
dazu war ein Gratisurlaub mit meinen Mädchen. Aber Sie haben jetzt
wahrscheinlich alle meine Pläne durchkreuzt !«
    »Eloise hat es fast genauso
formuliert wie Sie«, stellte ich fest.
    Ihr Atem klang mühsam
beherrscht. »Ich beginne zu glauben, Mr. Boyd, daß ich für Sie keine Verwendung
mehr habe .«
    »Oh, ich würde aber gern noch
ein bißchen bleiben und erfahren, wer Ihren Mann nun wirklich ermordet hat«,
meinte ich.
    »Denken Sie da an jemand
bestimmten ?«
    »Jeder, mit dem ich sprach,
hält Sie für die Spitzenkandidatin«, antwortete ich fröhlich. »Nur Carol Dorcas nicht.«
    »Und was glaubt Carol ?«
    »Daß Sie ein lesbisches
Verhältnis mit Eloise haben«, sagte ich sachlich. »Eloise hat Ihnen zuliebe
Ihren Mann umgebracht, und aus Dankbarkeit haben Sie sie als Teilhaberin
aufgenommen und lassen sie in Ihrem Haus ein Erstklassebordell führen .«
    »Diese Carol ist nicht

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