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Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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atmete heftig, machte aber ein hochzufriedenes Gesicht.
    »Damit sitzt sie hier lange
genug fest, damit ich den Bastard oben umbringen kann«, sagte sie. »Wie Sie mit
dem Rausschmeißer fertiggeworden sind, Danny, hat mir gefallen. Hoffentlich ist
er tot .«
    »Er lebt noch«, meinte ich,
»aber er wird sich eine ganze Weile nicht mehr für uns interessieren .« Mit einem Blick auf die Tränen, die Eloise noch immer
übers Gesicht liefen, fragte ich: »Was war das eigentlich, was Sie ihr da in
die Augen gesprüht haben ?«
    »Ganz billiges
Toilettenwasser«, antwortete sie. »Es brennt fürchterlich, richtet aber weiter keinen
Schaden an. Sie wird noch eine Weile weinen, bis es fortgespült ist. Später,
wenn ich oben fertig bin, kriegt sie noch einmal Grund zum Heulen. Aber eines
nach dem anderen. Danny, ich gehe jetzt hinauf. Wollen Sie mitkommen ?«
    »Brauchen Sie mich ?«
    »Nein. Ich dachte nur, Sie
sehen vielleicht gern zu .«
    »Dann bleibe ich lieber hier
unten. Wenn’s oben kritisch wird, rufen Sie mich .«
    »Wie Sie wollen .« Vor sich hinsummend verließ
Marsha das Wohnzimmer. Ich verspürte Mitleid mit der immer noch weinenden Eloise,
deshalb ging ich zur Bar hinüber, tauchte mein Taschentuch in kaltes Wasser und
wischte ihr damit vorsichtig Augen und Gesicht.
    »Brennt es noch ?« erkundigte ich mich.
    »Nicht mehr.« Vor dem Gift, das
mir aus ihrem Mund entgegentroff, wich ich einen Schritt zurück. »Sie haben es
ihr gesagt, nicht wahr ?«
    »Daß ihr Mann sich seit einer
Woche hier amüsiert ?« Ich überlegte. »Ja, jetzt
erinnere ich mich: Ich muß wohl so eine Andeutung gemacht haben .«
    »Wissen Sie was ?« fragte sie. »Irgendwie kann ich ihr keinen Vorwurf daraus
machen. An Marshas Stelle hätte ich wahrscheinlich genauso reagiert. Aber Sie!«
Sie holte zischend Atem. »Sie haben alles ruiniert, Sie strohköpfiger,
heilloser Idiot !«
    »Mein Problem war, daß ich nie
wußte, worum es eigentlich ging«, sagte ich. »Zwar lichten sich die Schleier
allmählich, aber klar sehe ich deshalb noch lange nicht .«
    »Auf Ihrem Grab werde ich vor
Freude tanzen«, fauchte sie.
    »Hoffentlich im selben Aufzug
wie jetzt«, schlug ich vor. »Er ist so sexy wie eine alte französische Pornopostkarte .«
    Sie warf mir solchen Unflat an
den Kopf, daß ich mich lieber zurückzog und mir das restliche Haus ansah. Es
gab ein elegantes Speisezimmer, eine luxuriöse Küche, und dann kam ich in ein
Schlafzimmer, das offenbar Eloise gehörte, nach dem riesigen Himmelbett zu
schließen. Ein kleines komplettes Apartment mit Wohn-, Schlaf- und Badezimmer
schloß sich an. Es war leer, nur aus dem Bad drang das Geräusch fließenden
Wassers.
    Deshalb öffnete ich die Tür und
sah hinein. Das Plätschern kam aus der Dusche. Ich schob die milchgläseme Trennwand beiseite und genoß den Anblick
dahinter. Sie drehte mir den Rücken zu und hatte mein Eintreten offenbar
überhört. Blonde feuchte Strähnen ringelten sich unter der Badekappe hervor,
über die festen runden Hinterbacken und die langen Schenkel perlten Tropfen.
Ich konnte nicht widerstehen und langte danach. Sie schrie auf, fuhr zu mir
herum, aber als sie mich erkannte, hielt sie wie versteinert inne. Nur die
vollen Brüste hüpften noch.
    »Na, so etwas«, sagte ich
erfreut, »wenn das nicht Shirley Spindelross ist! Wie geht’s denn so, Shirley ?«
    »Sie Idiot !« fuhr sie mich an. »Ich hätte einen Herzschlag bekommen können! Was wollen Sie
hier, Boyd ?«
    »Ich dachte mir schon, daß Sie
nicht weit weg sein können«, meinte ich. »Kein General läßt seine Truppen lange
allein .«
    »Sie sind unmöglich !« fauchte sie. »Verschwinden Sie endlich, damit ich mich
anziehen kann .«
    »Okay«, gab ich nach. »Aber
dann reden wir ernsthaft miteinander .«
    Sie wandte sich ab, drehte den
Wasserhahn zu, und da wurde die plötzlich eingetretene Stille durch den Knall eines
fernen Schusses unterbrochen.
    »Himmel, was war das ?« Louise d’Avenzi sah mich aus schreckgeweiteten Augen an.
    »Eine gute Frage. Vielleicht
sollte ich mal nachsehen .«
    Ich rannte durch das Apartment
zur Vorderseite des Hauses und hörte unterwegs einen zweiten Schuß fallen. Als
ich die Diele erreichte, kam ich gerade rechtzeitig für den Festzug. Er bewegte
sich ziemlich schnell: vorneweg sprang eine verzweifelte Blondine die Treppen
hinunter, die nur einen BH am Leibe trug, und auch der war dem Stress nicht
gewachsen; beim letzten Sprung seiner Trägerin platzte er auf, und sie

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