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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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waren.“
    Er lächelte zerknirscht. „Nun, ich würde Ihnen jetzt gerne erzählen, ich wäre mit einem Haufen interessanter Leute etwas trinken gewesen, aber in Wirklichkeit war ich alleine zu Hause und hab gelesen. Zeugen gibt’s leider keine.“
    Jenny lächelte verständnisvoll. „Reine Formsache. Das war’s dann auch schon. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben.“
    „ Es war mir ein Vergnügen Frau Kommissarin. Ich bringe Sie noch zur Tür.“
    Jenny stand noch einen Augenblick in der Einfahrt und genoss die Sonne. Viel war ja nicht rausgekommen bei dem Gespräch. Konnte oder wollte er ihr nicht mehr erzählen? Und sprach die Tatsache, dass er kein Alibi hatte, für oder gegen ihn? Sie runzelte die Stirn. Irgendjemand musste doch weitere Informationen über Manuela Wagner haben. Wo war nur diese Mitbewohnerin? Sie zückte ihr Handy und wählte die Nummer des Kommissariats.
    „ Hi Sascha, ich bins. Hast du irgendwas rausbekommen über Manuela Wagners Mitbewohnerin oder deren Freund? Ah? In Niederrad wohnt er. Dann gib mir doch mal die Adresse. Ich fahr gleich hin, ist ja nicht weit von hier. Danke dir.“ Na ein Glück. Die Eltern der Mitbewohnerin hatten in den Unterlagen ihrer Tochter Handynummer, Name und Adresse ihres Freundes gefunden. Das Handy war zwar ausgeschaltet, aber vielleicht waren sie ja bei ihm zu Hause.
    Über die Niederräder Landstraße an der Rennbahn vorbei gelangte sie nach Niederrad und bog Richtung Uniklinik ab. Sie fand auf Anhieb die richtige Straße und auch gleich das richtige Haus mit, es war kaum zu fassen, einem Parkplatz direkt vor der Tür.
    An der Eingangstür waren etwa zwanzig Klingelschilder, von denen nur zwei oder drei deutsche Namen trugen. Einer davon war der gesuchte, Frank, in der obersten Reihe. Mit einem Stoßgebet, dass das Haus einen Aufzug haben möge, klingelte sie. Nach einer schier endlosen Zeit wurde der Türöffner betätigt.
    „ Ganz oben“, klang eine Stimme durchs Treppenhaus. War ja klar. Seufzend stieg sie die Stufen empor, fünf Stockwerke, naja, das lieferte ihr zumindest eine Ausrede, mal wieder aufs Walking zu verzichten.
    Im fünften Stock roch es nach abgestandenem Essen und ungewaschener Kleidung. Der Flur, von dem vier Eisentüren abgingen, war dunkel und schmutzig.
    Während sie noch versuchte, das nächstgelegene Türschild zu entziffern, öffnete sich die hinterste Tür und der Kopf eines jungen Mannes, geziert mit einer schrill bunten Punkfrisur, schaute heraus.
    „ Was wollnsn?“
    Jenny wühlte in ihrer Hosentasche nach ihrer Marke. „Herr Wagenschmidt? Ich suche Ihre Freundin, Frau Riedel. Man hat mir gesagt, ich könne sie eventuell hier finden.“
    „ Wer sagtn sowas?“
    „ Ihre Eltern.“
    „ Ach die. Na dann kommse mal rein, wenn’s sein muss. Aphrodite, da is jemand für dich!“
    Aphrodite? Nach Jennys Informationen hieß die Gesuchte Brigitte. Vorsichtig betrat sie den Flur der Wohnung, in der es nach abgestandener Luft und Hasch roch. Der Junge war durch eine Tür am anderen Ende verschwunden und sie folgte ihm vorsichtig.
    Die Tür führte in ein Wohnzimmer, das so vollgestellt und unaufgeräumt war, dass Jenny einen Moment brauchte, um das junge Mädchen zu erkennen, dass sich zwischen einem Berg Kissen auf der Couch fläzte. Sie war komplett schwarz gekleidet, weiß wie die Nacht und grellschwarz geschminkt. Gruftis, Jenny seufzte.
    „ Hi“, grüßte sie höflich und zückte ihren Ausweis, den das Mädchen nur verständnislos anstarrte.
    „ Die is von der Polente“, bemerkte der Junge hilfreich. „Deine Eltern hamm sie geschickt.“
    Das schien zu dem Mädchen durchzudringen.
    „ Ach die, was wolln Sie denn von mir? Ich bin über achtzehn, die können mich nicht mehr zurückholen lassen.“
    „ Das liegt mir auch völlig fern. Ich habe nur ein paar Fragen an Sie. Sind Sie Brigitte Riedel? Ihr Freund hier nannte Sie vorhin Aphrodite.“
    „ So heiß ich jetzt. Kann ja keiner verlangen, dass ich den Scheißnamen, den mir meine Alten verpasst haben, behalte.“
    „ Okay, verstehe. Ich bin hier wegen Ihrer Mitbewohnerin Manuela Wagner. Sie wurde ermordet.“
    Das weckte die Aufmerksamkeit des Mädchens endgültig und auch ihr Freund starrte die Kommissarin verblüfft an.
    „ Ermordet, echt? Das is ja n Ding.“
    „ Ja, können Sie mir sagen, wann Sie Frau Wagner zum letzten Mal gesehen haben? Die Nachbarn meinten, Sie wären länger nicht in der Wohnung gewesen.“
    „ Die müssens ja wissen. Haben

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