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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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ja nix zu tun, als die ganze Zeit rumzuspionieren. Ich war letzte Woche da, um was zu holen, da war Manuela aber in der Uni. War ja so ein fleißiges Streberlein. Oh Entschuldigung, sowas sollte ich wohl nicht sagen, jetzt, wo sie tot ist.“
    „ Sie verstanden sich also nicht besonders gut?“
    „ Doch, eigentlich schon. Nur dass sie dauernd in die Uni rannte, war nicht mein Ding. Aber jedem das Seine.“
    „ Ich dachte, Sie studieren auch Kunst?“
    „ Irgendwas muss man ja machen, damit einem die Eltern die Bude bezahlen. Ab und zu geh ich sogar mal hin. Aber bald zieh ich ganz hierher. Dann isses egal.“
    „ Wie kam’s denn, dass Sie sich mit Frau Wagner die Wohnung teilten?“
    „ Naja, wir waren beide zum Besichtigungstermin da. Eigentlich war die Bude für uns zu teuer, da haben wir spontan überlegt, sie zusammen zu mieten. War ja groß genug.“
    „ Und das war wann?“
    „ So vor ‘nem halben Jahr, als das Semester anfing.“ „Kannten Sie denn Freunde oder Bekannte von Frau Wagner? Hatte sie eine Beziehung?“
    „ Die? Nee, die war sich viel zu fein für jeden. Außer für ihren Professor, der durfte sie malen. Danach ist sie völlig abgehoben.“
    „ Abgehoben?“
    „ Naja, sie hielt sich halt für was Besseres, rümpfte immer die Nase über meine Klamotten, dabei kam sie selbst vom Dorf. Sie hätten mal sehen sollen, in was die am Anfang rumlief. Aber am Ende hatte sie lauter tolle Klamotten. Nicht mein Stil, aber teuer.“
    „ Ach und woher hatte sie die?“
    „ Keine Ahnung, vielleicht hat sie so viel Geld bekommen dafür, dass der alte Knacker sie malen durfte. Vielleicht is sie auch mit ihm in die Kiste. Gesagt hat sie nichts.“
    „ Haben Sie ihn mal gesehen? Ich meine, bei Ihnen zu Hause?“
    „ Nee, glaub nicht, dass der da mal war. Der hat die ja immer bei sich gemalt. Aber Manuela hat daraus ein Riesengeheimnis gemacht. Hat immer nur vielsagend gelächelt und gemeint, vielleicht würde sie bald nicht mehr studieren, sie bräuchte das ja nicht mehr. Aber ich hab sie ja nur noch alle paar Wochen gesehen.“
    „ Wer könnte uns denn noch etwas über sie erzählen?“
    „ Weiß ich echt nich. Aber sie hatte keine richtige Freundin oder so. Eigentlich hat sie von niemandem erzählt. Wir haben auch gar nicht viel gesprochen, nur über so alltägliche Sachen, wer sauber macht oder was in der Uni los war. Manchmal hat sie mir ihre Mitschriften gegeben.“
    „ Okay, vielen Dank schon mal. Seltsam, dass niemand näheren Kontakt zu ihr hatte. Es kann sein, dass ich Sie nochmal was fragen muss. Ich nehme an, ich finde Sie dann hier.“
    „ Ja, ich häng meistens hier rum. Da muss ich jetzt echt mal nach der Wohnung sehen und mein Zeugs da raus holen. Gekündigt hab ich sie eh schon. Äh, kann ich da jetzt rein oder so? Im Fernsehen sieht man ja immer, dass so Wohnungen versiegelt werden oder wie das heißt.“
    „ Keine Angst, die Spurensicherung war schon drinnen und hat sie wieder freigegeben. Ich befürchte allerdings, dass sie auch Ihre Sachen durchsucht haben. Es konnte ja zunächst keiner genau sagen, was zum Eigentum von Frau Wagner und was zu Ihrem gehörte.“
    „ Ach, das macht nix, hab sowieso nix Wichtiges mehr da. Was ist denn mit Manuelas Sachen?“
    „ Die Eltern waren gestern hier und haben sie identifiziert. Soviel ich weiß, wollen sie in ein paar Tagen nochmal wiederkommen und die Sachen ihrer Tochter abholen. Apropos, eine wichtige Frage hätte ich noch. Wir haben keinen PC und keinen Laptop in der Wohnung gefunden. Hatte Frau Wagner keinen?“
    „ Doch klar, einen Laptop. Der war nicht da? Er lag immer auf ihrem Schreibtisch. Mitgenommen hat sie ihn eigentlich nur selten.“
    „ Okay, das hilft uns weiter.“
    „ Meinen Sie, äh, dass der Mörder in unserer Wohnung war?“, fragte das Mädchen mit weit aufgerissenen Augen. Endlich schien ihr klar geworden zu sein, dass ihre Mitbewohnerin nicht einfach weg, sondern tatsächlich ermordet worden war.
    „ Leider wissen wir noch sehr wenig. Wir haben zumindest nichts gefunden, das auf die Anwesenheit des Mörders hindeutet.“
    „ Allein geh ich da auf jeden Fall nicht hin.“
    „ Das wäre vielleicht besser, denn die Schlüssel von Frau Wagner konnten bis jetzt nicht aufgefunden werden. Wissen Sie zufällig, wie sie aussehen?“
    „ Klar, es war ein Anhänger dran, in Form einer Kuh. Vom Dorf halt, sag ich ja. Sie hing unheimlich an ihm. Das war son handgearbeitetes Ding, sah eher aus wie ein Steinbock so

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